Steingarten

Steingarten-Pflege: So werden Sie lästiges Unkraut los

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Steingärten erfreuen sich großer Beliebtheit, doch die Pflege kann durch unerwünschtes Unkraut erschwert werden. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Strategien, um Unkraut im Steingarten vorzubeugen, zu entfernen und Alternativen zum Einsatz von chemischen Mitteln aufzuzeigen.

Steingarten jäten
Unkraut lässt sich auch im Steingarten nicht gänzlich vermeiden

Unkraut vorbeugen: Maßnahmen für einen gepflegten Steingarten

Ein durchdachter Steingarten beginnt bereits bei der Planung. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich unerwünschtem Unkrautwuchs effektiv vorbeugen.

  • Unkrautvlies: Als zuverlässige Barriere verhindert Unkrautvlies das Eindringen von Unkrautsamen in den Boden, während Wasser ungehindert durchdringen kann.
  • Mulchen: Eine großzügige Schicht organischen Mulchs, wie Rindenmulch oder Kies, blockiert das Licht, das Unkrautsamen zum Keimen benötigen. Achten Sie darauf, den Boden durch regelmäßige Nährstoffgaben gesund zu erhalten.
  • Bodendecker: Pflanzen wie die Haselwurz oder das Dickmännchen bilden dichte Teppiche, die Unkraut kaum Raum zum Wachsen lassen. Zusätzlich bereichern sie den Steingarten mit ihrem attraktiven Erscheinungsbild.
  • Dichte Bepflanzung: Eine abwechslungsreiche und dichte Bepflanzung sorgt dafür, dass Unkraut weniger Licht erhält und sich somit schlechter ausbreiten kann.

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Unkraut entfernen: Umweltfreundliche Alternativen

Falls sich doch Unkraut im Steingarten breit macht, bieten sich verschiedene umweltfreundliche Methoden an, um es zu entfernen:

  • Jäten von Hand: Nach einem Regenschauer, wenn der Boden weich ist, lassen sich Unkräuter mitsamt ihren Wurzeln besonders leicht entfernen. Bei tief wurzelnden Arten, wie dem Löwenzahn, ist es wichtig, die gesamte Wurzel zu entfernen, um ein erneutes Wachstum zu verhindern.
  • Kochendes Wasser: Übergießen Sie hartnäckiges Unkraut an schwer erreichbaren Stellen einfach mit kochendem Wasser. Dies zerstört die Pflanzenzellen und führt zum Absterben der Pflanzen.
  • Thermische Verfahren: Spezielle Geräte, wie Abflammgeräte oder Dampfreiniger, nutzen Hitze, um Unkräuter zu bekämpfen. Achten Sie dabei stets darauf, umliegende Pflanzen oder Materialien zu schützen.
  • Mulchen: Auch beim Entfernen von Unkraut kann eine Schicht organischen Mulchs hilfreich sein. Sie unterdrückt das Wachstum, indem sie das Licht abschirmt und fördert gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit und -gesundheit, was wiederum das Wachstum der erwünschten Pflanzen unterstützt.

Unkrautvernichter: Vorsicht vor negativen Folgen

Der Einsatz von chemischen Unkrautvernichtern birgt Risiken für die Umwelt und ist in vielen Fällen sogar gesetzlich verboten:

  • Gesetzliche Einschränkungen: Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist auf Flächen, die nicht landwirtschaftlich, gärtnerisch oder forstwirtschaftlich genutzt werden, verboten. Zuwiderhandlungen können mit hohen Bußgeldern geahndet werden. Steingärten fallen in der Regel nicht unter die Kategorie „gärtnerisch genutzte Flächen“.
  • Umweltrisiken: Chemische Unkrautvernichter können schädlich für andere Pflanzen, Tiere und Gewässer sein. Daher wird von ihrem Einsatz im privaten Gartenbereich dringend abgeraten.
  • Hausmittel: Auch Hausmittel wie Essig und Salz sind keine umweltfreundliche Alternative. Sie sind schwer abbaubar und können die Bodenqualität nachhaltig beeinträchtigen.

Unkraut nutzen: Wertvolle Ressourcen im Garten

Unkräuter werden oft als lästig empfunden, doch viele von ihnen bieten einen überraschenden Mehrwert für Ihren Garten:

  • Wildkräutersalate: Zahlreiche Unkräuter sind essbar und reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Junge Blätter von Löwenzahn, Giersch und Gänseblümchen peppen jeden Salat auf.
  • Kräutertees: Pflanzen wie die Brennnessel lassen sich zu wohltuenden Kräutertees verarbeiten.
  • Pesto und Kräuterbutter: Giersch oder Gundermann verleihen Pesto und Kräuterbutter eine besondere Note.
  • Mulchmaterial: Unkraut kann nach dem Jäten als Mulch verwendet werden. Es schützt den Boden vor Austrocknung und gibt beim Verrotten wertvolle Nährstoffe zurück.
  • Dekorative Elemente: Manche Unkräuter mit attraktiven Blüten können bewusst in bestimmten Bereichen stehen gelassen werden, um die Artenvielfalt zu fördern und Insekten anzulocken.

Steingarten anlegen: Unkraut von Anfang an vermeiden

Mit der richtigen Planung und Anlage lässt sich das Risiko von Unkrautwuchs im Steingarten minimieren:

  • Bodenvorbereitung: Entfernen Sie vor dem Anlegen des Steingartens den vorhandenen Boden inklusive aller Unkräuter und Wurzeln. Eine Drainageschicht aus Schotter oder Kies sorgt für einen guten Wasserabfluss und beugt Staunässe vor, die das Wachstum von Unkraut begünstigt.
  • Unkrautbarrieren: Verlegen Sie Unkrautvlies, um zu verhindern, dass Unkrautwurzeln und -samen in den Steingarten gelangen. Als natürliche Alternative können Sie auch mehrere Lagen Zeitungspapier verwenden.
  • Pflanzenauswahl: Setzen Sie auf trockenheitsresistente Pflanzen, die dichte Polster bilden und somit Unkraut kaum eine Chance lassen, sich auszubreiten. Beispiele hierfür sind die Fetthenne, die Schleifenblume oder niedrig wachsende Koniferen.
  • Mulch und Kies: Verwenden Sie zwischen den Pflanzen anorganischen Mulch wie Kies oder Steinchen. Dies erschwert das Keimen von Unkrautsamen und reguliert gleichzeitig die Bodenfeuchtigkeit.

Mit diesen Tipps legen Sie den Grundstein für einen pflegeleichten Steingarten, der nicht nur optisch beeindruckt, sondern auch Unkraut keine Chance lässt.

Bilder: IcemanJ / iStockphoto