Portulakröschen

Portulakröschen essbar? Unterschiede & Verwendung in der Küche

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Portulakröschen und Gemüse-Portulak sind zwar verwandt, unterscheiden sich jedoch in ihrer Verwendung. Dieser Artikel klärt die Unterschiede auf und beleuchtet die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Gemüse-Portulak in der Küche sowie seine gesundheitlichen Vorteile.

Portulakröschen giftig
Für Bienen sind Portulakröschen eine Leckerei, für Menschen weniger

Unterscheidung zwischen Portulakröschen und Gemüse-Portulak

Das Portulakröschen (Portulaca grandiflora) ist ein wahrer Blickfang im Garten. Als farbenfroher Bodendecker mit Blüten in Gelb, Orange, Rot und Purpur erfreut es jeden Gartenfreund. Seine Genügsamkeit macht es zudem besonders pflegeleicht. Trotz seiner Ungiftigkeit ist das Portulakröschen nicht zum Verzehr geeignet.

Im Gegensatz dazu ist der Gemüse-Portulak (Portulaca oleracea), auch Sommerportulak genannt, eine wertvolle essbare Wildpflanze. Sowohl seine dicken, fleischigen Blätter als auch die kleinen, gelblichen bis weißen Blüten und die Stängel können Sie vielseitig in der Küche verwenden. Dabei bereichert der Gemüse-Portulak mit seinen grünen bis gelblichgrünen Blättern nicht nur Ihren Speiseplan, sondern auch optisch Ihren Teller.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide Pflanzen die Vielfalt und den Nutzen ihrer Familie repräsentieren, sich jedoch in ihrer Verwendung deutlich unterscheiden.

Verwendung von Gemüse-Portulak in der Küche

Verwendung von Gemüse-Portulak in der Küche

Gemüse-Portulak bereichert mit seiner Geschmacksfülle verschiedenste Gerichte

Mit seinem nussig-säuerlichen Geschmack bietet der Gemüse-Portulak eine Vielzahl an kulinarischen Möglichkeiten. Die folgenden Beispiele zeigen, wie vielfältig Sie diese Pflanze in Ihrer Küche einsetzen können:

  • Rohkostsalate: Frische, junge Blätter verleihen mit ihrem nussig-würzigen und leicht salzigen Geschmack Ihren Salaten eine belebende Note. Sie harmonieren besonders gut mit Radieschen und Gurken.
  • Gemüsebeilage: Ältere, leicht bitter schmeckende Blätter lassen sich durch Blanchieren in eine schmackhafte, würzige Beilage verwandeln.
  • Suppen und Eintöpfe: Klein geschnitten, geben die Blätter und Stängel Suppen und Eintöpfen eine besondere Würze.
  • Pesto und Dips: Verarbeitet zu Pesto oder als Zutat in verschiedenen Dips eröffnet der Gemüse-Portulak weitere geschmackliche Dimensionen.
  • Eingelegt: Eine einfache Variante ist das Einlegen der Blätter in Essig und Salz, um den puren Geschmack des Portulaks zu genießen.

Der Gemüse-Portulak liefert nicht nur einzigartige Geschmackserlebnisse, sondern punktet zudem mit seiner Nährstoffvielfalt.

Nährstoffe und gesundheitliche Aspekte

Portulak, ein bemerkenswertes Wildgemüse, bringt eine Vielfalt an gesundheitsfördernden Nährstoffen mit. Unter den Inhaltsstoffen finden sich:

  • Vitamin A: Es fördert das Sehvermögen und die Hautgesundheit.
  • Vitamin C: Als reichhaltige Quelle stärkt es das Immunsystem sowie Haut und Bindegewebe durch Kollagenproduktion.
  • Vitamin E und B-Vitamine: Ein breites Spektrum, einschließlich Thiamin (B1), Riboflavin (B2), Niacin (B3), Pantothensäure (B5), Pyridoxin (B6) und Folate, unterstützt das Nervensystem und den Stoffwechsel.
  • Mineralstoffe: Bietet eine Fülle an Mineralien wie Magnesium, welches die Nerven unterstützt, Kalium für die Herzgesundheit, Calcium für Knochen und Zähne sowie Eisen zur Blutbildung.
  • Omega-3-Fettsäuren: Portulak enthält Alpha-Linolensäure, eine Omega-3-Fettsäure, die die Elastizität der Gefäße fördert und Entzündungen entgegenwirkt.
  • Flavonoide und Schleimstoffe: Diese sekundären Pflanzenstoffe besitzen antioxidative Eigenschaften, die Zellen schützen und entzündungshemmend wirken können.

Hinweis: Trotz der vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften enthält Portulak Oxalsäure. Personen, die empfindlich auf Oxalsäure reagieren oder bestimmte Gesundheitszustände wie Arthritis, Rheuma oder Nierensteine haben, sollten den Konsum einschränken.

Vorkommen und Anbau

Gemüse-Portulak, auch als Sommer-Portulak bekannt, gedeiht fast weltweit und zeigt eine besondere Vorliebe für warme sowie sonnige Standorte. Mit seiner Robustheit und Anpassungsfähigkeit findet er sich in einer Vielzahl von Umgebungen, von Mitteldeutschland bis hin zu südlicheren Regionen. Dieses anspruchslose und einjährige Gewächs erreicht eine Höhe von 10 bis 40 Zentimetern und zeichnet sich durch dichtes, buschiges Wachstum aus. Seine dicken, fleischigen Blätter dienen als natürliche Wasserspeicher, was den Portulak besonders widerstandsfähig gegen trockene Perioden macht.

Für die Kultivierung von Gemüse-Portulak im heimischen Garten oder in Töpfen sind einige Aspekte zu berücksichtigen, die eine erfolgreiche Anzucht gewährleisten:

  • Standort: Wählen Sie einen warmen und sonnigen Platz. Portulak bevorzugt Standorte mit hoher Lichtintensität.
  • Bodenbeschaffenheit: Der ideale Boden ist sandig, locker und gut durchlässig. Vor der Aussaat kann die Bodenqualität durch das Einbringen von Kompost verbessert werden.
  • Aussaat: Die beste Zeit für die Aussaat im Freiland ist von Mitte Mai bis September. Eine Vorkultur in Töpfen ab März bietet sich an, um die Jungpflanzen nach den letzten Frösten ins Freie zu setzen.
  • Bewässerung: Portulak ist trockenheitsresistent und benötigt nur bei längerer Trockenheit zusätzliches Gießen.
  • Ernte: Schon vier Wochen nach der Aussaat können Sie mit der Ernte beginnen. Die frischen Triebe und Blätter liefern bis weit in den Herbst hinein eine kontinuierliche Ernte.
  • Lagerung: Geernteter Portulak sollte kühl gelagert und innerhalb von fünf Tagen verzehrt werden, um Frische und Nährstoffe zu bewahren.

Bei der Pflege des Gemüse-Portulaks stehen geringer Aufwand und Umweltschonung im Vordergrund. Mit wenigen, gezielten Maßnahmen unterstützen Sie nicht nur das Wachstum dieser nährstoffreichen Pflanze, sondern fördern auch die Biodiversität in Ihrem Garten.

Bilder: maksim-yakovlev / iStockphoto