Schlüsselblume

Schlüsselblume als Heilpflanze: Wirkung und Einsatzgebiete

Als eine der ersten Blumen des Jahres sind etwa ab März / April die leuchtend gelben Blüten der Schlüsselblume zu sehen. Die Pflanze wird bereits seit vielen Jahrhunderten als Heilpflanze genutzt, wobei ihre medizinische Wirkung mittlerweile in wissenschaftlichen Studien nachgewiesen werden konnte. Allerdings steht die Pflanze in freier Wildbahn unter Naturschutz und darf daher nicht gesammelt werden.

AUF EINEN BLICK
Welche Wirkungen hat die Schlüsselblume?
Die Schlüsselblume hat eine schleimlösende, entkrampfende und entzündungshemmende Wirkung. Sie wird bei Atemwegserkrankungen wie Bronchitis, Neuralgien, Migräne und Nervosität verwendet. Wirkstoffe sind Saponine, ätherische Öle, Gerbstoffe und Flavonoide.

Die Schlüsselblume als Heilpflanze

Sowohl die Echte Schlüsselblume (Primula veris) als auch die Hohe oder Waldschlüsselblume (Primula elatior) sowie, seltener, die Stängellose Schlüsselblume (Primula vulgaris) zeigen eine schleimlösende und entkrampfende Wirkung. Aus diesem Grund werden die Pflanzen bevorzugt bei Bronchialinfekten mit hartnäckigem Husten, beispielsweise einer Bronchitis, aber auch bei Migräne, Neuralgie und Nervosität eingesetzt.

Inhaltsstoffe

Neben ätherischen Ölen, Gerbstoffen, Kieselsäure und Flavonoide enthalten Schlüsselblumen als hauptsächlich medizinischen Wirkstoff Saponine. Außerdem finden sich Phenolglykoside sowie Primulaverin und Primaverin.

Einsatzgebiete

Schlüsselblumen gelten als schleimlösend, entzündungshemmend, krampflösend, schmerzstillend, stoffwechselanregend, blutstillend und blutreinigend sowie beruhigend. Aus diesem Grund wird die Pflanze in der Naturheilkunde vornehmlich gegen folgende Erkrankungen eingesetzt:

  • Erkrankungen der Atemwege: Erkältungskrankheiten, Bronchitis, Halsentzündung, Kehlkopfentzündung, Husten und Keuchhusten, Schnupfen
  • Erkrankungen des Gemüts sowie im Kopfbereich: Kopfschmerzen, Migräne, Zahnschmerzen und Zahnfäule, Zahnfleischentzündung, Mundfäule, Mundschleimhautentzündung, Schlaflosigkeit und Schlafstörungen, Nervosität, Neuralgien, Schwindel
  • Organische Erkrankungen: Lungenentzündung, Herzmuskelentzündung, Herzschwäche, Verstopfung, Rheuma, Gicht
  • Äußerliche Erkrankungen: Prellungen, Ödeme

Anwendung

Von der Schlüsselblume werden in erster Linie die Wurzeln sowie die Blüten verwendet, die zwischen März und Juni geerntet werden können – jedoch nicht aus Wildsammlungen, denn die Schlüsselblume steht unter Naturschutz. Die Bestandteile werden als Tee oder Sirup innerlich sowie in Form von Umschlägen äußerlich angewendet.

Schlüsselblumen-Tee bei Husten

Nehmen Sie etwa einen gehäuften Teelöffel voll getrockneter Blüten der Schlüsselblume und übergießen Sie diese mit einem viertel Liter kochendem Wasser. Lassen Sie den Sud etwa zehn Minuten lang ziehen und seihen Sie ihn anschließend ab. Der Tee wird bei Bedarf mehrmals täglich, eventuell mit Honig gesüßt, lauwarm getrunken.

Ist die Schlüsselblume giftig?

Manchmal ist in diversen Internetforen zu lesen, dass die Schlüsselblume giftig sei. Das stimmt so nicht, denn Schlüsselblumen enthalten keine Giftstoffe. Allerdings können die enthaltenden Saponine den Magen reizen und so zu Magenbeschwerden bis hin zu Übelkeit führen. Neben empfindlichen Personen sollten auch Schwangere sowie stillende Mütter von einem Gebrauch der Schlüsselblume absehen. Auch ein Dauergebrauch ist nicht ratsam.

Tipp

Die Schlüsselblume ist jedoch nicht nur als Heilpflanze einsetzbar. Ihre jungen Blätter sowie die Blüten sind außerdem essbar.

Bilder: HeikeRau / iStockphoto