Rittersporn

Rittersporn: Giftig für Mensch & Tier?

Artikel zitieren

Der Rittersporn, auch bekannt als Delphinium, ist eine beliebte Gartenpflanze, die mit ihren hohen Blütenähren in verschiedenen Farben beeindruckt. Doch Vorsicht ist geboten: Alle Pflanzenteile des Rittersporns sind giftig und können bei Verzehr zu Vergiftungserscheinungen führen. Dieser Artikel beleuchtet die Risiken des Rittersporns und gibt wichtige Hinweise zum sicheren Umgang mit der Pflanze.

rittersporn-giftig

Welche Pflanzenteile des Rittersporns sind giftig?

Der Rittersporn ist eine Augenweide in jedem Garten, jedoch sollten Sie beim Umgang mit ihm stets Vorsicht walten lassen. Alle Teile dieser Pflanze, von der Wurzel bis zur Blüte, enthalten giftige Alkaloide.

Lesen Sie auch

Besondere Vorsicht ist bei den Samen geboten, da diese die höchste Konzentration an Giftstoffen aufweisen. Aber auch die Blätter, die farbenprächtigen Blüten, die Stängel und die Wurzeln können bei Verzehr zu Vergiftungserscheinungen führen.

Mit dem Wissen über die Giftigkeit aller Pflanzenteile des Rittersporns können Sie entsprechende Vorkehrungen treffen, um die Sicherheit in Ihrem Garten zu gewährleisten.

Wie giftig ist Rittersporn für den Menschen?

Die im Rittersporn enthaltenen Giftstoffe können beim Menschen eine Reihe von Vergiftungssymptomen hervorrufen, deren Schweregrad von der aufgenommenen Menge abhängt.

Zu den ersten Anzeichen einer Vergiftung zählen oft ein Kribbeln oder Brennen in Mund und Rachen, begleitet von einem Taubheitsgefühl, das sich auf Zunge, Hände und Zehen ausbreiten kann. Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind weitere typische Symptome.

In schwereren Fällen können Schweißausbrüche, kolikartige Bauchschmerzen, Muskelzuckungen bis hin zu Lähmungen auftreten. Besonders gefährlich ist die Verlangsamung der Atem- und Herzfrequenz, die im Extremfall lebensbedrohlich sein kann.

Aufgrund ihrer geringeren Körpergröße und ihres natürlichen Erkundungsdrangs sind Kinder besonders gefährdet.

Welche Gefahren birgt Rittersporn für Tiere?

Nicht nur für den Menschen, sondern auch für Tiere stellt die Giftigkeit des Rittersporns ein erhebliches Risiko dar. Insbesondere Pferde, Rinder, Hunde, Katzen sowie kleinere Haustiere wie Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster reagieren empfindlich auf die Giftstoffe.

Der Verzehr von Rittersporn kann bei diesen Tieren zu einer Vielzahl von Symptomen führen. Dazu gehören Magen-Darm-Beschwerden wie Erbrechen und Durchfall, neurologische Probleme wie Muskelzucken sowie schwerwiegende Komplikationen wie Lähmungen und ein verlangsamter Herzschlag.

Beim Verdacht auf eine Ritterspornvergiftung ist es daher unerlässlich, umgehend einen Tierarzt aufzusuchen.

Erste Hilfe bei Ritterspornvergiftung

Im Falle einer Ritterspornvergiftung ist schnelles Handeln entscheidend.

  1. Sichern der Atemwege und Beruhigung: Stellen Sie sicher, dass die betroffene Person frei atmen kann und versuchen Sie, sie zu beruhigen.
  2. Giftnotruf kontaktieren: Wählen Sie umgehend die Nummer der Giftnotrufzentrale. Die Experten dort können Ihnen erste Hilfestellungen und Anweisungen für das weitere Vorgehen geben.
  3. Medizinische Hilfe in Anspruch nehmen: Begleiten Sie die Person ins nächste Krankenhaus oder rufen Sie den Rettungsdienst. Nehmen Sie nach Möglichkeit Teile der Pflanze mit, um die Diagnose zu erleichtern.
  4. Keine eigenmächtige Gabe von Flüssigkeiten oder Nahrung: Vermeiden Sie es, der betroffenen Person etwas zu trinken oder zu essen zu geben, außer Wasser in kleinen Schlucken, falls dies von medizinischem Fachpersonal ausdrücklich angeordnet wurde.
  5. Bereitstellung von Aktivkohle: Halten Sie Aktivkohle-Tabletten bereit, um das Gift zu binden, bis professionelle medizinische Hilfe eintrifft.
  6. Hautkontakt: Sollte es zu Hautkontakt mit der Pflanze gekommen sein, waschen Sie die betroffenen Stellen gründlich mit Wasser und Seife, um Hautreizungen zu minimieren.

Die Symptome einer Ritterspornvergiftung können sehr unterschiedlich sein und von Übelkeit und Erbrechen über Bauchkrämpfe bis hin zu schwerwiegenden neurologischen Symptomen reichen. Zögern Sie daher nicht, bei Verdacht auf eine Vergiftung sofort zu handeln und professionelle Hilfe zu suchen.

Schutzmaßnahmen im Umgang mit Rittersporn

Um einer Ritterspornvergiftung vorzubeugen, sollten Sie folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:

  • Handschuhe tragen: Beim Umgang mit der Pflanze, insbesondere beim Schneiden oder Umpflanzen, sollten Sie stets Handschuhe tragen, um Ihre Haut vor möglichen Reizungen zu schützen.
  • Hände waschen: Waschen Sie sich nach der Gartenarbeit gründlich die Hände, um eventuelle Rückstände der Pflanze zu entfernen.
  • Kinder und Tiere fernhalten: Stellen Sie sicher, dass weder Kinder noch Haustiere Zugang zu den Pflanzen haben, um eine versehentliche Aufnahme der Giftstoffe zu verhindern.
  • Weideplätze meiden: Vermeiden Sie es, Rittersporn in der Nähe von Weideplätzen zu pflanzen, um eine Gefährdung von Weidetieren auszuschließen.
  • Sicher entsorgen: Entsorgen Sie abgeschnittene Pflanzenteile sicher, um zu verhindern, dass sie von Tieren gefressen werden oder anderweitig in Kontakt mit Menschen kommen.
Bilder: andersphoto / Shutterstock