Eine Phalaenopsis mit verfaulten Wurzeln retten – So gelingt es
Die Regulierung des Wasserhaushaltes stellt in der Pflege von Orchideen die größte Herausforderung dar. Das gilt ebenfalls für die Phalaenopsis-Orchidee, die es beim Discounter und Baumarkt zu kaufen gibt. Wohlmeinende Anfänger neigen dazu, die epiphytische Exotin so ausgiebig zu gießen, dass die Wurzeln faulen. Daraufhin vertrocknen die Blätter, weil sie nicht mehr mit Wasser versorgt werden. So retten Sie das florale Juwel:
- Die Orchidee austopfen und das nasse Substrat vollständig abschütteln oder abbrausen
- Mit einem desinfizierten Messer alle abgestorbenen Wurzeln abschneiden
- Noch grüne Luftwurzeln und Blätter dürfen nicht abgeschnitten werden
- Ein Glasgefäß füllen mit gefiltertem Regenwasser
- Darin die Orchidee so einsetzen, dass die Stammspitze oder Wurzelenden den Wasserspiegel leicht berühren
- Das Wasser mindestens ein Mal pro Woche erneuern
Am hellen, warmen Standort bei Temperaturen von 22 bis 25 Grad Celsius können Sie nun mitverfolgen, wie die neuen Wurzeln sprießen. Daraufhin setzen Sie die Orchidee in einen transparenten Topf mit einer Mischung aus Sphagnum und feinkörniger Orchideenerde. Erst wenn sich ein neues, kräftiges System aus Luftwurzeln entwickelt hat, topfen Sie die gerettete Orchidee in normales Pinienrindensubstrat ein. Bis dahin ziehen freilich mehrere Monate bis zu einem Jahr ins Land.
Orchideen ohne Blätter retten – So gelingt der Plan
Wirft eine Orchidee inmitten der Saison alle Blätter ab, sind damit die Hoffnungen auf eine weitere Blütezeit dahin. Können Sie ausschließen, dass es sich um einen natürlichen Vegetationszyklus handelt – verschiedene Orchideenarten werfen regelmäßig alle Blätter ab -, empfehlen wir folgende Rettungsmaßnahmen:
- Solange noch eine oder zwei Luftwurzeln vorhanden sind, besteht Hoffnung
- Eventuell vorhandene Blütenstängel abschneiden, weil sie zu viel Kraft kosten
- Die blattlose Orchidee an einen hellen, warmen Fensterplatz verbringen
- Täglich besprühen mit weichem Wasser und nur sehr sparsam gießen
- Alle 2 bis 3 Wochen düngen mit flüssigem Orchideendünger
Geben Sie der Orchidee einige Wochen und Monate Zeit, frische Kräfte zu sammeln. Fehlt ihr die Power für ein neues Blätterkleid, bringt sie zumindest einen Ableger hervor. Das Kindel gedeiht in Stammnähe. Verfügt der Nachwuchs über mindestens 2 eigene Luftwurzeln und Blätter, kann er abgetrennt und im eigenen Topf aufgepäppelt werden.
Tipp
Wer sich mit dem Rettungsplan für Orchideen auskennt, kann die kostspieligen Exoten zum Sparpreis im Supermarkt ergattern. Durch ungeschultes Personal an den Rand des Ruins gepflegte Phalaenopsis, Miltonia oder Dendrobium werden mitunter zum Spottpreis angeboten. Mit ein wenig Geschick und diesen Erste-Hilfe-Maßnahmen hauchen Sie einer sterbenden Orchidee neuen Lebensmut ein.