Süßkartoffel

Süßkartoffel-Samen: Anzucht, Pflege und Erfolgschancen

Süßkartoffeln lassen sich zwar aus Samen ziehen, die gängigste Methode ist jedoch die Pflanzung von Setzlingen. Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile beider Methoden und gibt wertvolle Tipps für den erfolgreichen Anbau.

Warum die Suche nach „Süßkartoffel Samen“ häufig erfolglos bleibt

Wenn Sie im Internet nach „Süßkartoffel Samen“ suchen, werden Sie meist enttäuscht. Die meisten kultivierten Süßkartoffelsorten produzieren entweder gar keine oder nur wenige keimfähige Samen. Das liegt daran, dass Süßkartoffeln in der Regel vegetativ vermehrt werden, wobei Setzlinge oder Stecklinge verwendet werden, die aus den Knollen gezogen werden.

Ein weiterer Grund ist die ungleichmäßige Keimrate der Samen, die eine erfolgreiche Anzucht erschwert. Selbst wenn keimfähige Samen vorhanden sind, ist die Keimquote meist gering, und die Pflanzen brauchen lange, um zu wachsen und Knollen zu bilden. Daher werden für den Anbau meistens professionelle Setzlinge bevorzugt, die eine schnellere und sicherere Ernte garantieren.

Süßkartoffel Anbau mit Setzlingen

Um mit dem Anbau von Süßkartoffeln zu beginnen, ist die Nutzung von Setzlingen die bevorzugte Methode. Diese Vorgehensweise ist effizienter und sicherer als das Ziehen aus Samen, da die Süßkartoffelpflanzen so schneller und zuverlässiger wachsen.

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Pflanzzeit und -techniken

Die Anzucht von Setzlingen erfolgt aus Knollen des Vorjahres, die in gut vorbereitete Erde gepflanzt werden. Diese Knollen treiben grüne Triebe aus, die schließlich die Basis für neue Setzlinge bilden. Sobald keine Frostgefahr mehr besteht, etwa ab Anfang Juni, können die Setzlinge ins Freiland gepflanzt werden. Der Pflanzort sollte sonnig und windgeschützt sein. Der Anbau erfolgt in Dammkultur, was dem Anbau von Kartoffeln ähnelt und für eine gute Drainage sorgt.

Pflege und Abstand

Setzlinge benötigen eine sorgfältige Pflege, um stark zu werden. Beim Einpflanzen sollten Sie einen Pflanzabstand von etwa 60 Zentimetern einhalten, um den Pflanzen genügend Raum zur Ausbreitung zu geben. Eine ausreichende Bewässerung ist wichtig, da Süßkartoffeln eine hohe Wassermenge benötigen, besonders in den trockenen Sommermonaten.

Für größere Anbauflächen benötigen Sie etwa 30.000 Setzlinge pro Hektar. Diese können entweder von Hand oder mit halbautomatischen Setzmaschinen in die vorbereiteten Dämme gepflanzt werden.

Tipps für eine erfolgreiche Ernte

  • Wasserversorgung: Stellen Sie sicher, dass die Pflanzen während der Wachstumsphase ausreichend Wasser erhalten, ohne Staunässe zu verursachen.
  • Nährstoffversorgung: Süßkartoffeln sind Starkzehrer und benötigen regelmäßige Düngung, vorzugsweise mit organischem Material wie Kompost oder Hornspänen.
  • Schutzmaßnahmen: Decken Sie die Pflanzen bei Bedarf ab, um sie vor Kälteeinbrüchen zu schützen und setzen Sie Maßnahmen zur Schädlingsbekämpfung um.

Süßkartoffel Anbau mit Knollen

Der Anbau von Süßkartoffeln aus Knollen bietet eine interessante Alternative zur Stecklingsvermehrung und ist besonders für Hobbygärtner attraktiv. Um diese Methode anzuwenden, benötigen Sie eine gesunde Süßkartoffelknolle. Schneiden Sie die Knolle zur Hälfte ab und pflanzen Sie sie in einen Blumentopf mit gut durchlässiger Erde.

Keimung und Triebwachstum

Nach einigen Wochen beginnen sich aus der Knolle Triebe zu entwickeln. Sobald die Triebe eine Länge von etwa 10-15 Zentimetern erreicht haben, brechen Sie diese vorsichtig ab. Die abgebrochenen Triebe können nun weiterverwendet werden:

  1. Einsetzen der Triebe: Stecken Sie die Triebe in separate Töpfe mit Anzuchterde und achten Sie darauf, dass mindestens die Hälfte des Triebes in der Erde steckt.
  2. Pflege der Stecklinge: Stellen Sie die Töpfe erneut an einen warmen und hellen Ort und bewässern Sie regelmäßig, damit die Stecklinge schnell wurzeln.

Ab Mitte Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, können die bewurzelten Stecklinge ins Freiland gesetzt werden. Wählen Sie einen sonnigen und windgeschützten Platz im Garten. Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 60 Zentimetern ein, um den Pflanzen ausreichend Raum zur Ausbreitung zu geben.

Nachteile des Anbaus mit Samen

Der Anbau von Süßkartoffeln aus Samen ist oft mit einer Vielzahl von Herausforderungen verbunden, die dazu führen, dass diese Methode selten gewählt wird.

  1. Schlechte Keimrate: Süßkartoffelsamen haben eine sehr niedrige Keimquote, was die Erfolgswahrscheinlichkeit erheblich mindert.
  2. Lange Entwicklungsdauer: Selbst wenn die Samen erfolgreich keimen, dauert es sehr lange, bis die Pflanzen kräftig genug sind, um Knollen zu bilden.
  3. Unbeständigkeit der Sortenmerkmale: Die aus Samen gezogenen Pflanzen weisen häufig große Variabilitäten in Bezug auf die Knolleneigenschaften auf, was zu uneinheitlichen Erträgen führen kann.
  4. Spezifische Pflegeanforderungen: Die jungen Pflanzen aus Samen sind sehr empfindlich und benötigen spezifische Pflege- und Bodenbedingungen, um zu gedeihen.
  5. Erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge: Pflanzen aus Samen sind anfälliger für gewisse Schädlinge und Krankheiten und benötigen daher häufig einen höheren Pflegeaufwand.

Beschaffung von Süßkartoffel Setzlingen

Die Beschaffung von Süßkartoffel Setzlingen erfolgt in der Regel über spezialisierte Gärtnereien oder Online-Shops, die sich auf dieses Gemüse spezialisiert haben.

Bestell- und Lieferzeiten

  • Bestellzeitraum: Sie sollten Ihre Setzlinge idealerweise bis Ende März bestellen, um sicherzustellen, dass die Setzlinge rechtzeitig zur Pflanzsaison geliefert werden.
  • Lieferzeit: Die Lieferung erfolgt in der Regel bis Anfang Juni, passend zum Pflanzzeitpunkt, wenn die Frostgefahr vorüber ist.

Qualität und Anzucht

Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Setzlinge gesund und kräftig sind. Im besten Fall sollten die Setzlinge bereits gut entwickelte Wurzeln und einen festen Stängel haben.

Vermehrungsmöglichkeiten

Alternativ besteht die Möglichkeit, eigene Setzlinge aus Süßkartoffelknollen des Vorjahres zu ziehen. Diese Methode eignet sich besonders für Hobbygärtner, die auf spezifische Sorteneigenschaften Wert legen.

Anforderungen an Standort und Boden

Süßkartoffeln gedeihen am besten an einem sehr warmen, sonnigen und windgeschützten Standort. Daher ist es ideal, sie an einem nach Süden ausgerichteten Platz zu pflanzen. Auch in Gewächshäusern, Hochbeeten oder großen Pflanzgefäßen auf einem sonnigen Balkon können Sie die Pflanzen erfolgreich kultivieren.

Standortbedürfnisse

  • Sonnig und warm: Wählen Sie einen Platz, der viel Sonnenlicht erhält. Die Pflanzen benötigen konstante Wärme.
  • Windgeschützt: Stellen Sie sicher, dass der Standort vor starken Winden geschützt ist, um das Wachstum zu fördern und Schäden zu vermeiden.

Bodenanforderungen

  • Bodenbeschaffenheit: Süßkartoffeln bevorzugen lockeren, gut durchlässigen und sandig-lehmigen Boden. Ein hoher Nährstoff- und Humusgehalt ist entscheidend für das Wachstum.
  • Drainage: Mischen Sie Sand ins Pflanzsubstrat, um eine gute Drainage zu gewährleisten und die Gefahr von Staunässe zu minimieren.
  • Bodenbearbeitung: Bevor Sie pflanzen, sollten Sie den Boden gründlich lockern und von Steinen und anderen Hindernissen befreien, um ein optimales Wachstum der Knollen zu ermöglichen.

Pflege der Süßkartoffeln

Damit Ihre Süßkartoffeln optimal gedeihen, sollten Sie einige wichtige Pflegehinweise beachten, um eine reiche Ernte zu erzielen. Die regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sowie spezielle Maßnahmen zur Krankheitsvorbeugung sind essenziell.

Bewässerung

Süßkartoffeln benötigen eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, besonders während der Wachstumsphase. Gießen Sie daher regelmäßig, aber vermeiden Sie Staunässe. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und den Wasserverbrauch zu reduzieren.

Düngung

Da Süßkartoffeln zu den Starkzehrern gehören, ist eine regelmäßige Nährstoffzufuhr wichtig. Düngen Sie die Pflanzen etwa alle drei Wochen mit organischem Dünger wie Kompost oder Hornspänen. Alternativ können Sie auch Brennnessel-Jauche verwenden, die einmal wöchentlich ausgebracht wird.

Krankheits- und Schädlingskontrolle

Obwohl Süßkartoffeln relativ widerstandsfähig sind, können sie von Krankheiten wie Mehltau oder Schädlingen wie Nematoden befallen werden. Eine optimale Fruchtfolge trägt dazu bei, den Befall zu minimieren. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig und entfernen Sie betroffene Teile frühzeitig. Bei Schneckenbefall ist das manuelle Absammeln die effektivste Methode.

Unkrautmanagement

In der Anfangsphase des Wachstums sollte Unkraut regelmäßig entfernt werden, damit die Süßkartoffeln sich ungestört ausbreiten können. Nach einigen Wochen bedecken die Pflanzen den Boden meist so gut, dass Unkraut kaum noch eine Chance hat.

Schutz vor Witterung

Süßkartoffeln sind wärmeliebend und empfindlich gegenüber niedrigen Temperaturen. Sorgen Sie daher für einen geschützten Standort und greifen Sie bei drohenden Kälteeinbrüchen auf Schutzmaßnahmen wie Folientunnel oder Vlies zurück.

Rückschnitt

Ein Rückschnitt der Pflanze ist nicht nötig, es sei denn, die Ranken werden zu lang und stören. In solchen Fällen können die Ranken vorsichtig eingekürzt werden, ohne dass die Pflanze Schaden nimmt.

Ernte und Lagerung

Zur optimalen Ernte von Süßkartoffeln sollten Sie beobachten, wann sich die Blätter gelb verfärben. Dies geschieht meist im September oder Oktober, abhängig vom Pflanzzeitpunkt und den spezifischen Klimabedingungen. Nutzen Sie eine Grabegabel, um die empfindlichen Knollen schonend aus der Erde zu heben und dabei Verletzungen an der Schale zu vermeiden.

Nach der Ernte folgt eine wichtige Nachbehandlung, das sogenannte Curing. Lagern Sie die Süßkartoffeln für etwa ein bis zwei Wochen bei einer Temperatur von 25 bis 30 Grad Celsius und einer hohen Luftfeuchtigkeit von etwa 85 bis 90 Prozent. Diese Bedingungen fördern die Heilung kleinerer Hautverletzungen und die Umwandlung von Stärke in Zucker, wodurch der typische Süßkartoffelgeschmack intensiviert wird.

Beim Einlagern der Süßkartoffeln sollten Sie auf eine dunkle und gut belüftete Umgebung mit einer konstanten Temperatur von etwa 12 bis 15 Grad Celsius achten. Vermeiden Sie Temperaturen unter 10 Grad Celsius, da dies die Qualität und Haltbarkeit der Süßkartoffeln beeinträchtigen kann. Durch die richtige Lagerung können Sie eine Haltbarkeit von mehreren Monaten erreichen.

Falls Sie Ihre Süßkartoffeln noch länger aufbewahren möchten, können Sie diese auch einfrieren. Dazu sollten die Knollen jedoch zunächst gegart werden, da rohe Süßkartoffeln durch den Gefriervorgang an Geschmack verlieren. Durch das Garen und anschließende Einfrieren können die Süßkartoffeln bis zu 12 Monate haltbar gemacht werden.

Kontrollieren Sie die Knollen regelmäßig auf Anzeichen von Fäulnis oder Schimmel und entfernen Sie bei Bedarf betroffene Exemplare, um eine Ausbreitung auf die gesunden Süßkartoffeln zu verhindern.

Bilder: Peter Turner Photography / Shutterstock