Rhododendron

Rhododendron Krankheiten: So erkennst und behandelst du sie

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Wer Rhododendren richtig pflegt, Krankheiten und Schädlinge rechtzeitig entdeckt und bekämpft erntet mit wenig Arbeit viel Freude. Zusätzlich entsteht mehr Schutz und Lebensraum für Insekten und Vögel.

Rhododendron Krankheiten
AUF EINEN BLICK
Wie bekämpfe ich Krankheiten bei Rhododendron-Pflanzen?
Um Rhododendron-Krankheiten zu bekämpfen, achte auf geeignete Standortbedingungen, versorge die Pflanze ausreichend mit Wasser und Nährstoffen und entferne befallene Pflanzenteile bei Pilz-, Bakterien- oder Virenbefall. Schütze die Pflanze vor Frost und Sonnenbrand und verwende bei Bedarf gezielte Pflanzenschutzmittel.

Rhododendron gelten als robuste und unkomplizierte Ziergehölze. Stimmen allerdings Standort, Wasser- und Nährstoffversorgung nicht, kommt es zu Mangelerscheinungen oder Schädlingsbefall.

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Die häufigsten Ursachen bei Rhododendron Krankheiten:

  • Standort- und Witterungs-Schäden
  • Mineral- oder Nährstoff-Mangelerscheinungen
  • Krankheiten durch Pilze, Bakterien oder Viren
  • Krankheiten durch Insekten

Standort- und Witterungs-Schäden erkennen und verhindern

Rhododendren lieben lichte halbschattige Plätze. Sie gedeihen auf sauren, humosen Böden mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 5,5. Standort und Witterungs-Schäden wie Sonnenbrand oder Frost sind an Blättern oder Knospen erkennbar.

Erste Hilfe bei Sonnenbrand

Direkte Mittagssonne verursacht bei empfindlichen Sorten Sonnenbrand. Erkennbar an gelben oder braunen Blätter während Blattflächen im Schatten keine Schäden zeigen.

Was tun bei Frostschaden?

Auch bei winterfesten Rhododendren verursacht extrem kaltes, trockenes und windiges Wetter Frostschäden. Wenn braune Blätter oder Blattränder absterben und Blütenknospen vertrocknen benötigt die Pflanze mehr Windschutz. Tannenreisig oder Schilfmatten bieten ausreichend Schutz.

Mineral- oder Nährstoff-Mangelerscheinungen richtig ausgleichen

Stickstoffmangel

Zuerst weisen älteren Blätter eine gleichmäßig hellgrüne oder gelbliche Färbung auf. Später vergilbt jüngeres Laub. Im Sommer kommt es zu vorzeitigem Blattfall.
Bodenverdichtung oder zu geringe Nährstoffversorgung verursachen den Stickstoffmangel mit der typischen Laubverfärbung. Eine entsprechende Stickstoffdüngung gleicht die Mangelsymptome aus und stärkt die Pflanze.

Mangel an Eisen und Magnesium

Verlieren junge Rhododendron Blätter ihre dunkelgrüne Farbe und vergilben während die Blattadern dunkel bleiben sind dies Anzeichen von zu wenig Eisen oder Magnesium.

Rhododendren reagieren auf kalkhaltiges Gießwasser oder einen kalkreichen Boden mit zu hohen pH-Werten empfindlich. Hier helfen nicht nur „spezielle Rhododendron-Dünger “ sondern vor allem eine pH-Wert senkende Bodenverbesserung mit spezieller Rhododendron-Erde.

Kümmerwuchs durch Stickstoffmangel

Kümmerwuchs und vergilbte Blätter zeigen Stickstoffmangel an. Besonders „die Rhododendron-Sorte Catawbiense “ gilt als Stickstoffzehrer. Sie benötigt viel Humus, Nährstoffe und Hornspäne als Stickstoffdünger.

Eine Stickstoffgabe durch Kunstdünger sollte ausschließlich im März und Mai erfolgen. Wird später gedüngt, reifen die Triebe bis zum Winter nicht aus. Sie verholzen nicht und erfrieren.

Abhilfe bei Krankheiten durch Pilze, Bakterien oder Viren

Den gesunden und allgemein robusten Rohdodendron befallen Pilze, Bakterien oder Viren eher selten. Bei geschwächten Pflanzen mit Pilzbefall empfiehlt sich, die befallene Pflanzenteile sofort zu entfernen, zu verbrennen oder anderweitig aus dem Garten zu entsorgen! Nur so vermeidest Du dauerhaft Pilzbefall im Garten.

Rhododendronwelke, Triebsterben und Zweigsterben wirksam bekämpfen

Zur Pilzgattung Phytophthora gehören mehr als 20 Arten. Sie verursachen Wurzel-, Stamm-, Trieb- und Fruchtfäuleaber auch Umfallkrankheiten an Rhododendren und anderen Pflanzen. Die Pilzsporen benötigen zum Auskeimen Wasser und Licht. Staunässe und feuchtwarmes Wetter begünstigen einen Befall.

Trockene Äste, braune Endknospen und braune Blattflecken entlang der Blattmittelrippe deuten auf eineInfizierung mit Phytophthora Pilzen hin. Auch grau-braun verfärbte Blätter die sich einrollen ohne dass sie abfallen zählen dazu. Unter anderem verstopft der Schadpilz die Leitungsbahnen und die Pflanze stirbt ganz oder triebweise ab. Die Rinde im erkrankten Wurzelbereich ist beim Anschneiden rotbraun gefärbt. Gesundes Gewebe erscheint dagegen hell und saftig.

Echter Mehltau an Rhododendron

Über den Echten Mehltau – Microsphaera azaleae – an Rhododendren ist bisher wenig bekannt. Auch sind die einzelnen Sorten unterschiedlich anfällig. Sommergrüne Rhododendrenblätter sind grau-weiß belegt und wachsen kaum. Als Gegenmaßnahme wirken spezielle Pflanzenschutzmittel.

Knospensterben an Rhododendron

Im Laufe des Winters verbräunen die Knospen „der winterharten Rhododendren “ und sterben ab. Der Strauch treibt im folgenden Frühjahr keine Knospen aus. Die häufigste Ursache hierfür ist der Schadpilz Pycnostysanus azaleae. Durch kleine schwarze Haare an den Fruchtkörper im Frühjahr wird der Pilz sichtbar.
Ob Rhododendronzikaden am Pilzbefall beim Knospensterben beteiligt sind ist nicht eindeutig geklärt. Deshalbsollte keine chemische Bekämpfung dieser Tiere erfolgen. Da Fungizide gegen den pilz nicht wirken bleibt nur, verdächtige trockene Knospen bis spätestens April zu entfernen. Rechtzeitig bevor im Mai die gelblichen Larven der Rhododendronzikaden schlüpfen.
Vorbeugend können Gelbtafeln im Sommer die Insekten anlocken und vernichten.

Keine Chance den gefräßigen Insekten

Rhododendronzikade (Graphocephala coccinea), Rhododendronhaut- oder Netzwanzen (Stephanitis rhododendri) oder Rüsselkäfer wie der Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) zählen zu den tierischen Schädlingen. Sie fressen Blätter, Wurzeln oder saugen Nährstoffe aus der Pflanze und legen ihre Eier ab.

Je nach Schädling finden sich auffällige Frassbilder, Verkrüppelungen und Verschmutzungen an den Blättern. Die Blattunterseiten erscheinen meist rostig und man findet schwarze Kottröpfchen. In Einzelfällen verursachen die Larven des Rüsselkäfers Frassschäden an Wurzeln.

Von der sanften Schadensbegrenzung bis zur durchschlagenden Vernichtungswaffe ist im Handel alles erhältlich um gefräßige Insekten zu vernichten. Starke Mittel gegen Schädlinge üben zugleich starke Nebenwirkungen auf Nützlinge aus. Statt radikaler Gifte empfehlen sich Umwelt schonende Maßnahmen um die Population in einem überschaubaren, nicht schädigenden Rahmen zu halten.

Tipps & Tricks

Jede Rhododendron Sorte verlangt spezielle Standortverhältnisse. Um die richtige Sorte für Deinen Garten zu finden empfiehlt es sich verschiedene Rhododendron-Arten zu pflanzen. Nach wenigen Monaten kannst Du erkennen welche Rhododendron ohne aufwendige Bodenverbesserung üppig wächst und blüht.