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Ist Schwarzer Nachtschatten giftig? Alles Wissenswerte

Der Schwarze Nachtschatten ist eine häufig vorkommende, aber hochgiftige Pflanze. Dieser Artikel beleuchtet die Gefahren, Symptome einer Vergiftung und gibt Tipps zur sicheren Handhabung und Entfernung im Garten.

Giftigkeit des Schwarzen Nachtschattens

Der Schwarze Nachtschatten (Solanum nigrum) ist eine stark giftige Pflanze, deren Gefährlichkeit aus der Anwesenheit von toxischen Alkaloiden resultiert. Zu den Hauptalkaloiden gehören Solanin, Solasonin und Solamargin, die in allen Pflanzenteilen vorkommen. Besonders hohe Konzentrationen dieser Substanzen befinden sich in unreifen Beeren und jungen Pflanzen.

Bereits der Verzehr weniger unreifer Beeren kann zu ernsten Vergiftungserscheinungen führen, insbesondere bei Kindern. Die Toxizität führt zu einer Vielzahl schwerwiegender Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Krämpfen und in extremen Fällen zu Atemlähmung.

Der Gehalt an Alkaloiden kann stark variieren. Faktoren wie Standort, Klima und Bodenbeschaffenheit spielen eine bedeutende Rolle. Daher ist es entscheidend, den Schwarzen Nachtschatten im Garten konsequent zu entfernen.

Symptome einer Vergiftung

Bei einer Vergiftung durch den Schwarzen Nachtschatten können sowohl der Magen-Darm-Trakt als auch das Nervensystem beeinträchtigt werden. Zu den ersten Anzeichen zählen häufig:

  • Bauchkrämpfe und Speichelfluss
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Durchfall, eventuell mit blutigem Stuhl
  • Erhöhte Körpertemperatur gefolgt von einer Abkühlung unter den Normalwert

Mit fortschreitender Vergiftung können sich schwerwiegende Symptome entwickeln, darunter:

  • Benommenheit und Bewusstseinsstörungen
  • Muskelzittern und Krampfanfälle
  • Lähmungen, vor allem der Atemmuskulatur
  • Herzrhythmusstörungen
  • Angstzustände und Wahnvorstellungen

Falls der Verdacht besteht, dass jemand oder ein Tier Teile des Schwarzen Nachtschattens verzehrt hat, sollten Sie unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Giftige Pflanzenteile

Die verschiedenen Teile des Schwarzen Nachtschattens enthalten unterschiedliche Mengen an giftigen Alkaloiden:

  • Unreife Beeren: Sie weisen die höchste Konzentration an Solanin und anderen Alkaloiden auf und sind daher besonders gefährlich.
  • Blätter und Stängel: Auch diese Pflanzenteile sind giftig. Werden die Blätter nicht korrekt zubereitet, birgt ihr Verzehr erhebliche Gesundheitsrisiken.
  • Blüten: Auch die Blüten sollten nicht verzehrt werden, da sie hohe Alkaloidkonzentrationen aufweisen.

Beim Entfernen der Pflanzen im Garten sollten Sie Handschuhe tragen, um eine Aufnahme der Giftstoffe über die Haut zu vermeiden.

Gefahr für Tiere

Der Schwarze Nachtschatten ist nicht nur für Menschen, sondern auch für viele Tiere hochgiftig. Nutztiere wie Rinder, Schafe und Ziegen, die die Pflanze auf Weiden aufnehmen können, sind besonders gefährdet. Symptome einer Vergiftung bei Tieren umfassen Speichelfluss, Bauchkrämpfe, Erbrechen sowie Durchfall. Auch Herzrhythmusstörungen, Krämpfe und Lähmungen bis hin zum Herzstillstand können auftreten.

Haustiere wie Hunde und Katzen, aber auch Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen, sind ebenfalls anfällig. Wenn der Verdacht auf eine Vergiftung besteht, sollten Sie umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Um Vergiftungen vorzubeugen, sollten Sie sicherstellen, dass in der Nähe von Weiden und Gärten, insbesondere in denen Tiere Zutritt haben, kein Schwarzer Nachtschatten wächst.

Umgang mit Schwarzem Nachtschatten im Garten

Um die Ausbreitung des Schwarzen Nachtschattens im Garten zu verhindern und die damit verbundenen Risiken zu minimieren, sind folgende Maßnahmen effektiv:

  • Früherkennung und manuelle Entfernung: Entfernen Sie junge Pflanzen frühzeitig, bevor sie Blüten und Früchte bilden. Graben Sie die Pflanze vollständig aus, um ein erneutes Auswachsen zu verhindern.
  • Regelmäßige Gartenpflege: Vermeiden Sie übermäßige Stickstoffdüngung und sorgen Sie für einen gut durchlässigen Boden.
  • Bodenabdeckung: Eine Mulchschicht kann verhindern, dass die Samen des Schwarzen Nachtschattens aufgehen.
  • Trockenheit fördern: Der Schwarze Nachtschatten verträgt langanhaltende Trockenheit schlecht. Trocknen Sie gezielt bestimmte Gartenbereiche, in denen der Nachtschatten wächst.
  • Schutzmaßnahmen für Nutz- und Haustiere: Kontrollieren und pflegen Sie regelmäßig Bereiche, in denen Tiere grasen oder sich aufhalten könnten, und entfernen Sie die Pflanzen sorgfältig.
  • Selbstvermehrung unterbinden: Entfernen Sie Blüten, um die Aussaat zu verhindern, falls Sie die Pflanzen vor der Blüte nicht entfernen konnten.

Durch diese Vorkehrungen leisten Sie einen erheblichen Beitrag zur Sicherheit Ihres Gartens und fördern die naturnahe Vielfalt.

Bilder: Rejja / Shutterstock