Stevia: Süß und Ungesund? Was Du wissen solltest
Stevia, ein Süssungsmittel aus der Pflanze Stevia rebaudiana, ist beliebt als Zuckeralternative. Dieser Artikel beleuchtet die Einsatzmöglichkeiten von Stevia, aber auch potenzielle Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt.

Stevia-basierte Produkte sind in verschiedenen Formen im Handel erhältlich
Zulässige Formen von Stevia
In der Europäischen Union wird strikt zwischen Steviakraut und Steviolglycosiden unterschieden. Während Steviakraut aufgrund fehlender umfassender Studien über seine gesundheitliche Unbedenklichkeit nicht als Lebensmittel zugelassen ist, bildet der extrahierte Süßstoff E 960, der aus Steviolglycosiden besteht, eine Ausnahme.
Steviolglycoside dürfen in der EU seit Dezember 2011 als Süßungsmittel in verschiedenen Lebensmitteln verwendet werden. Diese Glycoside werden durch ein mehrstufiges Stevia verarbeiten chemisches Verfahren aus den Blättern der Steviapflanze isoliert und müssen festgelegte Reinheitsanforderungen erfüllen Stevia trocknen. Die maximale erlaubte Menge an Steviolglycosiden in Lebensmitteln ist genau geregelt, um sicherzustellen, dass die empfohlene tägliche Aufnahmemenge von 4 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht überschritten wird.
Stevia-basierte Produkte erscheinen in verschiedenen Formen wie Pulver, Flüssigsüße oder Tabletten. Achten Sie darauf, die Zutatenliste zu prüfen, da oftmals Füllstoffe wie Maltodextrin oder Erythrit hinzugefügt sind. „Reine Stevia“ findet sich eher in speziellen Geschäften wie Reformhäusern.

Die Höchstmenge von Stevia wird zur sicheren Anwendung streng überwacht
Stevia und das Krebsrisiko
Die Steviapflanze enthält Steviolglycoside, die in Lebensmitteln als Süßstoff verwendet werden dürfen. Um potenzielle Gesundheitsrisiken wie Krebs oder Schäden am Erbgut zu vermeiden, wurde ein ADI-Wert (Acceptable Daily Intake) für Steviolglycoside von 4 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt. Wenn eine Person 70 Kilogramm wiegt, ergibt sich eine zulässige tägliche Aufnahmemenge von 280 Milligramm Steviolglycoside.
Da Stevia in vielen Lebensmitteln vorkommen kann, sind die Höchstmengen für verschiedene Lebensmittelgruppen exakt geregelt. Dies stellt sicher, dass die empfohlene Aufnahmemenge auch bei regelmäßigem Konsum verschiedener steviahaltiger Produkte nicht überschritten wird. Besonders bei Kindern sollte aufgrund ihres geringeren Körpergewichts Vorsicht walten, damit der ADI-Wert eingehalten wird. Achten Sie auf die Angaben auf den Lebensmitteletiketten, um die tägliche Aufnahme im Überblick zu behalten und eventuelle Überdosierungen zu vermeiden.

Allergiker sollten beim Konsum von Stevia auf Kreuzreaktionen achten
Stevia und Allergien
Die Steviapflanze, botanisch bekannt als Stevia rebaudiana, gehört zur Familie der Korbblütengewächse (Asteraceae), die für ein hohes Allergierisiko bekannt ist. Wenn Sie allergisch auf Beifuß, Kamille, Birke oder Sonnenblumen reagieren, sollten Sie beim Konsum von Stevia vorsichtig sein. Besonders betroffen sind Menschen mit Kreuzallergien, bei denen das Immunsystem auf ähnliche Eiweißverbindungen in verschiedenen Pflanzen reagiert. Achten Sie auf mögliche allergische Symptome wie Hautrötungen, Schwellungen oder Juckreiz und konsultieren Sie bei Verdacht einen Arzt.

Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für nachhaltige Gewichtsregulierung mit Stevia
Stevia und Gewichtszunahme
Obwohl Stevia als kalorienfreier Zuckerersatz gilt, könnte sein Konsum nicht unbedingt zum Gewichtsverlust führen. Einige Wissenschaftler vermuten, dass Stevia Signale an das Gehirn sendet, die den Appetit steigern und damit zu einer erhöhten Nahrungsaufnahme führen können. Dies könnte zu Heißhunger-Attacken und letztlich zu einer Gewichtszunahme führen.
Füllstoffe in Stevia-Produkten, wie Maltodextrin oder Erythrit, können zusätzliche Kalorien enthalten und zur Gewichtszunahme beitragen. Der Austausch von Zucker durch Stevia in einer ansonsten unausgewogenen Ernährung führt selten zu einer gewünschten Gewichtsreduktion. Eine gesunde Gewichtsabnahme erfordert stets eine umfassende Ernährungsumstellung und regelmäßige körperliche Aktivität. Nutzen Sie Stevia in Maßen und achten Sie dabei auf eine insgesamt ausgewogene und kalorienbewusste Ernährung.

Eine ausgewogene Ernährung schützt vor Ungleichgewichten in der Darmflora
Stevia und die Darmflora
Stevia kann die Darmflora beeinflussen und möglicherweise das mikrobielle Gleichgewicht stören. Der Süßstoff tötet die Darmbakterien nicht ab, könnte aber deren Kommunikation und Wachstum beeinträchtigen. Studien deuten darauf hin, dass Stevia die Signalmoleküle zwischen den Bakterien hemmt und so deren Aktivität einschränkt, was negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben könnte.
Seien Sie daher besonders vorsichtig, wenn Sie größere Mengen Stevia konsumieren, um die Gefahr einer Dysbiose – einem Ungleichgewicht der Darmflora – zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an probiotischen Lebensmitteln wie Naturjoghurt und ballaststoffreichem Gemüse ist, unterstützt Ihre Darmgesundheit.
Stevia: Natürlichkeit und Nachhaltigkeit
Stevia wird häufig als „natürlicher“ Süßstoff beworben, da die süßenden Substanzen aus den Blättern der Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen werden. Jedoch durchläuft der Extrakt, der als Süßstoff E 960 bekannt ist, einen aufwendigen chemischen Prozess, wodurch die Natürlichkeit des Endprodukts relativiert wird.
In puncto Nachhaltigkeit bietet Stevia einige Vorteile im Vergleich zu herkömmlichem Haushaltszucker. Studien zeigen, dass die Produktion von Steviolglycosiden nur ein Zehntel der Treibhausgasemissionen verursacht, die bei der Zuckerproduktion anfallen. Dadurch wird weniger Anbaufläche benötigt, was ökologisch vorteilhaft ist. Dennoch belastet der Transport des Rohstoffs, oft aus Südamerika oder Asien nach Europa, die Umwelt. Achten Sie bei der Auswahl eines Produkts auf die Herkunft und die ökologischen Maßnahmen der Anbieter.

Der tägliche Konsum von Stevia sollte die empfohlene Menge nicht überschreiten
Stevia: Überdosierung und Risikogruppen
Um gesundheitliche Risiken zu vermeiden, ist es wichtig, die empfohlene tägliche Maximaldosis von Steviolglycosiden von 4 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten. Besonders Kinder und Menschen mit Allergien gegen Korbblütengewächse sollten vorsichtig sein.
Steviolglycoside sind in der EU für 32 verschiedene Lebensmittelgruppen zugelassen, was die Gefahr einer Überdosierung bei regelmäßigem Konsum verschiedener steviahaltiger Produkte erhöht. Überprüfen Sie die Lebensmittelkennzeichnung und behalten Sie den Gesamtverzehr im Auge, um die maximale Tagesdosis nicht zu überschreiten. Damit können Sie die Vorteile dieses natürlichen Süßungsmittels sicher genießen.