Wiese

Streuobstwiese mähen: So schützen Sie die Artenvielfalt

Streuobstwiesen sind wertvolle Biotope. Die Wahl der richtigen Mähtechnik und des Zeitpunkts sind entscheidend für die Erhaltung ihrer Artenvielfalt.

Mähtechniken für Streuobstwiesen

Verschiedene Mähtechniken tragen zur Schonung der Biodiversität auf Streuobstwiesen bei

Mähtechniken für Streuobstwiesen

Zur Schonung der Biodiversität und für die effiziente Pflege von Streuobstwiesen stehen verschiedene Mähtechniken zur Verfügung. Diese Techniken lassen sich in Schneid- und Rotationstechniken unterteilen.

Schneidetechniken: Schonend für die Fauna

Schneidetechniken schneiden das Gras, ohne es zu zerkleinern, und sind daher besonders schonend für Insekten und andere Kleinlebewesen.

Balkenmäher: Nachhaltige Effizienz

Balkenmäher, die sowohl als handgeführte Geräte als auch als Traktoraufsatz erhältlich sind, eignen sich ideal für größere Flächen. Diese Technik erfordert regelmäßige Wartung, wie das Schärfen der Messer, um die Effizienz zu gewährleisten.

Doppelbalkenmähwerke: Präzision und Flexibilität

Doppelbalkenmähwerke arbeiten mit gegenläufigen Messern, was einen sauberen Schnitt ermöglicht. Diese Technik eignet sich besonders für unebene Flächen und steiles Gelände.

Rotationstechniken: Hohe Effizienz, höhere Risiken

Rotationstechniken nutzen schnell rotierende Messer, um das Gras zu schneiden und gleichzeitig zu zerkleinern, was effizient ist, aber die Fauna stärker beeinträchtigen kann.

Trommelmäher: Leistungsstark und schnell

Trommelmäher sind für große Flächen konzipiert und arbeiten mit rotierenden Trommeln und daran angebrachten Messern. Diese Technik beschleunigt die Mäharbeit erheblich, beeinträchtigt jedoch die Lebensräume von Insekten und Bodenbewohnern.

Schlegelmulcher: Mähgut und Mulch in einem

Schlegelmulcher zerkleinern das Gras sehr fein und verteilen es als Mulch auf der Fläche. Diese Methode kann die Nährstoffversorgung des Bodens optimieren, beeinträchtigt jedoch oft die Artenvielfalt, da viele Kleinlebewesen ebenfalls zerkleinert werden.

Umweltschonende Mähstrategien

Umweltschonende Mähstrategien

Das schrittweise Mähen ermöglicht Tieren, ungestört in andere Bereiche zu fliehen

Um die negativen Auswirkungen auf die Tierwelt zu minimieren, sollten Sie folgende Strategien in Betracht ziehen:

  • Mähen Sie nicht die gesamte Fläche auf einmal, sondern lassen Sie immer einen Teilbereich stehen, damit Tiere ausweichen können.
  • Arbeiten Sie von innen nach außen oder von einer Seite zur anderen, um den Tieren Fluchtwege zu bieten.
  • Vermeiden Sie Mahd während der Brut- und Setzzeiten von Vögeln und anderen kleinen Tieren.
Zeitpunkt und Häufigkeit der Mahd

Ein durchdachter Mähzeitpunkt fördert die Artenvielfalt auf Streuobstwiesen erheblich

Zeitpunkt und Häufigkeit der Mahd

Der richtige Zeitpunkt und die angemessene Häufigkeit der Mahd sind entscheidend, um die Biodiversität auf Ihrer Streuobstwiese zu fördern und die Lebensräume der dort ansässigen Tiere zu erhalten.

Optimaler Mähzeitpunkt

Optimaler Mähzeitpunkt

Das Mähen zur richtigen Zeit schützt die Lebensräume vieler Kleintiere und Pflanzen

  • Erste Mahd: Empfohlen wird, die ersten Mäharbeiten in der zweiten Junihälfte durchzuführen. Dies gibt Insekten und anderen kleinen Tieren ausreichend Zeit für ihre Entwicklung und Fortpflanzung.
  • Zweite Mahd: Eine zusätzliche Mähperiode kann Ende August oder Anfang September vorgesehen werden. Dies respektiert die Brutzeiten bestimmter Vogelarten und ermöglicht den Pflanzen eine erneute Blüte und Samenbildung.

Häufigkeit der Mahd

Häufigkeit der Mahd

Eine zu häufige Mahd beeinträchtigt die Erholung von Pflanzen und Tieren nachhaltig

Eine übermäßige Mahd kann zu einem Rückgang der Artenvielfalt führen, da viele Pflanzen und Tiere nicht ausreichend Zeit haben, sich zu erholen oder zu entwickeln. Es wird daher empfohlen, die Wiese nicht mehr als zwei bis dreimal im Jahr zu mähen.

Umgang mit dem Mähgut

Der sachgerechte Umgang mit dem Mähgut fördert die Biodiversität der Obstwiese nachhaltig

Umgang mit dem Mähgut

Der sachgerechte Umgang mit dem Mähgut ist essenziell für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und die Pflege der Streuobstwiese.

Abtransport des Mähguts

Abtransport des Mähguts

Das Entfernen des Mähguts unterstützt die natürliche Bodenmagerung effektiv und nachhaltig

Das Entfernen des Mähguts trägt zur Bodenmagerung bei, wodurch nährstoffarme Bedingungen geschaffen werden. Dies fördert das Wachstum diverser, oft gefährdeter Pflanzenarten und hemmt die Verbreitung von nährstoffliebenden Gräsern. Es ist ratsam, das geschnittene Gras ein bis zwei Tage nach der Mahd zu entfernen, um Samen ausreifen zu lassen und Insekten die Möglichkeit zu geben, neue Lebensräume zu finden.

Mulchen

Mulchen

Mulchmaterial um Baumscheiben verteilen, um Nährstoffe gezielt zuzuführen

Beim Mulchen wird das geschnittene Gras auf der Wiese belassen, wo es als natürliche Düngung und Schutz gegen Austrocknung dient. Mulchen kann die Artenvielfalt negativ beeinflussen, da es den Nährstoffgehalt des Bodens erhöht und nährstoffliebende Pflanzen fördert. Eine Alternative besteht darin, das Mulchmaterial gezielt um die Baumscheiben der Obstbäume zu verteilen, um diesen Nährstoffe zuzuführen, ohne die gesamte Wiese zu überdüngen.

Alternative Nutzung des Mähguts

Alternative Nutzung des Mähguts

Vielfältige Nutzung des Mähguts unterstützt die ökologische Balance der Streuobstwiese

Neben dem Mulchen und Abtransport gibt es weitere Nutzungsmöglichkeiten für das Mähgut:

  • Heuherstellung: Lassen Sie das geschnittene Gras trocknen und verwenden Sie es als Winterfutter für Nutztiere.
  • Kompostierung: Mähgut kann auch kompostiert werden, um hochwertigen Humus zu erzeugen.
  • Samenübertragung: Nutzen Sie artenreiches Mähgut zur Ansiedlung und Förderung von Pflanzen in anderen Bereichen Ihrer Wiese.

Durch den richtigen Umgang mit dem Mähgut tragen Sie maßgeblich zur ökologischen Balance und Langfristigkeit Ihrer Streuobstwiese bei.

Bilder: l3ankadi / iStockphoto