Pastinaken

Pastinaken säen: So gelingt die Aussaat im eigenen Garten

Pastinaken sind schmackhaft, pflegeleicht und winterhart. Erfahren Sie alles über Aussaat, Standortwahl, Pflege und die Ernte dieses klassischen Wurzelgemüses.

Die ideale Aussaatzeit für Pastinaken

Eine zeitgerechte Aussaat sorgt für ertragreiche Pastinaken im Herbst.

Die ideale Aussaatzeit für Pastinaken

Pastinaken sind ein idealer Kandidat für die kühle Jahreszeit, da sie Frost gut vertragen. Die Aussaat kann beginnen, sobald der Boden im Frühling aufgewärmt und abgetrocknet ist. Der optimale Zeitraum für die Aussaat liegt zwischen Mitte März und Ende April. In besonders milden Regionen können Sie bereits im Februar mit der Aussaat beginnen. Für kältere Regionen eignet sich ein Zeitfenster bis spätestens Mitte Mai.

Eine frühe Aussaat unter kalten Bedingungen kann dazu führen, dass die Pastinaken schossen und keine guten Wurzeln ausbilden. Andererseits sind späte Aussaaten zwar möglich, aber oftmals weniger ertragreich. Die Samen werden in etwa 2 Zentimeter tiefe Furchen im Abstand von 30 bis 50 Zentimetern ausgesät. Die Keimung erfolgt bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius innerhalb von 15 bis 20 Tagen.

Die Wahl des Aussaatzeitpunkts kann auch daran orientiert werden, wann die Ernte erfolgen soll. Eine frühzeitige Aussaat ermöglicht eine Ernte ab September, während spätere Aussaaten den Pflanzen erlauben, bis in den Winter hinein im Beet zu bleiben. Frost im Spätherbst und Winter erhöht den Zuckergehalt der Wurzeln und mildert den Geschmack.

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Auswahl des perfekten Standorts

Ein gut durchlässiger Boden unterstützt das gesunde Wachstum der Pastinaken

Auswahl des perfekten Standorts

Für den Anbau von Pastinaken ist die Wahl des richtigen Standorts entscheidend. Pastinaken gedeihen besonders gut an einem sonnigen bis halbschattigen Platz, der vor allem morgens und am späten Nachmittag ausreichend Sonne bietet. Ein zu heißer Standort sollte vermieden werden.

Achten Sie darauf, dass der Boden tiefgründig, locker und nährstoffreich ist. Besonders geeignet sind humusreiche Sand- oder Lehmböden, die gut durchlässig und nicht zu trocken sind. Ein pH-Wert zwischen 6 und 7 bietet optimale Bedingungen für das Wachstum der Pastinaken. Vermeiden Sie schwere, verdichtete oder staunasse Böden, da diese das Wachstum der Wurzeln hemmen und die Gefahr von Fäulnis erhöhen können.

Vor der Pflanzung empfiehlt es sich, den Boden gründlich zu lockern und reichlich reifen Kompost oder verrottetes Laub einzuarbeiten. Dadurch verbessern Sie die Bodenstruktur und versorgen die Pflanzen mit den nötigen Nährstoffen. Stellen Sie außerdem sicher, dass der Boden während der gesamten Wachstumsperiode gleichmäßig feucht gehalten wird, ohne dass Staunässe entsteht.

Vorbereitung des Bodens für die Aussaat

Für ein optimales Wachstum Ihrer Pastinaken ist eine gründliche Bodenvorbereitung unerlässlich. Beginnen Sie damit, die Beetfläche bereits im Herbst des Vorjahres grob umzugraben. Dies erleichtert Ihnen im Frühling die Arbeit, da der Winterfrost die Erdklumpen auftaut und zerkleinert. Über den Winter entsteht ein feinkrümeliger Boden, der nur noch leicht gelockert und mit einem Rechen geglättet werden muss.

Achten Sie darauf, dass der Boden tiefgründig gelockert wird, da Pastinaken lange Pfahlwurzeln ausbilden, die in tiefe, lockere Erde hineinwachsen. Verwenden Sie hierfür eine Grabegabel (34,00€ bei Amazon*), einen Sauzahn oder eine Grelinette, ohne die Bodenschichten zu stark zu vermischen. Dies fördert die Durchlüftung und verbessert die Drainage.

Entfernen Sie sorgfältig alle Steine, Wurzeln und Unkräuter, die das Wachstum der Pastinaken behindern könnten. Eine feine, krümelige Struktur des Saatbetts erleichtert den jungen Wurzeln das Durchdringen des Bodens und sorgt für eine gleichmäßige Keimung.

Die Bodenverbesserung sollte durch die Einarbeitung von reifem Kompost oder gut verrottetem Stallmist erfolgen. Planen Sie etwa drei Liter Kompost pro Quadratmeter ein. Da Pastinaken eine gute Nährstoffversorgung benötigen, jedoch frischen Stallmist nicht vertragen, sollte dieser bereits im zeitigen Frühjahr untergearbeitet werden.

Lassen Sie den vorbereiteten Boden anschließend rund eine Woche ruhen, damit sich die Erde setzen kann und eine gleichmäßige Feuchtigkeit gewährleistet ist. So vorbereitet, geben Sie Ihren Pastinakensamen die beste Startbasis für ein erfolgreiches Wachstum.

Die Aussaat der Pastinaken

Die Pastinaken werden direkt ins Freiland gesät, sobald der Boden ausreichend warm und trocken ist. Ziehen Sie Reihen mit einem Abstand von etwa 40 cm und säen Sie die Samen in eine etwa 2 cm tiefe Furche. Verteilen Sie die Samen dünn und gleichmäßig.

Bedecken Sie die Samen nach der Aussaat mit feiner Erde und drücken Sie diese leicht an, um einen guten Bodenschluss zu gewährleisten. Bewässern Sie das Saatbeet gründlich, um die Keimung zu fördern. Halten Sie den Boden während der Keimphase gleichmäßig feucht, vermeiden Sie jedoch Staunässe, um die Keimlinge nicht zu schädigen.

Sobald die Sämlinge aufgelaufen sind und eine Höhe von etwa 5 cm erreicht haben, sollten sie vereinzelt werden, um Platz für das weitere Wachstum zu schaffen. Ein Abstand von 5 bis 15 cm zwischen den einzelnen Pflanzen ist ideal.

Um eine möglichst gleichmäßige Keimung zu unterstützen, können Sie Radieschen oder Salat in die Reihen dazusäen. Diese dienen als Markiersaat und erleichtern das Jäten von Unkraut, da sie die Reihen schneller sichtbar machen.

Pflege der Pastinakenpflanzen

Regelmäßiges Unkrautjäten und Bodenpflege fördern das Wachstum der Pastinaken

Pflege der Pastinakenpflanzen

Für ein gesundes Wachstum und eine ertragreiche Ernte Ihrer Pastinakenpflanzen sind einige Pflegemaßnahmen entscheidend:

  • Regelmäßiges Unkrautjäten: Halten Sie das Beet frei von Unkraut, besonders während der frühen Wachstumsphasen, um Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu vermeiden.
  • Bodenhacken: Lockern Sie den Boden regelmäßig auf, um die Wurzeln mit genügend Sauerstoff zu versorgen. Dies fördert ein gesundes Wachstum und verhindert die Bildung einer harten Kruste auf der Bodenoberfläche.
  • Bewässerung: Achten Sie auf eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Bodens. In trockenen Perioden sollten Sie regelmäßig gießen, während bei ausreichendem Niederschlag weniger Bewässerung notwendig ist. Vermeiden Sie Staunässe, da diese die Wurzeln faulen lassen kann.
  • Nährstoffversorgung: Pastinaken profitieren von einer gelegentlichen Gabe von Nährstoffen. Düngen Sie während der Hauptwachstumsphase mit organischen Düngemitteln wie Hornspänen oder Brennnesseljauche, um die Entwicklung zu unterstützen.
  • Schädlings- und Krankheitsvorsorge: Ein regelmäßiger Fruchtwechsel, der mindestens alle drei Jahre erfolgt, kann helfen, bodenbürtige Krankheiten zu vermeiden. Zudem ist es nützlich, natürliche Fressfeinde von Schädlingen wie Blattläusen zu fördern. Platzieren Sie Vogelnistkästen oder Insektenhotels in der Nähe des Beets, um nützliche Tiere anzusiedeln.

Mögliche Krankheiten und Schädlinge

Obwohl Pastinaken als robust gelten, können sie dennoch von Krankheiten und Schädlingen betroffen sein. Hier sind einige davon und wie Sie ihnen begegnen können:

  • Pilzliche Blattfleckenkrankheiten: Diese Krankheiten treten bei feuchten und halbschattigen Bedingungen auf und zeigen sich als braune oder schwarze Flecken auf den Blättern. Vorbeugend hilft ein sonniger und gut durchlüfteter Standort.
  • Blattläuse: Blattläuse können die Pflanzen schwächen. Sie können durch scharfe Wasserstrahlen, das Ausbringen von Nützlingen wie Marienkäfern oder Florfliegen, oder durch regelmäßiges Abklopfen bekämpft werden.
  • Erdraupen und Drahtwürmer: Diese Schädlinge fressen an den Wurzeln und können die Pflanzen erheblich schädigen. Häufige Bodenbearbeitung und das Auslegen halbierter Kartoffeln zur Absicherung sind effektive Methoden zur Schädlingskontrolle.
  • Pilzerkrankungen wie Möhrenschwärze: Eine gute Fruchtfolge und das Vermeiden von Anbau in Bodengebieten, die bereits früher mit Doldenblütlern bepflanzt waren, können helfen, diese Krankheit zu minimieren.
  • Schutz vor Möhrenfliegen: Die Larven der Möhrenfliege graben sich durch die Wurzel und können diese zum Faulen bringen. Ein Schutznetz über die Beete bis zum Frosteintritt kann diesen Schädling fernhalten.
  • Wühlmäuse: Diese Nager fügen den Pflanzen durch das Anfressen der Wurzeln erheblichen Schaden zu. Das Anbringen von speziellen Schutzmaßnahmen wie Drahtkörben oder Fallen kann helfen, Wühlmäuse zu kontrollieren.

Durch regelmäßige Pflege und gezielte Vorsorgemaßnahmen können Sie Ihre Pastinaken gesund halten und Schädlinge in Schach halten.

Ernte und Lagerung

Eine sorgfältige Ernte sichert die Qualität und Haltbarkeit der Pastinaken

Ernte und Lagerung

Pastinaken können Sie ab Mitte September ernten, sobald die Wurzeln eine Länge von 20 bis 30 cm erreicht haben. Die Erntezeit erstreckt sich oft bis in den März des folgenden Jahres, da die Wurzeln winterhart sind und im Boden verbleiben können. Frost verbessert sogar den Geschmack der Pastinaken. Bei extremen Frostperioden kann eine Abdeckung mit Stroh oder Vlies sinnvoll sein, um den Boden vor dem Durchfrieren zu schützen.

Lockern Sie den Boden rund um die Pflanzen vorsichtig mit einer Grabegabel auf und heben Sie die Wurzeln behutsam aus der Erde. Entfernen Sie das Kraut und lassen Sie die Wurzeln eventuell einige Tage an der Luft trocknen.

Lagern Sie die Wurzeln an einem kühlen, dunklen und feuchten Ort, idealerweise in Kisten mit feuchtem Sand im Keller. Pastinaken können auch im Kühlschrank gelagert werden und halten sich dort ein bis zwei Wochen. Eine längere Haltbarkeit erreichen Sie durch Blanchieren und anschließendes Einfrieren.

Ernten Sie bei Bedarf auch Pastinaken vor dem ersten Frost. Lagern Sie diese in Sand eingeschlagen, um Welken und den Verlust der Konsistenz zu vermeiden. Achten Sie während der Lagerung stets auf eine gleichmäßige Feuchtigkeit.

Bilder: lepas2004 / iStockphoto