Rhododendron

Rhododendron pflanzen: Welche Erde eignet sich am besten?

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Alle Arten der Gattung Rhododendron stellen hohe Ansprüche an ihren Standort, sie gedeihen nur in saurer Erde. Der Handel bietet deshalb spezielle Rhododendronerde an. Was Sie bei einem Kauf und der Verwendung beachten sollten und wie Sie das Substrat selbst anmischen, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Rhododendronerde hat einen relativ niedrigen pH-Wert
AUF EINEN BLICK
Was ist Rhododendronerde und wofür wird sie verwendet?
Rhododendronerde ist ein spezielles Substrat mit saurem pH-Wert, das optimal für Rhododendren und andere Moorbeetpflanzen geeignet ist. Es hat einen hohen Nährstoffgehalt und enthält keine Kalkbestandteile. Sie können Rhododendronerde kaufen oder selbst durch Mischen von Laubhumus, Rindenkompost und Rinderdung-Pellets herstellen.
  • Bei Rhododendronerde handelt es sich um ein spezielles Substratgemisch für Rhododendren und andere Moorbeetpflanzen.
  • Das Substrat besitzt einen hohen Nährstoffgehalt. Ein weiteres, wichtiges Merkmal ist der saure pH-Wert, der optimalerweise zwischen 4 und 5 liegen sollte.
  • Rhododendren und andere Moorbeetpflanzen brauchen ein kalkarmes, lockeres und humoses Substrat, um zu gedeihen und üppig zu blühen. Normale Gartenerde mit einem neutralen oder gar alkalischen pH-Wert eignet sich nicht.
  • Rhododendronerde kann auch selbst angemischt werden. So vermeiden Sie die Verwendung von Torf, welches aus ökologischen Gründen nicht mehr für den Garten genutzt werden sollte.

Was ist Rhododendronerde?

Rhododendronerde ist ein speziell für die Bedürfnisse von Rhododendren und anderen Moorbeetpflanzen angemischtes Substrat. Sie ist durch einen niedrigen pH-Wert und eine bestimmte Nährstoffzusammensetzung gekennzeichnet. Sie können die Erde sowohl zum Absäuern von normaler Gartenerde verwenden – etwa wenn Sie Rhododendren pflanzen wollen – als auch zur Pflanzung dieser attraktiven Blütengehölze im Kübel.

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Eigenschaften und Zusammensetzung

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Rhododendronerde ist durchlässig und speichert gleichzeitig Feuchtigkeit

Der ursprünglich aus den Hochgebirgen Asiens stammende Rhododendron braucht sehr spezielle Bodenverhältnisse, damit er auch bei uns wächst und gedeiht. Rhododendronerde entspricht in ihrer Zusammensetzung und Struktur vollkommen diesen Bedürfnissen:

  • lockeres, luftiges Substrat mit hoher Wasserspeicherfähigkeit
  • zugleich sehr gut durchlässig, verhindert Staunässe
  • sehr hoher Nährstoffgehalt
  • enthält vor allem Eisen, Kalium und Kalzium
  • sowie die Spurenelemente Bor, Kupfer, Mangan und Zink.
  • enthält kein Kalk
  • saurer pH-Wert zwischen 4 und 5

In den meisten Gärten können die entsprechenden Voraussetzungen nur durch die Zugabe von Rhododendronerde geschaffen werden. Beachten Sie dabei, dass Sie bei der Verwendung auch den umliegenden Bodenbereich absäuern und deshalb nur entsprechend säureliebende Begleitpflanzen ins Beet setzen können.

Exkurs

Welche Pflanzen wachsen noch in Rhododendronerde?

Neben Rhododendron wachsen auch die folgenden Pflanzen bevorzugt in saurem Substrat und lassen sich daher sehr gut mit den Blütengehölzen vergesellschaften: Astilben, Bergenien, Eibisch, Federbuschstrauch, Heuchera, Hosta, Kamelie, Kerrie, Magnolie oder Zwergmispel. Auch manche Beerengehölze wie Heidelbeeren, Preiselbeeren und Cranberries gedeihen in diesem Substrat.

Woraus besteht Rhododendronerde?

Rhododendronerde ist, je nach Hersteller und Produkt, aus unterschiedlichen Inhaltstoffen zusammengesetzt. Häufig finden sich in handelsüblichen Mischungen diese Bestandteile:

  • Torf
  • Humuserde
  • Holzfasern
  • Tonerde
  • Sand
  • die Hauptnährstoffe Stickstoff, Phosphat, Kaliumoxid und Eisensulfat
  • Guano oder ein anderer Dünger

Tipp

Wenn Sie den pH-Wert Ihres Gartenbodens vor der Pflanzung von Rhododendren testen wollen, funktioniert das ganz einfach über Teststreifen (2,00€ bei Amazon*) aus dem Baumarkt oder der Apotheke. Sie entnehmen für die Testung eine kleine Bodenprobe, vermischen diese mit (kalkfreiem!) Wasser und halten den Teststreifen hinein. Anhand dessen Färbung erkennen Sie schließlich, ob Ihr Boden sauer, neutral oder alkalisch ist.

Rhododendronerde kaufen – Darauf sollten Sie achten

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Bei gekaufter Rhododendronerde gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede

Rhododendronerde können Sie sowohl mit als auch ohne Dünger von verschiedenen Herstellern in

  • Bau- und Gartenfachmärkten
  • in Discountern
  • und im Internet

kaufen. Zwischen den Marken- und Discountherstellern gibt es bezüglich der Qualität erhebliche Unterschiede. So setzen gerade preislich günstige Produkte häufig auf Inhaltsstoffe geringerer Qualität, was sich später im Wachstum sowie der Blühfreude der Pflanzen bemerkbar macht. Besonders problematisch ist allerdings der Torfgehalt vieler Produkte, denn Hochmoortorf ist ein ökologisch äußerst fragwürdiger Bestandteil.

Beim Abbau der Torfmoore gehen nicht nur wertvolle Ökosysteme mit seltenen Tier- und Pflanzenarten unwiederbringlich verloren. Torfmoore sind zugleich wichtige CO2-Speicher, bei deren Zerstörung jahrmillionenalte CO2-Vorkommen wieder in die Atmosphäre gelangen und so das Klima negativ beeinflussen. Achten Sie daher unbedingt auf torffreie Substrate, die es mittlerweile von (fast) allen führenden Markenherstellern gibt. Rhododendronerde vom Discounter enthält hingegen in der Regel große Anteile von Torf, da das Material sehr günstig eingekauft werden kann.

Rhododendronerde selbst mischen

Was Rhododendron noch so braucht, um sich wohl zu fühlen, erfahren Sie in diesem ebenso ausführlichen wie unterhaltsamen Beitrag:

Anstatt zu fertiger Rhododendronerde zu greifen, können Sie ein hochwertiges, torffreies Substrat für Ihre Rhododendren und anderen Moorbeetpflanzen jedoch selbst mischen. Dafür benötigen Sie diese Zutaten:

  • Laubhumus: besteht größenteils aus verrotteten Blättern, hat einen hohen Nährstoffgehalt und von Natur aus einen niedrigen pH-Wert; bevorzugen Sie Laubkompost aus Eichen- oder Buchenlaub
  • Rindenkompost: niedriger pH-Wert, hoher Nährstoffgehalt, grobe Struktur ermöglicht eine gute Durchlüftung des Substrats und macht dieses schön locker oder alternativ
  • Holzhäckselkompost: als Ersatz für Rindenkompost, hat ähnliche Vorteile wie dieser oder
  • Nadelstreu: die (verrottenden) Nadeln von Nadelgehölzen liefern einen niedrigen pH-Wert
  • Dünger: hier nehmen Sie am besten gut verrotteten Rinderdung oder, wenn Sie an diesen nicht herankommen, Rinderdung-Pellets, alternativ eignet sich auch ein mineralischer Rhododendrondünger sehr gut
  • Sand: lockert die Erde

Achten Sie unbedingt darauf, kein Rindenmulch zu verwenden, dieses ist zu grob und würde unter Luftabschluss im Beet nicht verrotten. Sie können das Material jedoch zum Abdecken der Pflanzstelle verwenden. Auch herkömmlicher Gartenkompost eignet sich nicht, dieser hat in der Regel einen zu hohen pH-Wert und enthält zudem oft Kalk – eine tödliche Mischung für Rhododendren.

Bei manchen Rezepturen wird zudem Guano als Düngemittel hinzugegeben. Natürlich ist der Vogelkot ein hervorragender Dünger, allerdings ist seine Umweltbilanz ebenfalls nicht die Beste. Rinderdung ist ebenso wertvoll, aber ökologisch unbedenklich.

Haben Sie hingegen einen eher schweren, lehmigen oder tonigen Gartenboden, so empfiehlt sich die zusätzliche Verwendung von grobem Bausand. Dieser lockert die Struktur etwas auf und sorgt für eine bessere Drainage. Staunässe vertragen Rhododendren überhaupt nicht.

Und so mischen Sie die Rhododendronerde selbst an:

Nehmen Sie eine große Schubkarre sowie eine Schaufel zur Hand und mischen Sie in der Schubkarre:

  • zwei Teile Laubkompost
  • zwei Teile Rindenkompost, Holzhäckselkompost oder kompostierten Nadelstreu
  • zwei Teile Bausand
  • zwei Teile Rinderdung-Pellets, alternativ Rhododendrondünger

Exkurs

Ist Moorbeeterde und Rhododendronerde dasselbe?

Ja, Moorbeeterde und Rhododendronerde sind verschiedene Bezeichnungen für nährstoffreiche Pflanzsubstrate mit saurem pH-Wert. Sie können beide Sorten sowohl für Rhododendren als auch für andere Gewächse mit ähnlichen Standortansprüchen verwenden. Einen Unterschied gibt es lediglich zwischen einzelnen Produkten: Die Zusammensetzung kann eine andere sein (torfhaltig / nicht torfhaltig) oder der Nährstoffgehalt (aufgedüngt / nicht aufgedüngt).

Rhododendronerde im Garten und Kübel richtig verwenden

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Rhododendronerde sollte nicht zu tief in die Erde eingebracht werden, denn Rhododendron ist ein Flachwurzler

„Planen Sie beim Pflanzen von Rhododendron weitsichtig, denn diese Gehölze können sehr alt und groß werden.“

Die gekaufte bzw. selbst gemischte Rhododendronerde können Sie sowohl im Garten als auch als Pflanzsubstrat für Kübel verwenden. Achten Sie bei der Pflanzung darauf, dass Rhododendren ausgesprochene Flachwurzler sind – es nützt also nichts, das Substrat im Beet zu vergraben oder in ein tiefes Pflanzloch zu versenken. Hier würden die Rhododendren die wertvollen Inhaltsstoffe gar nicht aufnehmen können, weil ihre Wurzeln sie gar nicht erreichen.

Das Pflanzloch sollte nur etwa 40 bis 50 Zentimeter tief sein, dafür jedoch breit genug für die sich ausbreitenden Wurzeln. Den ausgehobenen Boden verteilen Sie besser an einer anderen Stelle im Garten, zumindest wenn es sich um Erde mit einem pH-Wert über 5 handelt. Stattdessen füllen Sie die Rhododendronerde ein. Bei Bedarf können Sie das Pflanzloch auch etwas tiefer ausheben und eine zusätzliche Drainageschicht einfüllen. Das ist sinnvoll, wenn der Boden an diesem Standort schwer und wasserundurchlässig ist.

Wie Sie ein Moorbeet richtig anlegen, verdeutlicht Ihnen dieses Schaubild:

Rhododendronerde: Ein Moorbeet anlegen

Im Pflanztopf hingegen benötigen Sie keine weiteren Zugaben, da die fertige Rhododendronerde allein ausreicht. Achten Sie hier jedoch darauf, dass Sie bei bereits vorgedüngtem Substrat für die nächsten sechs bis achten Wochen keinen zusätzlichen Dünger mehr hinzufügen müssen.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte man Rhododendren am besten pflanzen?

Wie bei anderen Gehölzen auch ist die beste Pflanzzeit für Rhododendron der Herbst. Idealerweise zwischen Anfang September und spätestens Mitte November können Sie die attraktiven Sträucher in den Garten auspflanzen. Aber auch im Frühjahr ist eine Pflanzung noch gut möglich, optimal sind die Wochen zwischen Anfang März und Mitte Mai – natürlich nur, wenn es keinen Frost gibt und der Boden nicht durchfroren ist.

An welchem Standort gedeihen Rhododendren besonders gut?

Rhododendren brauchen in erster Linie eine lockere, sehr humus- und nährstoffreiche sowie vor allem saure Erde. Bezüglich ihres Lichtbedarfs vertragen die Gehölze zwar grundsätzlich Schatten, blühen aber bei mehr Licht üppiger. Pflanzen Sie sie daher an einen möglichst hellen Standort, der aber zumindest über die Mittagszeit schattiert ist. Rhododendron eignet sich sehr gut als Unterpflanzung von höheren Bäumen, sofern es dort nicht zu dunkel ist.

Kann ich Rhododendren auch in normalen Gartenboden pflanzen?

Grundsätzlich können Sie Rhododendren auch in normale Gartenerde pflanzen, sofern Sie die folgenden Tipps beherzigen:

  • heller, lichtschattiger Standort
  • Gartenerde mit möglichst saurem pH-Wert
  • hat diese keinen sauren pH-Wert, fügen Sie Rhododendronerde oder Laubhumus hinzu
  • Pflanzloch breitflächig ausheben und Aushub durch geeignetes Substrat ersetzen
  • Rhododendren gemeinsam mit Nadelgehölzen pflanzen

Auf Dauer verträgt das Gehölz keine ph-neutrale oder gar alkalische Gartenerde und dürfte ohne entsprechende Maßnahmen über kurz oder lang eingehen. Eine Ausnahme sind neue, kalktolerante INKARHO-Züchtungen. Diese gedeihen auch in normaler Gartenerde und brauchen nicht mehr zwangsläufig einen sauren Untergrund.

Tipp

Damit der Rhododendron gesund wächst und fleißig blüht, sollten Sie ihn zwei Mal jährlich mit einem speziellen Rhododendrondünger versorgen. Dieser liefert nicht nur die notwendigen Nährstoffe, sondern hält den pH-Wert des Bodens niedrig.

Bilder: Sergey Kamshylin / Shutterstock