Rasenpflege

Rasen mähen oder mulchen: Vor- & Nachteile im Vergleich

Rasen mähen oder mulchen – welche Methode ist die richtige für Ihren Garten? Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile beider Verfahren und gibt Tipps zur optimalen Rasenpflege.

Rasen mähen: Entsorgung des Rasenschnitts, Nährstoffverlust und Zeitaufwand

Die Entsorgung von Rasenschnitt erfordert oft zusätzlichen Zeit- und Transportaufwand

Rasen mähen: Entsorgung des Rasenschnitts, Nährstoffverlust und Zeitaufwand

Beim herkömmlichen Rasenmähen wird das Schnittgut im Fangkorb des Mähers gesammelt und muss entsorgt werden. Dies kann insbesondere in urbanen Gegenden ohne nahegelegene Kompostplätze zu einem erheblichen Zeit- und Transportaufwand führen. Manche Gemeinden haben auch einen Rückgang öffentlich zugänglicher Kompostplätze verzeichnet, was die Entsorgung weiter erschwert.

Ein großer Nachteil des Mähens ist der Nährstoffverlust. Gras zieht Nährstoffe aus dem Boden, die im Schnittgut enthalten bleiben. Wenn dieser Rasenschnitt entsorgt wird, fehlen dem Rasen wichtige Nährstoffe, die dann künstlich zugeführt werden müssen. Das führt häufig zu einem höheren Bedarf an Düngemitteln, um das Nährstoffgleichgewicht im Boden zu erhalten.

Die Kompostierung des Schnittguts kann eine Lösung bieten, da der dabei entstehende Kompost für andere Gartenbereiche genutzt werden kann. Dies ist allerdings meist nur für kleinere Gärten praktikabel, da die Kapazitäten schnell erschöpft sein können.

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Auf der anderen Seite sorgt das Rasenmähen für ein ordentliches Erscheinungsbild des Rasens direkt nach der Mahd. Zudem ist der Pflegeaufwand insgesamt geringer, da der Rasen länger wachsen kann und daher seltener geschnitten werden muss.

Rasen mulchen: Nährstoffrückfluss, Zeitaufwand und Standortfaktoren

Regelmäßiges Mulchen erhöht die Bodenaktivität und spart wertvolle Zeit bei der Rasenpflege

Rasen mulchen: Nährstoffrückfluss, Zeitaufwand und Standortfaktoren

Beim Mulchen verbleibt das fein gehäckselte Schnittgut auf dem Rasen, wo es in die Grasnarbe einsinkt und von Mikroorganismen und kleinen Bodentieren zersetzt wird. Dadurch wird die Bodenaktivität erhöht und dem Boden kontinuierlich organische Substanzen zugeführt, die als Dünger wirken. Studien zeigen, dass auf gemulchten Flächen bis zu 40 Prozent mehr Bodenaktivität verzeichnet wird.

Das Mulchen kombiniert die Schritte Mähen, Entsorgen und Düngen in einem Arbeitsgang, was Zeit spart. Regelmäßige Transporte zur Kompostierung oder der Kauf zusätzlicher Düngemittel entfallen. Je nach Wachstumsgeschwindigkeit des Rasens sind wöchentliche Mulchvorgänge im Frühjahr und Sommer üblich, was einer kontinuierlichen, natürlichen Düngung entspricht.

Nicht jeder Standort ist jedoch für das Mulchen geeignet. Schwere, schlecht durchlässige Böden sowie schattige und feuchte Bereiche können Probleme mit schlechter Verrottung und Rasenfilzbildung verursachen. Sehr sandige Böden sind ebenfalls weniger geeignet, da sie eine geringere biologische Aktivität aufweisen. Hier sollten Sie das Schnittgut separat kompostieren, um den Nährstoffkreislauf zu erhalten.

Rasen mähen oder mulchen: Der beste Zeitpunkt und die richtige Häufigkeit

Ein regelmäßiger Schnitt fördert die Dichte und Gesundheit Ihres Rasens maßgeblich. Doch wann und wie oft sollten Sie mähen oder mulchen?

Der beste Zeitpunkt zum Mähen

Beginnen Sie im Frühjahr, sobald die Grashalme eine Höhe von etwa 7 bis 8 cm erreicht haben. Der ideale Zeitpunkt ist ein trockener, aber nicht zu heißer Tag, um Schäden an den Halmen zu vermeiden und ein gleichmäßiges Schneiden zu erleichtern. Die optimale Schnitthöhe liegt bei 4 bis 5 cm.

Der beste Zeitpunkt zum Mulchen

Auch beim Mulchen ist die Länge der Gräser entscheidend. Sobald der Rasen 7 bis 8 cm erreicht hat, können Sie mit dem Mulchen beginnen. Wählen Sie hierfür ebenfalls einen trockenen Tag, um Verklumpungen des nassen Grases zu vermeiden. Optimalerweise mulchen Sie den Rasen alle 7 bis 8 Tage.

Richtige Häufigkeit

  • Mähen: Einmal pro Woche mähen ist in der Regel ausreichend. Lassen Sie zwischen den Mähvorgängen etwas Wachstum zu, um die Pflanzen nicht zu stressen.
  • Mulchen: Planen Sie wöchentliche Mulchvorgänge während der Vegetationsperiode ein. Diese Frequenz stellt sicher, dass kleine Graspartikel gleichmäßig verteilt werden und der Mulchprozess effizient abläuft.

Wichtige Hinweise

  • Entfernen Sie beim Mulchen nie mehr als ein Drittel der Grashöhe, um die Halme nicht zu beschädigen.
  • Vermeiden Sie das Mähen oder Mulchen eines zu hohen oder zu dichten Grases, da dies zu ungleichmäßigen Ergebnissen führen kann.
  • Achten Sie darauf, dass keine nennenswerten Mengen Schnittgut auf dem Rasen verbleiben, um Verklumpungen zu vermeiden, und folgen Sie diesen Tipps.

Durch Beachtung dieser Tipps fördern Sie eine kräftige, gesunde Rasenfläche, die widerstandsfähig gegen Moos und Unkraut ist.

Rasen mähen oder mulchen: Was ist besser?

Die Frage, ob Rasenmähen oder Mulchen die bessere Wahl ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Beide Methoden haben spezifische Vor- und Nachteile, die sowohl ökologische als auch praktische Überlegungen umfassen.

Ökologische Vorteile des Mulchens

Ökologische Vorteile des Mulchens

Mulchen versorgt den Rasen kontinuierlich mit wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor

Mulchen schließt den natürlichen Nährstoffkreislauf, indem das Schnittgut auf der Fläche verbleibt und dort zersetzt wird. Diese Methode verbessert die Bodenstruktur und fördert die biologische Aktivität des Bodens. Der Rasen wird kontinuierlich mit wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium versorgt, was den Bedarf an zusätzlichen Düngemitteln reduziert.

Praktische Vorteile des Mähens

Praktische Vorteile des Mähens

Die längeren Intervalle reduzieren den Pflegeaufwand erheblich und schonen die Ressourcen

Das Mähen ist besonders sinnvoll, wenn ein optisch einwandfreier Rasen gewünscht wird. Die längeren Intervalle zwischen den Mähzyklen bedeuten, dass weniger Zeit für die Pflege aufgebracht werden muss. Zudem eignet sich das Mähen besser für bestimmte Boden- und Standortbedingungen, etwa bei schweren lehmigen oder sehr sandigen Böden, bei denen das Mulchmaterial schlecht verrottet.

Zeitaufwand und Pflegeintensität

Mulchen kombiniert mehrere Arbeitsschritte in einem, was den Gesamtzeitaufwand reduziert. Allerdings erfordert es häufigere Pflegemaßnahmen. Das Mähen benötigt weniger häufige Eingriffe, was den Zeitaufwand weiter reduziert.

Standortabhängigkeit

Standortabhängigkeit

Die Entscheidung zwischen Mähen und Mulchen hängt von den jeweiligen Standortbedingungen ab

Die Wahl zwischen Mähen und Mulchen sollte auch vom Standort abhängen. In gut durchlässigen, nährstoffreichen Böden entfaltet Mulchen seine positiven Effekte am effektivsten. Bei feuchten, schattigen und schwer durchlüfteten Böden kann das Warten von Schnittgut zur Rasenfilzbildung beitragen, was das Mähen zur besseren Alternative macht.

Weder Mähen noch Mulchen lässt sich pauschal als die bessere Methode empfehlen. Beide Techniken haben ihre Vorzüge und Nachteile, die abhängig von den individuellen Gartenbedingungen und den persönlichen Präferenzen abgewogen werden sollten. Entscheiden Sie basierend auf Ihren spezifischen Bodenverhältnissen, der verfügbaren Zeit für die Rasenpflege und Ihrem ökologischen Bewusstsein, Rasen ohne Mähen oder Rasen liegen lassen.

Bilder: BrianAJackson / iStockphoto