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Wetterfeste Tomaten: Dach als Regenschutz selber bauen

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Tomatendächer schützen Tomatenpflanzen effektiv vor Nässe und Krankheiten und verbessern gleichzeitig ihre Wachstumsbedingungen. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile verschiedener Tomatendach-Varianten, gibt Bauanleitungen und vergleicht Kauf- mit Selbstbauoptionen.

Tomaten Dach als Regenschutz

Gründe für ein Tomatendach

Ein Tomatendach bietet zahlreiche Vorteile für Ihre Tomatenpflanzen:

  • Schutz vor Krankheiten: Tomaten sind sehr anfällig für Pilzkrankheiten wie Braunfäule, besonders bei starker Nässe. Mit einem Tomatendach bleiben die Blätter und Früchte weitgehend trocken, was das Infektionsrisiko deutlich reduziert.
  • Optimale Wachstumsbedingungen: Tomaten bevorzugen ein warmes, sonniges Klima. Ein Tomatendach ahmt diese Bedingungen nach, sorgt für konstante Temperaturen und ausreichend Licht. Die erhöhte Luftzirkulation beschleunigt das Abtrocknen der Pflanzen, was ihre Gesundheit und Widerstandskraft stärkt.
  • Erhöhung der Ernteerträge: Ein Tomatendach schützt vor übermäßiger Feuchtigkeit und schafft bessere Wachstumsbedingungen, wodurch höhere Ernteerträge erzielt werden können. Weniger Stress bedeutet, dass die Pflanzen mehr Energie in die Fruchtbildung stecken können.
  • Verlängerung der Erntezeit: Mit einem Tomatendach sind Ihre Pflanzen besser vor Witterungseinflüssen wie starken Sommerregen, Hagel und extremen Temperaturschwankungen geschützt. Dadurch bleiben sie länger produktiv.
  • Schutz vor Umweltbedingungen: Ein Tomatendach schützt nicht nur vor Regen, sondern auch vor intensiver Sonneneinstrahlung und Hagel. Dies ist besonders in Regionen mit extremen Wetterbedingungen vorteilhaft, da es die Pflanzen vor physischen Schäden bewahrt.

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Auch andere empfindliche Gemüsesorten wie Paprika, Gurken und Auberginen profitieren von diesen verbesserten Anbaubedingungen, wodurch sich der Mehraufwand für die Konstruktion lohnt.

Aufbau eines Tomatendaches

Ein Tomatendach selbst zu bauen ist relativ einfach und kann mit gängigen Materialien und Werkzeugen umgesetzt werden. Die folgende Anleitung beschreibt die wesentlichen Schritte und Überlegungen, um ein stabiles und effektives Tomatendach zu konstruieren.

Materialien:

  • Wellplatten aus Kunststoff oder Plexiglas
  • UV-beständige Gewächshausfolie für mehr Flexibilität
  • Robustholz wie Dachlatten oder Kanthölzer
  • Holzschrauben und Beilagscheiben
  • Hanfseil oder Draht zur zusätzlichen Fixierung
  • Holzschutzlasur

Werkzeuge:

  • Bohrmaschine und Holzbohrer
  • Stichsäge oder Handsäge
  • Maßband und Wasserwaage
  • Spaten zum Ausheben der Pfostenlöcher
  • Hammer oder Axt zur Stabilisierung der Pfosten

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

1. Unterkonstruktion vorbereiten

Beginnen Sie mit der Konstruktion der Unterkonstruktion aus Dachlatten oder Kanthölzern. Setzen Sie die vier Pfosten etwa 40 cm tief in den Boden ein, wobei ein Abstand von ca. zwei Metern zwischen den Pfosten zu empfehlen ist. Verwenden Sie eine Wasserwaage, um sicherzustellen, dass die Pfosten senkrecht stehen, bevor Sie das Erdreich wieder verdichten.

2. Querlatten anbringen

Verbinden Sie die aufrechten Pfosten mit Querlatten, die als Auflage für das Dach dienen. Verschrauben Sie die Querlatten fest mit den Pfosten. Achten Sie auf eine leichte Neigung von etwa 5 bis 10 Grad, damit Regenwasser problemlos ablaufen kann.

3. Dachfläche montieren

Befestigen Sie die Kunststoffplatten oder die UV-beständige Folie an den Querlatten. Schrauben Sie die Platten überlappend auf die Holzlatten, um eine stabile Dachfläche zu gewährleisten. Verwenden Sie Beilagscheiben, um die Schraubstellen zu stabilisieren und Risse zu vermeiden.

4. Stabilisierung der Konstruktion

Zur zusätzlichen Stabilisierung können Sie Quer- und Diagonalstreben an den Seiten der Konstruktion anbringen. Diese geben dem Tomatendach zusätzliche Standfestigkeit, besonders bei starkem Wind.

5. Fixierung und Schutz

Sichern Sie das Dach mit Hanfseil oder Draht an der Unterkonstruktion. Dies sorgt für zusätzliche Sicherheit bei Sturmböen. Streichen Sie die Holzteile mit Holzschutzlasur, um das Material gegen Witterungseinflüsse zu schützen und die Lebensdauer Ihres Tomatendaches zu verlängern.

Mit diesen Schritten bauen Sie ein funktionales und effektives Tomatendach, das Ihre Pflanzen optimal vor Feuchtigkeit und Witterungseinflüssen schützt, sodass Ihre Tomaten unter besten Bedingungen gedeihen.

Varianten von Tomatendächern

Es gibt verschiedene Arten von Tomatendächern, die je nach Bedarf und Platzangebot in Ihrem Garten zum Einsatz kommen können:

  1. Einfaches Tomatendach: Diese Variante besteht meist nur aus einer Überdachung ohne Seitenwände und wird durch ein stabiles Gestell gestützt. Der Verzicht auf Seitenwände ermöglicht eine optimale Luftzirkulation, was das schnelle Abtrocknen der Pflanzen nach Regenfällen fördert. Modelle aus dem Fachhandel verwenden häufig Metallgestänge, die höhenverstellbar sind und mit den wachsenden Pflanzen „mitwachsen“ können.
  2. Tomatenhaus: Ein Tomatenhaus verfügt zusätzlich über Seitenwände, was zusätzlichen Schutz vor Regen und Wind bietet, aber die Luftzirkulation einschränkt. Es ist ideal, wenn Pflanzen intensiver vor Umwelteinflüssen geschützt werden müssen.
  3. Tomatenhaube oder Tomatenhut: Für einzelne oder wenige Pflanzen besonders geeignet. Diese kleinen Schutzvorrichtungen decken nur eine Pflanze ab und bestehen meist aus perforierter Folie, die gewächshausähnliche Bedingungen schafft.
  4. Tomatentunnel: Der Tomatentunnel schützt mehrere Pflanzen gleichzeitig und besteht aus einem Metallrahmen, der mit Folie überspannt wird. Die runde Form sorgt für einen optimalen Abfluss von Regenwasser und gewährleistet durch offene Enden eine gute Luftzirkulation. Der Tunnel kann aufgestellt und abgebaut werden und bietet so eine flexible Lösung für wechselnde Pflanzenstandorte.

Je nach handwerklichem Geschick und den spezifischen Anforderungen in Ihrem Garten können Sie zwischen diesen Varianten und einem Selbstbau-Tomatendach wählen.

Kauf vs. Selbstbau

Die Wahl zwischen dem Kauf eines fertigen Tomatendachs und dem Selbstbau hängt von mehreren Aspekten ab:

Kosten

Ein selbstgebautes Tomatendach erfordert in der Regel geringere Investitionen. Materialien wie Kanthölzer und lichtdurchlässige Wellplatten sind preiswert erhältlich. Fertigmodelle im Handel sind oft teurer, bieten dafür aber eine höhere Verarbeitungsqualität.

Aufwand und Zeit

Der Selbstbau eines Tomatendachs benötigt handwerkliches Geschick und Zeit. Vom Materialkauf bis hin zur Konstruktion können mehrere Stunden vergehen. Fertigmodelle sind schneller und unkomplizierter aufzubauen, oftmals innerhalb weniger Stunden.

Individualität und Flexibilität

Ein selbstgebautes Tomatendach bietet größere Flexibilität in Bezug auf Anpassungen an die speziellen Anforderungen Ihres Gartens. Größe, Form und Materialien können individuell gewählt werden. Fertigdächer bieten weniger Spielraum für individuelle Anpassungen.

Haltbarkeit und Stabilität

Fertige Modelle sind oft stabiler und robuster, da sie speziell für diesen Zweck entwickelt wurden und qualitativ hochwertige Materialien verwenden, wie UV-beständiges Polycarbonat und rostfreie Aluminiumgestelle. Bei selbstgebauten Dächern hängt die Haltbarkeit stark von den verwendeten Materialien und der handwerklichen Ausführung ab.

Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile. Ihre Entscheidung sollte auf Basis Ihrer handwerklichen Fähigkeiten, der zur Verfügung stehenden Zeit und den Anforderungen Ihres Gartens getroffen werden.

Zusätzliche Tipps

  • Mulchen: Legen Sie eine Mulchschicht aus getrocknetem Grasschnitt oder Stroh um Ihre Tomatenpflanzen. Dies schützt den Boden vor dem Austrocknen und minimiert das Aufspritzen von Regen- oder Gießwasser auf die Blätter, wodurch das Risiko für Pilzinfektionen gesenkt wird.
  • Ausgeizen: Entfernen Sie regelmäßig die Seitentriebe der Tomatenpflanzen. Dies verbessert die Luftzirkulation und hilft, Feuchtigkeit schneller abtrocknen zu lassen.
  • Gießen: Achten Sie darauf, Tomatenpflanzen regelmäßig und gezielt zu gießen. Vermeiden Sie dabei, die Blätter zu benetzen, um Pilzkrankheiten zu verhindern. Verwenden Sie alte Blumentöpfe, die neben den Pflanzen eingegraben werden, damit das Wasser direkt zu den Wurzeln gelangt.
  • Pflanzabstand: Sorgen Sie für ausreichend Abstand zwischen den Tomatenpflanzen, mindestens 50 cm. Ein größerer Abstand verbessert die Luftzirkulation und verringert die Wahrscheinlichkeit von Krankheitsausbrüchen.
  • Schutz während des Abhärtens: Stellen Sie junge Tomatenpflanzen zunächst nur unter Aufsicht ins Freie, um schnell auf Wetterumschwünge reagieren zu können. Bei drohendem Regen oder Wind sollten die Pflanzen wieder unter den Schutz von Abdeckungen gebracht werden.
  • Beleuchtung und Temperatur: Achten Sie darauf, dass das Tomatendach transparent ist und ausreichend Sonnenlicht durchlässt. Ein Tomatendach aus PVC oder Polycarbonat ist ideal, da es sowohl robust als auch lichtdurchlässig ist.
  • Ernte: Nutzen Sie die verschiedenen Varianten von Tomatenschutz, z.B. Tomatenhäuser und Tomatentunnel, um die Pflanzen nach Bedarf vor Witterungseinflüssen zu schützen und so die Erntezeit zu verlängern und Krankheitserreger fernzuhalten.
Bilder: krzysztofdedek / iStockphoto