Petersilie

Petersilie: Blattfleckenkrankheit erkennen & vorbeugen

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Die Petersilien-Blattfleckenkrankheit, verursacht durch den Pilz Septoria petroselini, kann zu erheblichen Ernteeinbußen führen. Dieser Artikel beleuchtet Symptome, Infektionsbedingungen und wirksame Bekämpfungsstrategien, um Ihre Petersilie gesund zu erhalten.

Petersilie krank
Ein Befall sollte möglichst frühzeitig entdeckt werden

Krankheitserreger und Wirtspflanzen

Die Petersilien-Blattfleckenkrankheit wird durch den Pilz Septoria petroselini verursacht. Diese Pilzart ist hochspezialisiert und befällt ausschließlich Petersilie, unabhängig davon, ob es sich um glatte, krause oder Wurzelpetersilie handelt. Eine Infektion anderer Doldenblütler ist nicht bekannt. Im Vergleich dazu befällt der verwandte Pilz Septoria apiicola speziell Sellerie. Das Wirtsspektrum zeigt eine klare Unterscheidung zwischen den unterschiedlichen Pilzarten und ihren Wirtspflanzen, was für gezielte Bekämpfungsmaßnahmen von Bedeutung ist.

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Symptome

Die Blattfleckenkrankheit an Petersilie äußert sich zunächst durch kleine, gelbliche, unregelmäßige Flecken auf den älteren Blättern. Diese Flecken vergrößern sich nach und nach zu hellbraunen bis grauen Bereichen mit einem dunklen Rand. Ein charakteristisches Merkmal sind die schwarzen, punktförmigen Sporenbehälter (Pyknidien), die auf den Flecken erkennbar sind. Im Spätsommer, besonders bei feuchtem und kühlem Wetter, treten die Symptome verstärkt auf. Stark befallene Blätter vergilben, vertrocknen schließlich und können abfallen, wodurch die Pflanze geschwächt wird. Kontrollieren Sie die Blätter regelmäßig, um einen Befall frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Infektionsbedingungen und Ausbreitung

Die Krankheit breitet sich besonders unter bestimmten klimatischen Bedingungen schnell aus. Optimale Infektionsbedingungen liegen bei Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad Celsius und anhaltender Blattnässe vor. Eine Blattnässedauer von mindestens 72 Stunden fördert die Infektion erheblich. Die Sporen werden hauptsächlich durch Wasserbewegungen wie Regenspritzer und Beregnung verbreitet, aber auch durch Kulturarbeiten. Da der Pilz oft an bereits befallenem Saatgut beginnt, ist befallsfreies Saatgut von Bedeutung, um die Erstinfektion zu vermeiden.

Gute Luftzirkulation und angepasstes Bewässerungsmanagement sind entscheidend, um die Ausbreitung der Krankheit zu kontrollieren. Gießen Sie morgens und vermeiden Sie eine direkte Benetzung der Blätter, um das Risiko eines Ausbruchs zu reduzieren.

Überdauerung und Infektionsquellen

Der Pilz überwintert hauptsächlich in Form von Pyknidien auf abgestorbenem Pflanzenmaterial. Diese Sporenbehälter können im Boden verbleiben und bei günstigen Bedingungen neu austreiben, was zu einer erneuten Infektion führt. Auch befallenes Saatgut stellt eine wesentliche Infektionsquelle dar, da die Sporen im Inneren der Samen überleben und die Krankheit auf neue Pflanzen übertragen können. Unter feuchten Bedingungen und hoher Luftfeuchtigkeit keimen die Sporen und infizieren die Pflanzen über Spaltöffnungen oder direktes Eindringen in das Pflanzengewebe. Verwenden Sie befallsfreie Samen und entfernen Sie Pflanzenreste gründlich, um die Überdauerung des Erregers zu minimieren.

Bekämpfung und Vorbeugung

Die Bekämpfung der Petersilien-Blattfleckenkrankheit erfordert sowohl präventive Maßnahmen als auch gezielte Eingriffe.

Vorbeugende Maßnahmen

Um die Blattfleckenkrankheit vorzubeugen, sollten Sie folgende Maßnahmen berücksichtigen:

  1. Fruchtfolge einhalten: Eine Anbaupause von mindestens fünf Jahren auf derselben Fläche hilft, die Ansammlung von Pilzsporen im Boden zu minimieren.
  2. Befallsfreie Anbauflächen nutzen: Neupflanzungen sollten mindestens 10 Meter von früher befallenen Flächen entfernt angelegt werden.
  3. Saatgutbehandlung: Verwenden Sie heißwasserbehandeltes Saatgut (25 Minuten bei 50 °C) oder andere bewährte Methoden, um Pilzsporen abzutöten.
  4. Pflanzenabstand: Halten Sie einen ausreichenden Abstand zwischen den Pflanzen ein, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und das Abtrocknen der Blätter zu beschleunigen.
  5. Bewässerung: Gießen Sie morgens und vermeiden Sie Überkopfbewässerung, um die Feuchtigkeit auf den Blättern gering zu halten.
  6. Bodenpflege: Vermeiden Sie Staunässe und sorgen Sie für gut durchlässige Erde, um das Pilzwachstum zu behindern.
  7. Hygiene: Entfernen und vernichten Sie befallene Pflanzen und Pflanzenreste sofort.
  8. Stärkung der Pflanzen: Fördern Sie die Pflanzenabwehrkräfte durch ausgewogene Düngung und eventuell die Verwendung von Pflanzenstärkungsmitteln.

Direkte Bekämpfung

Sollten Infektionen auftreten, sind folgende direkte Bekämpfungsmethoden sinnvoll:

  1. Saatgutbehandlung: Zusätzliche Methoden wie Feuchtheißluf- und Elektronenbehandlungen können zur Reduzierung der Sporenbelastung verwendet werden.
  2. Pflanzenschutzmittel: Bei starkem Befall können Kupferhydroxid-haltige Mittel eingesetzt werden. Beachten Sie hierbei die Anwendungsvorschriften und die aktuelle Zulassungssituation.

Durch die konsequente Anwendung dieser Maßnahmen können Sie das Risiko eines Befalls minimieren und die Gesundheit Ihrer Petersilienpflanzen langfristig sichern.

Bilder: Olinchuk / Shutterstock