Physalis

Physalis: Gesundheitsschädlich oder harmlos? Die Fakten

Physalis sind nicht nur dekorativ, sondern einige Arten auch essbar. Es ist jedoch wichtig zu wissen, welche Teile der Pflanze genießbar sind und welche potenziell giftige Stoffe enthalten. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Physalis-Arten, ihre Eigenschaften und gibt wertvolle Tipps zum sicheren Umgang.

Sind Physalis giftig?

Die Frage nach der Giftigkeit der Physalis hängt maßgeblich von der Art und dem Teil der Pflanze ab. Grundsätzlich sind die reifen Früchte der Kapstachelbeere (Physalis peruviana) essbar und sehr gesund, da sie wichtige Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien enthalten. Hingegen sind alle grünen Pflanzenteile sowie unreifen Früchte aller Physalis-Arten leicht giftig. Diese enthalten das Alkaloid Solanin, welches Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchkrämpfe, Erbrechen und Durchfall verursachen kann.

Besondere Vorsicht ist bei der Lampionblume (Physalis alkekengi) geboten. Früher galten ihre Früchte als essbar, werden jedoch heute als giftverdächtig oder gar giftig eingestuft. Der Saft der Pflanze kann Hautreizungen und allergische Reaktionen auslösen. Essbar und sicher sind daher nur die reifen Früchte der Kapstachelbeere, während alle anderen Pflanzenteile sowie Physalis-Arten als ungenießbar und potenziell giftig betrachtet werden sollten.

  • Essbar und gesund: Reife Früchte der Kapstachelbeere (Physalis peruviana).
  • Giftig: Alle grünen Pflanzenteile und unreifen Früchte aller Physalis-Arten.
  • Vorsicht: Vermeiden Sie den Verzehr der Früchte der Lampionblume (Physalis alkekengi).

Symptome einer Physalis-Vergiftung

Eine Vergiftung durch Physalis kann verschiedene Symptome hervorrufen, abhängig von der aufgenommenen Menge und individuellen Faktoren. Die häufigsten Anzeichen sind:

  • Magen-Darm-Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall.
  • Kreislaufprobleme: Herzrasen, Kreislaufbeschwerden, Schwindel und Benommenheit.
  • Neurologische Symptome: Zittern, Krampfanfälle und Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen.
  • Atembeschwerden: Atemprobleme bis hin zu ernsthaften Atembeschwerden.
  • Sinnesstörungen: Sehstörungen, erweiterte Pupillen und Halluzinationen.
  • Hautreaktionen: Hautreizungen, Juckreiz und Rötungen bei Kontakt mit dem Pflanzensaft.

In schweren Fällen kann ein lebensbedrohlicher Zustand eintreten, der eine sofortige medizinische Behandlung erfordert. Bei Auftreten dieser Symptome sollten Sie umgehend ärztliche Hilfe aufsuchen.

Was tun bei einer Physalis-Vergiftung?

Sollten Sie den Verdacht haben, dass eine Physalis-Vergiftung vorliegt, sind sofortige Maßnahmen erforderlich:

1. Unmittelbare Maßnahmen:

  • Entfernen Sie sofort alle Pflanzenteile oder Früchte aus dem Mund.
  • Versuchen Sie nicht, Erbrechen auszulösen. Vermeiden Sie die Gabe von Salzwasser oder Milch.
  • Lassen Sie die betroffene Person kleine Mengen stilles Wasser, Saft oder Tee trinken.

2. Informationssammlung:

  • Ermitteln Sie die genaue Menge und den Pflanzenteil, der aufgenommen wurde.
  • Bewahren Sie Reste der Pflanze auf oder machen Sie Fotos zur Identifikation.

3. Kontakte und Benachrichtigungen:

  • Kontaktieren Sie das nächste Giftinformationszentrum.
  • Bei schweren Symptomen wie starker Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Atembeschwerden: Notruf 112 wählen.

4. Anschließende Maßnahmen:

  • Transportieren Sie die betroffene Person nach Möglichkeit direkt zu einem Arzt oder ins Krankenhaus.
  • Mitgebrachte Pflanzenteile oder Fotos erleichtern die Identifikation und Behandlung.

Vermeiden Sie eigenmächtige Behandlungsversuche ohne ärztliche Anweisung.

Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Physalis

Um gesundheitliche Risiken zu minimieren, achten Sie auf folgende Vorsichtsmaßnahmen:

  1. Nur reife Früchte verzehren: Achten Sie darauf, dass die Physalis-Beeren voll ausgereift und leuchtend orange sind.
  2. Verwechslungsgefahr ausschließen: Kapstachelbeere (essbar) und Lampionblume (giftverdächtig) unterscheiden.
  3. Hygienische Verarbeitung: Waschen Sie die Beeren vor dem Verzehr gründlich, um mögliche Pestizidrückstände zu entfernen.
  4. Vorsicht bei Hautkontakt: Nutzen Sie beim Umgang mit Physalis-Pflanzen Handschuhe.
  5. Lagerung: Bewahren Sie Physalis-Beeren kühl und trocken auf, idealerweise im Kühlschrank.
  6. Kinder und Haustiere fernhalten: Stellen Sie sicher, dass Physalis-Pflanzen und -Früchte außerhalb der Reichweite von Kindern und Haustieren sind.

Mit diesen Vorsichtsmaßnahmen können Sie die köstlichen und gesunden Früchte sicher genießen.

Physalis und Allergien

Personen, die auf andere Nachtschattengewächse wie Tomaten oder Paprika allergisch reagieren, sollten vorsichtig sein. Kreuzreaktionen sind möglich, da Physalis ähnliche allergenpotente Substanzen enthält. Der klebrige Überzug auf den Früchten kann ebenfalls allergische Reaktionen auslösen. Daher sollten Sie die Beeren vor dem Verzehr gründlich abwaschen. Bei Anzeichen von Allergien wie Hautreizungen, Juckreiz, Rötungen oder Atembeschwerden nach dem Verzehr von Physalis, suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Sind Physalis giftig für Tiere?

Da Physalis-Pflanzen Alkaloide wie Solanin und Physalin enthalten, sind sie für Haustiere wie Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen giftig. Vergiftungsanzeichen bei Tieren sind häufig Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Krämpfe. In schweren Fällen können neurologische Störungen und Atembeschwerden auftreten. Achten Sie besonders auf Unwohlsein und ungewöhnliche Verhaltensweisen bei Ihren Haustieren. Sollte Ihr Haustier Physalis-Pflanzen oder unreife Beeren gefressen haben, kontaktieren Sie umgehend einen Tierarzt. Entfernen Sie die Pflanze oder die Früchte aus dem Zugang von Haustieren, um Vorfälle zu vermeiden.

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