Pfingstrose

Pfingstrosen vermehren: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Pfingstrose, bekannt für ihre opulenten Blüten und ihren betörenden Duft, lässt sich auf verschiedene Weise vermehren. Von der klassischen Teilung bis hin zur anspruchsvollen Veredelung bietet dieser Artikel umfassende Anleitungen für jede Methode und ermöglicht es Ihnen, die Schönheit der Pfingstrose in Ihrem Garten zu vervielfältigen.

Pfingstrosen teilen – So geht's richtig

Die Vermehrung von Pfingstrosen durch Teilen ist ein einfacher Weg, ihre Pracht zu mehren

Pfingstrosen teilen – So geht’s richtig

Das Teilen von Pfingstrosen ist eine bewährte Methode, um diese bezaubernden Pflanzen zu vermehren. Je nach Pfingstrosenart unterscheidet sich die Vorgehensweise leicht.

Staudenpfingstrosen teilen

Der ideale Zeitpunkt, um Staudenpfingstrosen zu teilen, ist das späte Sommerende oder der Frühherbst, wenn die Blütezeit vorbei ist.

Schritt 1: Ausgraben

Graben Sie die Staudenpfingstrose vorsichtig aus. Achten Sie darauf, den Wurzelballen möglichst groß und unversehrt zu halten. Heben Sie das gesamte Wurzelsystem aus der Erde, um Schäden an den Wurzeln zu vermeiden. Befreien Sie die Wurzeln anschließend von anhaftender Erde. Ein Gartenschlauch kann Ihnen dabei helfen, die Teilungspunkte besser zu erkennen.

Schritt 2: Teilen

Entfernen Sie die oberirdischen Teile der Pflanze. Teilen Sie das Wurzelwerk mit einem scharfen Spaten oder Gartenmesser in mehrere Teilstücke. Jedes Teilstück sollte 1-3 Knospen aufweisen. Nutzen Sie die Gelegenheit, um kranke oder abgestorbene Wurzelteile zu entfernen.

Schritt 3: Einpflanzen

Pflanzen Sie die Teilstücke an ihrem neuen standort ein. Wählen Sie einen sonnigen, windgeschützten Platz, der den gleichen Bedingungen entspricht wie der ursprüngliche Standort der Mutterpflanze.

Strauchpfingstrosen teilen

Strauchpfingstrosen können erst geteilt werden, wenn sie ein eigenständiges Wurzelsystem entwickelt haben.

Schritt 1: Ausgraben

Ähnlich wie bei Staudenpfingstrosen ist auch hier Vorsicht geboten, um die Wurzeln beim Ausgraben nicht zu beschädigen. Da der Wurzelballen von Strauchpfingstrosen größer sein kann, ist besondere Sorgfalt erforderlich. Reinigen Sie die Wurzeln nach dem Ausgraben, um kranke Partien zu identifizieren und zu entfernen.

Schritt 2: Teilen

Je nach Dicke und Beschaffenheit des Wurzelwerks können Sie die Teilung von Hand, mit einer Säge oder einem scharfen Messer vornehmen. Teilen Sie den Wurzelballen in zwei oder drei Segmente. Achten Sie darauf, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wurzelvolumen und oberirdischem Volumen zu erhalten. Kürzen Sie gegebenenfalls überstehende Triebteile ein.

Schritt 3: Einpflanzen

Setzen Sie die Teilstücke in den Boden. Berücksichtigen Sie dabei die gleichen Pflanzanforderungen wie beim Umpflanzen von Pfingstrosen.

Pfingstrosen veredeln – Eine Herausforderung für Gartenliebhaber

Die Veredelung ist eine faszinierende Methode, um Pfingstrosen zu vermehren und bietet insbesondere für erfahrene Gärtner eine spannende Herausforderung. Während sich Staudenpfingstrosen meist durch Teilung vermehren lassen, ist die Veredelung besonders bei Strauchpfingstrosen beliebt.

Veredelung von Strauchpfingstrosen

Die Vermehrung von Strauchpfingstrosen durch Veredelung erfordert Geduld, Geschick und Erfahrung. Hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Edelreis und Unterlage auswählen: Im August oder September schneiden Sie einen jungen, vitalen Trieb von der zu vermehrenden Pflanze ab. Dieser Trieb, das sogenannte Edelreis, wird auf das Wurzelstück einer anderen, widerstandsfähigeren Pfingstrose, die als Unterlage dient, gepfropft.
  2. Pfropfen: Es gibt verschiedene Techniken zur Veredelung, wie das Anplatten, Pfropfen in den Spalt oder Okulieren. Die Wahl der Methode hängt von Ihren persönlichen Vorlieben und der Art der Unterlage ab.
  3. Nach der Veredelung: Nach dem Einpflanzen versorgt die Unterlage den Edelreis zunächst mit Feuchtigkeit und Nährstoffen. Mit der Zeit bildet der Edelreis eigene Wurzeln aus.
  4. Erste Blüte: Die ersten Blüten zeigen sich in der Regel nach zwei bis drei Jahren. Die neu entstandene Pflanze weist die gleichen charakteristischen Eigenschaften wie die Mutterpflanze auf.

Veredelung von Staudenpfingstrosen

Bei Staudenpfingstrosen ist die Veredelung weniger üblich. Hier ist die Teilung die bevorzugte Methode der Vermehrung.

Die Veredelung von Strauchpfingstrosen ist eine faszinierende Möglichkeit, um robuste Pflanzen mit identischem Erbgut der Mutterpflanze zu kultivieren. Trotz der Komplexität dieses Verfahrens stellt sie für ambitionierte Gärtner eine bereichernde Herausforderung dar, die mit prachtvollen Blüten belohnt wird.

Pfingstrosen aussäen – Ein Projekt für Geduldige

Im Herbst ist die Zeit für die Aussaat von Pfingstrosen gekommen

Pfingstrosen aussäen – Ein Projekt für Geduldige

Die Vermehrung von Pfingstrosen durch Aussaat ist ein langfristiges Projekt, das sich für geduldige Gartenliebhaber lohnt.

Schritt 1: Aussaat

  • Säen Sie die Samen im Herbst aus und bedecken Sie sie mit etwa 1 bis 2 cm Erde.
  • Da Pfingstrosen Kaltkeimer sind, ist eine Kälteperiode für den Keimprozess unerlässlich.
  • Die Samen benötigen eine Keimdauer von 12 bis 18 Monaten.

Schritt 2: Pikieren

  • Nach erfolgreicher Keimung lassen Sie die Sämlinge für weitere zwei Jahre an ihrem aktuellen Standort, um eine gute Wurzelbildung zu gewährleisten.
  • Anschließend vereinzeln Sie die Sämlinge vorsichtig und setzen sie in größere Töpfe um.

Schritt 3: Auspflanzen

Zwei Jahre nach dem Pikieren, idealerweise im Herbst, können Sie die jungen Pfingstrosen an ihren endgültigen Standort pflanzen.

Bilder: tanya popove / iStockphoto