Schlüsselblumen in der Volksmedizin
Sowohl die Echte als auch die Hohe Schlüsselblume, seltener die Stängellose Schlüsselblume, werden bereits seit Jahrhunderten in der Volksmedizin angewandt. Im Mittelalter wurde die Pflanze vor allem zur Behandlung von Gicht, Rheuma und Wunden, bei Gliederschmerzen, Feigwarzen sowie zur Herzstärkung empfohlen. Heutzutage wird das Wurzelextrakt hauptsächlich bei hartnäckigem Husten und anderen Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Inhaltsstoffe der Schlüsselblume
Schlüsselblumen enthalten Saponine, die sich hauptsächlich in den Wurzeln konzentrieren, sowie ätherische Öle. Die Saponie, allen voran die Triterpensaponine, fördern den Auswurf von Bronchialschleim, können jedoch auch die Magenschleimhaut reizen. Aus diesem Grund sollten Personen mit einem empfindlichen Magen bzw. Magenproblemen auf die Anwendung der Schlüsselblume als Heilmittel verzichten. Übrigens enthält die Echte Schlüsselblume (Primula veris) die höchsten Wirkstoffanteile.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten der Schlüsselblume
Die zarten, jungen Blätter aller Schlüsselblumen-Arten als auch ihre Blüten sind essbar und schmecken insbesondere in bunten Salaten sehr gut. Die Wurzelstöcke lassen sich nicht nur zu Heilmitteln verarbeiten, sondern dienen aufgrund ihrer stark färbenden Wirkung in manchen Regionen auch als Färbemittel, beispielsweise für Ostereier. Beachten Sie jedoch bitte, dass sämtliche Schlüsselblumen unter Naturschutz stehen und in der freien Natur nicht gesammelt bzw. gepflückt werden dürfen.
Tipp
Zwar sind Schlüsselblumen für den Menschen ungiftig, doch Kleintiere (beispielsweise Meerschweinchen oder Kaninchen) sollten sie aufgrund des hohen Saponingehalts nicht fressen.