Stevia

Stevia: Natürliche Süße oder gefährlicher Hype? Die Fakten

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Die Blätter der Stevia Pflanze enthalten süß schmeckende Stevioside, die im Gegensatz zu Zucker keine Kalorien enthalten. Sie stehen zudem im Ruf, die Zähne vor Karies zu schützen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und Blutdruck senken zu können. Kritiker warnen jedoch vor dem natürlichen Süßungsmittel, da es möglicherweise nicht so unschädlich ist wie viele behaupten.

Stevia schädlich
AUF EINEN BLICK
Ist Stevia eine natürliche Süße oder ein gefährlicher Hype?
Stevia ist eine natürliche Süße aus der Stevia-Pflanze, die in Südamerika beheimatet ist. Sie enthält keine Kalorien und kann beim Abnehmen helfen sowie Karies, Bluthochdruck und Blutzuckerspiegel regulieren. In angemessenen Mengen, bis zu 4mg pro kg Körpergewicht, gilt Stevia als unbedenklich. Industriell hergestelltes Stevia kann jedoch von der natürlichen Form abweichen.

Stevia aus dem Supermarkt – häufig nicht so natürlich wie versprochen

In Südamerika, der ursprünglichen Heimat der Stevia Pflanze, werden die Blätter des Süßkrauts seit Menschengedenken zum Süßen von Mate Tee sowie als sanft wirkendes Heilmittel eingesetzt. Verantwortlich für die Süßkraft der Pflanze ist das enthaltene Steviosid, das jedoch ein etwas anderes Aroma hat als herkömmlicher Haushaltszucker. Sehr süß schmeckt es etwas bitter mit leichtem Lakritzaroma. Dieser veränderte Geschmack ist der Grund dafür, dass bisher nur eine sehr überschaubare Menge an mit Stevia gesüßten Lebensmitteln in den Supermarktregalen zu finden sind.

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Im Handel erhältliche Stevia unterscheidet sich ganz wesentlich von dem Süßkraut, das Sie im heimischen Garten ernten und Ihrem Tee beigeben. Es handelt sich bei diesen Pulvern oder Süßstofftabletten um isoliertes Steviosid, das durch Lösungsmittel und moderne Labortechnik von den anderen Pflanzenstoffen abgesondert wird. Da Stevia extrem süß schmeckt ist es schwer dosierbar. Deshalb werden den Süßungsmitteln Füllstoffe wie Maltodextrin beigegeben, die das Volumen erhöhen und dadurch den Gebrauch in der Küche vereinfachen.

Ist Stevia gesund oder schädlich?

In der EU darf Stevia bisher nur in begrenzten Mengen und bestimmten Lebensmitteln verwendet werden. Steviosid muss zudem als Zusatzstoff E960 auf der Verpackung deklariert werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hält einen ADI-Wert (Acceptle Daily Intake) von vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht für unbedenklich. Sie folgt in ihrer Empfehlung einem Bericht der WHO aus dem Jahr 2008. Überschreiten Sie diese empfohlene Verzehrmenge nicht, müssen Sie nach derzeitigem Wissensstand keine gesundheitlichen Risiken befürchten.

Möchten Sie Ihr Gewicht reduzieren ist Stevia eine gute Alternative zu anderen Süßungsmitteln. Anders als beim Verzehr von Zucker steigen beim Genuss von Stevia die Blutzuckerwerte nicht an, wodurch die Gewichtsreduktion erleichtert wird. Der hohe Zuckerkonsum in den Industrieländern führt neben Adipositas zu weiteren Folgeerkrankungen wie Bluthochdruck und Karies. Auch diese Risiken können Sie senken, wenn Sie einen Teil des aufgenommenen Zuckers durch Stevia ersetzen.

Stevia aus dem Garten

Verzehren Sie sehr große Mengen isoliertes Steviosid können Sie jedoch schnell die empfohlenen Verzehrmengen überschreiten. Bei selbst geernteten Stevia Blättern ist diese Gefahr jedoch deutlich geringer als bei industriell hergestelltem Stevia Süßstoff. Dennoch empfehlen Experten, dass Diabetiker, kalorienbewusste Personen und Kinder darauf achten, welche Mengen Steviosid sie tatsächlich zu sich nehmen. Wie in vielen Fällen entscheidet letztlich auch bei Stevia die Dosis darüber, ob etwas gesund oder schädlich ist.

Tipps & Tricks

Greifen Sie zum Süßen von Speisen und Getränken bevorzugt zu Stevia, die Sie selbst herangezogen haben. Ersetzen Sie nicht in allen Gerichten den herkömmlichen Haushaltszucker durch Süßkraut. So können Sie sicher sein, ohne Reue zu genießen und die empfohlenen Höchstverzehrmengen nicht zu überschreiben.