Schlüsselblume

Schlüsselblume: Heilpflanze oder Gift für Mensch und Tier?

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Zwar gehören Schlüsselblumen botanisch gesehen zu den Primelgewächsen, sollten allerdings auf keinen Fall mit Primeln verwechselt werden. Wie die Schlüsselblumen auch finden einige Primelarten aufgrund eines hohen Saponingehalts Anwendung in der Volksmedizin, während andere wiederum giftig sind – ganz im Gegensatz zur Schlüsselblume. Allerdings gilt auch hier, wie so oft, dass die Dosis das Gift macht.

Schlüsselblume Heilwirkung
Schlüsselblumen sind nur bedingt giftig und werden auch in der Heilmedizin eingesetzt
AUF EINEN BLICK
Sind Schlüsselblumen giftig?
Schlüsselblumen sind für Menschen ungiftig und werden seit Jahrhunderten in der Volksmedizin verwendet, z.B. bei Husten und Erkältungen. Bei Kleintieren wie Meerschweinchen oder Kaninchen können sie jedoch aufgrund ihres hohen Saponingehalts gesundheitsschädlich sein.

Schlüsselblumen in der Volksmedizin

Sowohl die Echte als auch die Hohe Schlüsselblume, seltener die Stängellose Schlüsselblume, werden bereits seit Jahrhunderten in der Volksmedizin angewandt. Im Mittelalter wurde die Pflanze vor allem zur Behandlung von Gicht, Rheuma und Wunden, bei Gliederschmerzen, Feigwarzen sowie zur Herzstärkung empfohlen. Heutzutage wird das Wurzelextrakt hauptsächlich bei hartnäckigem Husten und anderen Erkältungskrankheiten eingesetzt.

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Inhaltsstoffe der Schlüsselblume

Schlüsselblumen enthalten Saponine, die sich hauptsächlich in den Wurzeln konzentrieren, sowie ätherische Öle. Die Saponie, allen voran die Triterpensaponine, fördern den Auswurf von Bronchialschleim, können jedoch auch die Magenschleimhaut reizen. Aus diesem Grund sollten Personen mit einem empfindlichen Magen bzw. Magenproblemen auf die Anwendung der Schlüsselblume als Heilmittel verzichten. Übrigens enthält die Echte Schlüsselblume (Primula veris) die höchsten Wirkstoffanteile.

Weitere Verwendungsmöglichkeiten der Schlüsselblume

Die zarten, jungen Blätter aller Schlüsselblumen-Arten als auch ihre Blüten sind essbar und schmecken insbesondere in bunten Salaten sehr gut. Die Wurzelstöcke lassen sich nicht nur zu Heilmitteln verarbeiten, sondern dienen aufgrund ihrer stark färbenden Wirkung in manchen Regionen auch als Färbemittel, beispielsweise für Ostereier. Beachten Sie jedoch bitte, dass sämtliche Schlüsselblumen unter Naturschutz stehen und in der freien Natur nicht gesammelt bzw. gepflückt werden dürfen.

Tipp

Zwar sind Schlüsselblumen für den Menschen ungiftig, doch Kleintiere (beispielsweise Meerschweinchen oder Kaninchen) sollten sie aufgrund des hohen Saponingehalts nicht fressen.