Kokosnuss-Arten: Von Buko bis Macapuno – Ein Überblick
Kokosnüsse sind botanisch gesehen Steinfrüchte und in tropischen Regionen weltweit verbreitet. Dieser Artikel stellt verschiedene Kokosnuss-Sorten vor, erläutert ihre Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten und gibt Einblicke in exotische Arten.
Die Kokosnuss: Eine Steinfrucht, keine Nuss
Die Kokosnuss ist botanisch gesehen keine echte Nuss, sondern eine einsamige Steinfrucht, die von der Kokospalme (Cocos nucifera) stammt. Diese Palmenart gehört zur Familie der Palmengewächse und gedeiht auf nährstoffreichen Böden in tropischen Gebieten wie den Philippinen, Indonesien, Indien, Brasilien und Sri Lanka. Kokospalmen können bis zu 30 Meter hoch wachsen und tragen das ganze Jahr über Früchte. Die Kokosnuss selbst besteht aus verschiedenen Schichten:
- Exokarp: Außen befindet sich eine ledrige Schicht, deren Farbe je nach Reifegrad der Frucht grün, gelb, orange oder braun sein kann. Diese Schicht wird meistens entfernt, bevor die Kokosnüsse exportiert werden.
- Mesokarp: Darunter liegt eine dicke Faserschicht, auch als Kokosbast bekannt. Diese Fasern werden zur Herstellung von Produkten wie Matten und Seilen genutzt.
- Endokarp: Die innere, harte und braune Schale umschließt den Samen.
- Samen: Enthält sowohl das weiße Fruchtfleisch (Kopra) als auch Kokoswasser. Das Fruchtfleisch ist fettreich und vielseitig verwendbar, während das Kokoswasser als erfrischendes Getränk geschätzt wird und es gibt Methoden zur Aufbewahrung.
Reife Kokospalmen können im Jahr durchschnittlich 30 bis 40 Früchte hervorbringen. Die Erntemethoden variieren je nach Region und reichen vom Handpflücken bis hin zu Methoden mit langen Stangen und Messern. Dank ihrer Vielseitigkeit sind Kokosnüsse in vielen tropischen Regionen sehr wertvoll.
Bekannte Kokosnuss-Sorten
Es gibt zahlreiche unterschiedliche Kokosnuss-Sorten, die sich in Größe, Farbe, Geschmack und Verwendungszweck unterscheiden. Besonders bekannt sind drei Sorten:
Buko
Die Buko-Kokosnuss stammt von den Philippinen und ist aufgrund ihrer braunen, faserigen Schale und des klaren Kokoswassers sowie des weichen, weißen Fruchtfleischs sehr beliebt. Das Fruchtfleisch ist vielseitig in der Küche einsetzbar und das Kokoswasser erfrischend und hydratisierend.
King Coconut
Die King Coconut, auch als Königskokosnuss bekannt, ist besonders in Sri Lanka geschätzt. Ihre auffällige, glatte, gelbe Schale unterscheidet sie von anderen Sorten. Die King Coconut bietet süßes und reichhaltiges Kokoswasser, ist jedoch arm an Fruchtfleisch, was sie zur idealen Trinkkokosnuss macht.
Nawassi
Die Nawassi-Kokosnuss kommt hauptsächlich aus Thailand und anderen südostasiatischen Ländern. Umgeben von einer grünen Schale, hat sie einen hohen Wassergehalt. Das dünne, aber geschmackvolle Fruchtfleisch und die Tatsache, dass sie häufig bereits geschält angeboten wird, machen sie zur perfekten Trinkkokosnuss.
Junge vs. reife Kokosnüsse
Der Reifegrad beeinflusst die Eigenschaften und Nutzungsmöglichkeiten der Kokosnüsse erheblich.
Junge Kokosnüsse
Junge Kokosnüsse, etwa 6 bis 9 Monate alt, haben eine glatte, grünliche Schale. Sie sind reich an klarem, erfrischendem Kokoswasser und geleeartigem, leicht löffelbarem Fruchtfleisch. Das Kokoswasser ist süß und hydratisierend, ideal als natürlicher Durstlöscher. Das weiche Fruchtfleisch lässt sich gut zu Kokosmilch verarbeiten.
Reife Kokosnüsse
Reife Kokosnüsse, etwa 12 Monate alt, haben eine harte, braune und faserige Schale. Das Kokoswasser ist weitgehend in festes, weißes Fruchtfleisch umgewandelt. Das dicke, fettreiche Fruchtfleisch eignet sich hervorragend zur Herstellung von Kokosraspeln, Kokosöl und Kokosmilch. Kokosöl wird durch Pressen des getrockneten Fruchtfleisches gewonnen und ist vielseitig in der Küche und als Hautpflegeprodukt verwendbar.
Exotische Kokosnuss-Sorten
Neben den bekannten Sorten gibt es auch exotische Kokosnussarten mit einzigartigen Eigenschaften und besonderen Verwendungszwecken.
- Kopyor-Kokosnuss: Überwiegend in Indonesien vorkommend, ist die Kopyor-Kokosnuss wegen ihres geleeartigen Fruchtfleischs, das an Pudding erinnert, sehr beliebt. Sie wird oft direkt aus der Schale gelöffelt oder zur Zubereitung von Desserts verwendet.
- Macapuno-Kokosnuss: Hauptsächlich aus den Philippinen, bietet die Macapuno-Kokosnuss ein dickes, fast cremeartiges Fruchtfleisch. Die Textur entsteht durch eine Mutation und ihr süßer Geschmack prädestiniert sie für die Verwendung in Süßspeisen, Marmeladen und Getränken.
- Gekeimte Kokosnuss: Auch bekannt als Sprouting Coconut, bildet im Inneren einen süßen, schwammigen Keim. Diese nährstoffreiche Delikatesse wird häufig roh verzehrt oder in verschiedenen Gerichten verwendet.
Diese exotischen Kokosnussarten bieten interessante Geschmacksrichtungen und Bereicherung für kulinarische Experimente.