Süßkartoffel

So bringen Sie Süßkartoffeln zum Keimen: Anleitung & Tipps

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Süßkartoffeln lassen sich leicht aus Stecklingen ziehen, die Sie selbst aus einer Knolle gewinnen können. Dieser Artikel beschreibt zwei Methoden, um Süßkartoffeln zum Keimen zu bringen, sowie Tipps zur Pflege und Ernte.

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Im Wasserglas bilden Süßkartoffeln schnell Wurzeln

Süßkartoffel-Keimlinge in Erde ziehen

Das Ziehen von Süßkartoffel-Keimlingen in Erde ist eine bewährte Methode, um kräftige Jungpflanzen für Ihren Garten zu gewinnen. Mit minimalem Aufwand und einer hohen Erfolgsquote können Sie auf diese Weise Ihre eigenen Setzlinge heranziehen. Folgen Sie einfach diesen Schritten:

  1. Knolle auswählen: Verwenden Sie bevorzugt Bio-Süßkartoffeln, da konventionelle Knollen mit keimhemmenden Mitteln behandelt sein könnten. Wählen Sie eine gesunde, reife Knolle ohne Schäden oder Fäulniserscheinungen.
  2. Erde vorbereiten: Füllen Sie einen mittelgroßen Anzuchttopf mit lockerer, gut durchlässiger Gartenerde. Die Erde sollte feucht, aber nicht nass sein, um Fäulnis vorzubeugen.
  3. Knolle vorbereiten: Sie können die Knolle ganz lassen oder in größere Stücke teilen. Falls Sie sie teilen, lassen Sie die Schnittstellen ein bis zwei Tage an der Luft trocknen, um das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern.
  4. Pflanzen: Setzen Sie die Knolle oder die Stücke so in den Topf, dass zwei Drittel von Erde bedeckt sind. Der Rest sollte aus der Erde schauen, um das Sprießen der Triebe zu erleichtern.
  5. Standort: Stellen Sie den Topf an einen warmen und hellen Ort, idealerweise auf eine Fensterbank. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, um ein Austrocknen der Erde zu verhindern.
  6. Pflege: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Eine gute Belüftung beugt Schimmelbildung vor.
  7. Triebe und Wurzeln: Nach einigen Wochen bilden sich an der Knolle Wurzeln und grüne Triebe. Sobald die Triebe 10-15 cm lang sind, können Sie sie vorsichtig an der Basis von der Knolle trennen und zum Bewurzeln in Wasser stellen.
  8. Umpflanzen: Sobald die abgetrennten Triebe gut bewurzelt sind, können Sie sie in separate Töpfe mit Gartenerde umpflanzen, um weiter zu wachsen, bevor sie ins Freiland kommen.

Diese Methode bietet Ihnen nicht nur eine hohe Erfolgsquote, sondern ermöglicht es Ihnen auch, den faszinierenden Keimprozess hautnah zu beobachten. Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege können Sie so robuste Süßkartoffel-Jungpflanzen für Ihren Garten oder Balkon selbst ziehen.

Süßkartoffel-Keimlinge in Wasser ziehen

Die Methode, Süßkartoffeln in Wasser keimen zu lassen, eignet sich hervorragend, um den Keimprozess sichtbar zu machen und ist eine einfache Möglichkeit, Stecklinge für die Pflanzung vorzubereiten. Hier sind die Schritte, die Sie beachten sollten:

  1. Süßkartoffel vorbereiten: Schneiden Sie ein Ende der Süßkartoffel ab oder verwenden Sie die ganze Knolle. Dies erleichtert den Wasserzugang und fördert das Keimen.
  2. Befestigung: Stecken Sie drei bis vier Zahnstocher in gleichmäßigen Abständen rund um die Süßkartoffel. So halten Sie die Knolle im Wasser und verhindern, dass sie komplett untertaucht.
  3. Positionierung im Glas: Hängen Sie die Süßkartoffel mit Hilfe der Zahnstocher in ein Glas, sodass das abgeschnittene oder das untere Ende etwa 1-2 cm tief ins Wasser eingetaucht ist. Der obere Teil der Knolle sollte aus dem Wasser herausragen.
  4. Wasserwechsel: Wechseln Sie das Wasser regelmäßig, um Fäulnis an der Knolle zu vermeiden. Ein sauberes Umfeld ist entscheidend für die Gesundheit der Keime und Wurzeln.
  5. Wachstum beobachten: Mit der Zeit entwickeln sich am eingetauchten Ende der Knolle Triebe und Wurzeln. Dieser Prozess kann einige Tage bis Wochen dauern.
  6. Triebe vorbereiten: Sobald die Triebe etwa 20 cm lang sind, trennen Sie diese vorsichtig von der Knolle. Entfernen Sie die unteren Blätter des Triebes und setzen Sie ihn zum Bewurzeln in ein neues Glas mit Wasser.
  7. Auspflanzen: Die bewurzelten Triebe sind nun bereit, um in Töpfe mit Erde umgepflanzt zu werden. Wählen Sie hierfür eine nährstoffreiche Erde und achten Sie auf eine gute Drainage, um Staunässe zu vermeiden.

Beobachten Sie die Pflanzen weiterhin aufmerksam und sorgen Sie für optimale Wachstumsbedingungen, um kräftige und gesunde Süßkartoffelpflanzen zu erziehen.

Jungpflanzen ins Freie pflanzen

Jungpflanzen ins Freie pflanzen

Süßkartoffeln benötigen einen nährstoffreichen Boden

Die optimale Zeit für das Auspflanzen der Süßkartoffeln ins Freiland ist Ende Mai, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Für einen erfolgreichen Anbau beachten Sie bitte die folgenden Hinweise:

  1. Standortwahl: Wählen Sie einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort. Ein geschützter Standort ist wichtig, da Süßkartoffeln sowohl Wärme als auch Schutz vor starkem Wind benötigen.
  2. Bodenvorbereitung: Der Boden sollte nährstoffreich und gut durchlässig sein. Mischen Sie zur Verbesserung der Bodenqualität Kompost unter die Erde. Süßkartoffeln sind Starkzehrer und profitieren von einem nährstoffreichen Standort.
  3. Pflanzung: Pflanzen Sie die Süßkartoffel-Jungpflanzen in Reihen mit einem Abstand von mindestens 30 bis 50 cm zwischen den einzelnen Pflanzen. Zwischen den Reihen ist ein Abstand von 50 cm zu empfehlen. Dies gewährleistet genügend Raum für das Wachstum und die Entwicklung der Knollen.
  4. Einsetzen der Pflanzen: Pflanzen Sie die Jungpflanzen so, dass die Wurzeln gut bedeckt sind. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und die Temperatur konstant zu halten. Diese Methode ist besonders in den ersten Wochen nach dem Auspflanzen vorteilhaft.
  5. Pflege nach dem Pflanzen: Bewässern Sie die Jungpflanzen regelmäßig, um eine konstante Bodenfeuchtigkeit zu gewährleisten. Vermeiden Sie Staunässe, da dies zu Wurzelfäule führen kann. Eine wöchentliche Düngergabe kann die Pflanzen in ihrem Wachstum unterstützen, besonders wenn in Pflanzgefäßen kultiviert wird.

Mit diesen Schritten sind Ihre Süßkartoffel-Jungpflanzen gut auf den Anbau im Freien vorbereitet. Die sorgfältige Auswahl des Standortes, eine angemessene Bodenvorbereitung und regelmäßige Pflege tragen wesentlich zum Erfolg Ihres Süßkartoffelanbaus bei.

Süßkartoffel-Ernte

Die richtige Erntezeit für Süßkartoffeln ist entscheidend, um ihre Qualität und Lagerfähigkeit zu maximieren. Ein klares Zeichen für die Erntereife ist die Verfärbung des Laubs. Sobald dieses im September oder Oktober gelblich wird, ist es Zeit, die Knollen zu ernten. Wichtig ist, dass die Ernte vor dem ersten Bodenfrost erfolgt, um Frostschäden zu vermeiden. Der Boden sollte trocken sein, um die Erde leichter von den Knollen entfernen zu können und um die Lagerfähigkeit nicht zu beeinträchtigen.

Ernteprozess

  1. Blattwerk entfernen: Schneiden oder reißen Sie das Blattwerk vorsichtig ab, um an die darunter liegenden Knollen heranzukommen.
  2. Knollen vorsichtig ausgraben: Verwenden Sie eine Grabgabel, um die Süßkartoffeln behutsam aus der Erde zu heben. Achten Sie darauf, die Grabgabel tief genug einzusetzen, um die Knollen nicht zu beschädigen.
  3. Säuberung: Die frisch geernteten Süßkartoffeln sollten leicht von anhaftender Erde befreit werden. Vermeiden Sie jedoch, sie zu waschen, da Feuchtigkeit die Lagerfähigkeit beeinträchtigen kann.

Curing-Prozess

Curing-Prozess

Süßkartoffeln sollten an einem kühlen, trockenen Ort gelagert werden

Nach der Ernte benötigen die Süßkartoffeln eine spezielle Nachbehandlung, das sogenannte Curing. Diese Prozedur hilft dabei, kleine Verletzungen an der Schale zu schließen und die Süßkartoffeln für die Lagerung vorzubereiten. Zudem entwickeln die Süßkartoffeln durch das Curing ihre charakteristische Süße und ein volleres Aroma.

  • Temperatur und Dauer: Platzieren Sie die Knollen für etwa 10 bis 14 Tage an einem warmen (ca. 25–29°C) und feuchten Ort.
  • Lagerung nach dem Curing: Anschließend sollten die Süßkartoffeln in einem kühlen (ca. 10–15°C), trockenen und dunklen Raum gelagert werden. Dort halten sie sich bei optimalen Bedingungen mehrere Wochen bis Monate.

Durch das Curing verbessern sich nicht nur Geschmack und Haltbarkeit der Süßkartoffeln, sondern das Risiko für Fäulnis während der Lagerung wird ebenfalls minimiert. Beachten Sie, dass beschädigte Knollen nicht gelagert, sondern möglichst zeitnah verbraucht werden sollten, um Schimmelbefall und Fäulnis zu vermeiden.

Bilder: Kuttelvaserova Stuchelova / Shutterstock