Spalierobst

Spalierobst als Hecke: Leckerer Sichtschutz für den Garten

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Obsthecken, die platzsparend an Spalieren gezogen werden, erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Dieser umfassende Ratgeber erörtert die verschiedenen Spalierformen, geeignete Obstsorten sowie wichtige Aspekte von Standortwahl, Pflanzung und Pflege für eine erfolgreiche Kultivierung.

Spalierobst Sichtschutz
Spalierobst kann als attraktive, wenn auch nicht ganz blickdichte Hecke angepflanzt werden

Spalierformen für Ihre Obsthecke

Die Wahl der richtigen Spalierform ist entscheidend für das Wachstum und den Ertrag Ihrer Obsthecke. Sie hängt von Faktoren wie dem verfügbaren Platz und Ihren gestalterischen Vorlieben ab. Lassen Sie sich von den folgenden bewährten Spalierformen inspirieren:

  • Waagerechte Palmette: Diese klassische Form zeichnet sich durch waagerecht geführte Seitentriebe aus, die sich ideal für Äpfel und Birnen eignen. Im Laufe der Zeit entstehen so mehrere Etagen mit breiten Verzweigungen.
  • Einfache Palmette: Bei dieser platzsparenden Variante werden die Seitentriebe schräg nach oben geleitet, wodurch sie sich gut für kleinere Gärten eignet.
  • U-Spalier und Doppel-U-Spalier: Hierbei werden die Haupttriebe in U-Form nach oben geführt, was eine optimale Lichtverteilung und Belüftung der Pflanze ermöglicht. Das U-Spalier ist in einfachen oder mehrfachen Ausführungen erhältlich.
  • Fächer-Form: Bei dieser eleganten Form werden die Seitentriebe fächerförmig angeordnet, nachdem der Mitteltrieb gekappt wurde.
  • Senkrechter Schnurbaum: Durch das Kürzen der Seitentriebe entsteht eine schlanke, vertikale Form, die sich besonders für Einzelpflanzungen oder als platzsparende Abgrenzung eignet.

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Geeignete Obstsorten

Die Auswahl der richtigen Obstsorten für Ihre Spalierobst-Hecke hängt von deren Wuchsstärke, Standortansprüchen und Pflegebedürfnissen ab. Hier finden Sie eine Übersicht geeigneter Sorten:

  • Kernobst: Äpfel mit mittlerer Wuchsstärke wie ‚Elstar‘, ‚Roter Boskoop‘ und ‚Kanadarenette‘ sind robust und ertragreich. Birnen benötigen eine schwach wachsende Unterlage wie Quitte A. Sorten wie ‚Clapps Liebling‘, ‚Williams Christ‘, ‚Conference‘ und ‚Köstliche von Charneux‘ überzeugen durch ihre Fruchtqualität.
  • Steinobst: Süßkirschen und Pflaumen, einschließlich Zwetschgen, können ebenfalls am Spalier kultiviert werden. Regelmäßiger Schnitt fördert die Fruchtbildung und erhält die gewünschte Form.
  • Wärmeliebende Sorten: Pfirsiche, Aprikosen, Quitten und Feigen gedeihen am besten in geschützten Lagen, wie an einer Südwand. Frühsorten minimieren das Risiko von Spätfrösten. Feigen benötigen je nach Sorte und Witterung Winterschutz.
  • Beerenobst: Beerensträucher wie Himbeeren und Brombeeren lassen sich durch gezielten Schnitt gut am Spalier führen. Die Auswahl selbstfruchtender Sorten erleichtert den Anbau. Johannis- und Stachelbeeren können durch regelmäßigen Rückschnitt kompakt gehalten werden.

Achten Sie bei der Kombination verschiedener Obstsorten auf harmonierende Blütezeiten, um eine optimale Befruchtung und Ernte zu gewährleisten.

Standort und Pflanzung

Standortwahl:

Wählen Sie einen geschützten, sonnigen bis halbschattigen Platz. Wärmeliebende Sorten wie Pfirsiche und Aprikosen profitieren von einer Südwand, während Ost- und Westwände zu starke Sonneneinstrahlung vermeiden. Freistehende Spaliere sollten in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet werden.

Pflanzung:

Die beste Pflanzzeit ist zwischen Oktober und März an einem frostfreien Tag. Der Abstand zwischen den Bäumen hängt von der Wuchsgröße und der Spalierform ab und beträgt in der Regel ein bis zwei Meter. Achten Sie darauf, dass die Veredelungsstelle über dem Bodenniveau liegt.

Pflanzschritte:

  1. Standort bestimmen
  2. Pflanzloch vorbereiten (doppelt so groß wie der Wurzelballen)
  3. Boden mit Kompost mischen
  4. Baum einsetzen und Veredelungsstelle über dem Boden platzieren
  5. Pflanzloch auffüllen und Boden festtreten
  6. Gründlich angießen

Beachten Sie bei der Pflanzung die kommunalen Abstandsregelungen zum Nachbargrundstück.

Pflege

Schnittführung:

  • Frühjahr: Erziehungsschnitt vor dem neuen Austrieb
  • Sommer: Einkürzen zu langer Triebe im Juni
  • Herbst/Winter: Entfernen überalterter und beschädigter Zweige

Wasser und Düngung:

  • Regelmäßige Wassergabe, insbesondere in Trockenperioden
  • Jährliche Gabe eines organischen Langzeitdüngers im Frühjahr

Schädlings- und Krankheitsmanagement:

  • Regelmäßige Kontrolle auf Schädlingsbefall und Krankheiten
  • Biologische Schädlingsbekämpfungsmethoden

Mit einer umsichtigen Pflege Ihrer Spalierobst-Hecke sichern Sie sich eine reiche Ernte und ein attraktives Gartenbild.

Bilder: COULANGES / Shutterstock