Roter Ahorn

Rotahorn-Bonsai: Pflege, Schneiden und Überwinterung

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Der in Nordamerika weit verbreitete Acer rubrum, der oft auch als Kanadischer Rotahorn bezeichnet wird, eignet sich hervorragend für eine Bonsaikultur. Leider wird diese Ahornart in unseren Breitengraden nur selten als Bonsai erzogen, auch im Fachhandel werden entsprechende Pflanzen nur selten angeboten.

Roter Ahorn Bonsai
Der Rotahorn eignet sich genau wie der Japanische Fächerahorn ausgezeichnet als Bonsai
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man einen Rotahorn-Bonsai?
Um einen Rotahorn-Bonsai zu pflegen, sollte er vor dem Laubaustrieb im Frühjahr geschnitten, im Sommer gedüngt und ausreichend gegossen werden. Zudem braucht er einen windgeschützten Standort, ein nährstoffreiches Substrat, regelmäßiges Umtopfen und Winterschutz.

Gestaltungsmöglichkeiten

Wie nahezu alle Ahorn kann auch der Rote Ahorn für verschiedene beliebige Gestaltungs- bzw. Stilarten genutzt werden. Ob als Solitär, als Mehrfachstamm oder gar als Bonsaiwald – der Nordamerikaner macht immer eine gute Figur. Vor allem im Herbst, wenn sich das Laub in die namensgebende, kräftige Rottönung verfärbt.

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Standort und Substrat

Der in seiner Heimat als „Soft Maple“ bezeichnete Rotahorn bevorzugt einen sonnigen bis licht halbschattigen Standort. Dieser sollte jedoch unbedingt windgeschützt sein, denn Zugluft verträgt diese Ahornart nicht. Übrigens ebenso wenig wie Hitze, denn Roter Ahorn ist gegenüber hohen Temperaturen sehr empfindlich. Das Substrat sollte durchlässig, locker, feucht und nährstoffreich sein.

Gießen und Düngen

Roter Ahorn sollte schön gleichmäßig feucht gehalten werden, wobei ihm gelegentliche Trockenperioden allerdings nicht viel ausmachen. Unbedingt vermeiden sollten Sie allerdings Staunässe, denn darauf reagiert der geschwächte Baum gern mit einer Pilzinfektion, beispielsweise mit der gefürchteten Verticillium-Welke. Düngen Sie den Bonsai zwischen April und August etwa einmal pro Monat mit einem organischen Flüssigdünger (14,00€ bei Amazon*).

Schneiden und Drahten

Wesentlich bei der Erziehung eines Ahorns – ganz gleich, welcher Art und Sorte – ist der richtige Schnittzeitpunkt. So sollte der Rotahorn möglichst im Frühjahr noch vor dem Laubaustrieb zurückgeschnitten werden, denn zu einem späteren Zeitpunkt ist der Saftdruck zu hoch und das Bäumchen könnte stark nachbluten sowie Triebe durch Austrocknung verlieren. Im Herbst sowie im Winter ist das Schneiden zu unterlassen, denn in dieser Jahreszeit ist die Gefahr einer Pilzinfektion sehr hoch. Das Drahten können Sie nach dem Blattschnitt im Juni vornehmen, dann den Draht jedoch vor der Winterpause wieder entfernen.

Umtopfen

Junge Ahorne werden idealerweise etwa alle zwei bis drei Jahre umgetopft, wobei sie jedes Mal ein neues Pflanzgefäß sowie frisches Substrat erhalten. Ab einem Alter von etwa zehn Jahren genügt ein Umtopfen etwa alle fünf Jahre. Ihren Ahornbonsai sollten Sie erst dann in eine flache Schale setzen, wenn dieser sich bereits zu einem schönen Baum entwickelt und der Stamm eine gesunde Dicke erreicht hat. Denken Sie daran, dass bei jedem Umpflanzen zugleich auch ein Wurzelschnitt erfolgen muss.

Überwinterung

Zwar ist der Kanadische Rotahorn aus seiner Heimat frostige Temperaturen durchaus gewöhnt und somit in unseren Breitengraden winterhart, dennoch sollten Kübelexemplare einen ausreichenden Winterschutz erhalten. Ahorne, die in flachen Bonsaischalen stehen, sollten dagegen möglichst nicht im Freien überwintern – diese sind an einem frostfreien, aber kühlen Ort besser aufgehoben. ideal sind dabei Temperaturen nicht über sechs Grad Celsius.

Tipp

Der Rotahorn lässt sich sehr gut über Sämlinge – die Früchte reifen bereits kurz nach dem Laubaustrieb – sowie über Stecklinge vermehren. Auch das Abmoosen hat sich bei Ahornbonsai bewährt.