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Wiese mulchen: Wann ist es sinnvoll und wann nicht?

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Sowohl Hobbygärtner als auch Experten debattieren seit Jahren über die Vor- und Nachteile des Mulchens. In Bezug auf Wiesen lässt sich feststellen, dass das Mulchmähen nicht bei jeder Wiese sinnvoll ist – aber, je nach Wiesenart und Beschaffenheit von Boden und Pflanzenbesatz sowie nach Intensität der Nutzung durchaus durchgeführt werden sollte.

Wiese mulchen
AUF EINEN BLICK
Ist das Mulchen von Wiesen sinnvoll?
Das Mulchen von Wiesen kann sinnvoll sein, um Nährstoffe dem Boden zurückzuführen, besonders bei intensiven Nutzung wie Pferdewiesen und bei zu saurem Boden. Allerdings sollte ein spezieller Mulcher verwendet werden und das Verrotten des Mulchmaterials gut beobachtet werden, um Schäden durch zu langsames Zersetzen zu vermeiden.

Mulchmähen – Wie funktioniert das?

Kurz und knapp: Beim Mulchmähen wird das Mähgut nicht abgefahren, sondern auf der Wiese belassen. Dort soll es verrotten und dem Boden die benötigten Nährstoffe zurückgeben. Allerdings ist das Mulchen nicht im Zuge einer herkömmlichen Mahd, beispielsweise mit einer Sense oder einem Balkenmäher, zu bewerkstelligen. Das Mähgut muss möglichst fein gehäckselt werden, damit es umso schneller verrottet und vom Boden aufgenommen werden kann. Aus diesem Grund sollte zum Mulchmähen ein spezielles Gerät, der Mulcher (319,00€ bei Amazon*), verwendet werden.

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Was spricht für das Mulchen?

Das Mulchen bietet zwei große Vorteile: Einerseits müssen Sie sich keine Gedanken darum machen, wohin Sie das Mähgut verbringen. Außerdem führen Sie dem Boden durch das Verrotten des Materials Nährstoffe zurück und schaffen auf diese Weise einen natürlichen Kreislauf. Gemulchte Wiesen müssen deutlich weniger gedüngt werden.

Welche Probleme können sich aus dem Mulchen ergeben?

Allerdings hat die Methode auch eine ganze Reihe von gravierenden Nachteilen. So besteht die Gefahr, dass das Mulchgut nicht schnell genug verrottet und sich wie eine dicke Schicht über die lebenden Pflanzen legt. Diese wiederum erhalten nicht mehr genug Licht und Luft, sie ersticken. Stattdessen gedeihen unter der dicken Mulchschicht vor allem Mäuse und Schnecken hervorragend, die in der Wiese erheblichen Schaden anrichten. Die Tiere sind unter dem Mulch behaglich warm und sicher vor natürlichen Feinden versteckt, können prima überwintern und sich fleißig vermehren.

Wann und auf welchen Wiesen sollte gemulcht werden?

Angesichts dieser Vor- und Nachteile gilt es, ein eventuelles Mulchen gut abzuwägen. Sinnvoll ist diese Maßnahme vor allem bei intensiv genutzten Wiesen (z. B. Pferdewiesen) sowie bei kümmerlichen Wiesen mit zu saurem Boden. Sofern auf Ihrer Wiese insbesondere Moos, Sauerklee, Wiesensauerampfer, Ackerspörgel oder Ehrenpreis gedeihen, sollten Sie unbedingt gegensteuern – diese Pflanzen sind ein sicherer Indikator für zu sauren Boden. In diesem Fall sollten Sie die Wiese unbedingt kalken und mulchen.

Tipps & Tricks

Wenn Mulch nicht schnell genug verrottet, kann die die Ursache auch an fehlenden Bodenorganismen infolge von allzu intensiver Bewirtschaftung liegen. In einem solchen Fall muss das Bodengleichgewicht erst durch ein Ausbringen der entsprechenden Organismen (im Fachhandel nachfragen) verbessert werden.

IJA