Oleander

Oleander leicht vermehrt: Stecklinge, Teilung, Samen & mehr

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Oleander (Nerium oleander), eine sich verholzende, immergrüne Pflanze, stammt ursprünglich aus dem mediterranen Raum und wächst dort vorzugsweise in feuchten Auenregionen. Der bis zu drei Meter hohe Strauch wird aufgrund seiner herrlichen Blüten auch hierzulande gern kultiviert – vorzugsweise in Kübeln, da Oleander – bis auf wenige Sorten – nicht winterhart ist. Der Blütenstrauch ist recht einfach in der Pflege und lässt sich außerdem leicht vermehren.

Oleander Stecklinge
Oleander lässt sich am besten über Stecklinge vermehren
AUF EINEN BLICK
Wie kann man Oleander vermehren?
Oleander kann durch Stecklinge, Teilen älterer Pflanzen oder aus Samen vermehrt werden. Stecklinge gelingen am besten mit jungen, unverholzten Trieben, die in Wasser oder Erde bewurzeln. Ältere Pflanzen lassen sich beim Umtopfen teilen, und Samenkapseln bieten eine Möglichkeit für die Nachzucht.

Besonders einfach: Vermehrung über Stecklinge

Besonders einfach gelingt die vegetative Vermehrung des Oleanders, indem Sie das jährlich beim Rückschnitt anfallende Schnittgut entweder im Wasserglas oder gleich in magerer Erde bewurzeln. Grundsätzlich lassen sich alle Triebe als Stecklinge verwenden, sofern sie mindestens 15 Zentimeter lang sind. Am besten gelingt die Bewurzelung jedoch mit jungen, noch nicht verholzten Zweigen. Diese sollten in den Monaten zwischen Juni und September geschnitten werden.

  • Schneiden Sie die Triebe direkt unterhalb eines Blattknotens ab.
  • Von dort aus bildet der Steckling Wurzeln und neue Triebe.
  • Idealerweise sind die Stecklinge zwischen 15 und 25 Zentimeter lang
  • und haben noch weiches, grünes Holz.
  • Die Schnittfläche sollte leicht schräg sein, um dem Steckling die Wasseraufnahme zu erleichtern.
  • Nehmen Sie hierfür ein scharfes und sauberes Messer.
  • Eine Schere ist dagegen ungeeignet, da Sie damit nur die Leitungsbahnen quetschen.
  • Entfernen Sie die unteren Blattpaare, nur das oberste lassen Sie stehen.
  • Stellen Sie den Steckling in ein Glas mit frischem, lauwarmem Wasser.
  • Dieses sollte täglich gewechselt werden.
  • Stellen Sie das Glas an einen hellen und warmen Ort,
  • meiden Sie jedoch direkte Sonneneinstrahlung.
  • Die ersten feinen Wurzeln bilden sich nach etwa vier Wochen.
  • Sind ausreichend Wurzeln vorhanden, kann die Pflanze in ein humusreiches Substrat ausgepflanzt werden.

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Statt in ein Wasserglas können Sie die Stecklinge auch gleich in ein mageres Anzuchtsubstrat setzen. Halten Sie das Substrat jedoch gleichmäßig feucht und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Diese können Sie erzielen, indem Sie ein Einwegglas oder einer abgeschnittene PET-Flasche über den Steckling stülpen.

Funktioniert prima bei älteren Pflanzen: Oleander teilen

Oleander wächst sehr buschig und besitzt meist drei oder sogar mehr starke Haupttriebe. Ältere Oleander lassen sich also beim nächsten Umtopfen prima teilen, indem Sie das Wurzelwerk zu durchtrennen, dass jede neue Pflanze mindestens einen dieser Haupttriebe erhält. Anschließend pflanzen Sie die Einzelstücke jeweils in neue Kübel. Oleander sollte möglichst zeitig im Jahr, noch vor der Blütenbildung, geteilt werden – am besten nehmen Sie den Eingriff schon im April vor. Dann haben die geteilten Einzelpflanzen ausreichend Gelegenheit, neue Blüten zu bilden und der Blütenrausch fällt in dieser Saison nicht aus.

Oleander aus Samen nachziehen

Insbesondere ältere Oleander bilden, sofern man die verblühten Triebe nicht abschneidet, Samenkapseln. Aus diesen können Sie die benötigten Samen für eine Nachzucht gewinnen, allerdings werden die daraus gewonnenen Sämlinge mit hoher Wahrscheinlichkeit anders aussehen als die Mutterpflanze – Mutationen und das Hervorbrechen unbekannten Erbgutes ist bei dieser Art der Vermehrung nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Da es in der Heimat des Oleanders im Winter nicht kalt wird, brauchen Sie die Samen nicht zu stratifizieren. Stattdessen können Sie sie sogleich aussäen. Der beste Zeitpunkt für eine Aussaat ist jedoch der späte Winter bzw. das zeitige Frühjahr, d. h. im Februar oder März. Die Samen keimen am besten in einem Zimmergewächshaus an einem hellen und warmen Standort. Verlieren Sie jedoch nicht die Geduld, wenn nach mehreren Wochen noch immer keine Keimlinge zu sehen sind: Manchmal dauert es ein bisschen.

  • Verwenden Sie zur Anzucht magere Anzuchterde oder Kokossubstrat („Kokohum“).
  • Füllen Sie dieses in eine flache Schale mit Löchern an der Unterseite,
  • dort kann eventuell überschüssiges Gießwasser abfließen.
  • Lassen Sie die Samen vor der Aussaat für mindestens sechs Stunden vorquellen.
  • Verwenden Sie hierfür lauwarmes Wasser.
  • Bedecken Sie die Samen nur ganz leicht mit gesiebter Erde,
  • denn bei Oleander handelt es sich um einen Lichtkeimer.
  • Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht.
  • Hierfür eignet sich ein Zerstäuber besonders gut.

Die jungen Pflänzchen können in ein nährstoffreicheres Substrat umgesetzt werden, sobald sie außer den beiden Keimblättern noch mindestens ein weiteres Blattpaar entwickelt haben. Achten Sie darauf, dass die Sämlinge in der Anzuchtschale nicht zu dicht aufeinandersitzen, sonst können sich die feinen Wurzeln ineinander verheddern und Sie bekommen die Jungpflanzen nicht ohne Schaden in einzelne Pflanzgefäße umgepflanzt.

Tipp

Wenn Sie beim Oleander Stecklinge, verblühte Triebe oder Samenkapseln schneiden, sollten Sie dies niemals ohne Handschuhe tun! Alle Pflanzenteile des Blütenstrauches sind stark giftig, was ganz besonders für den Milchsaft gilt. Dieser kann bei Kontakt mit der Haut Irritationen dieser (z. B. Ausschläge), aber – sofern der Saft in offene Wunden und damit in die Blutbahn gerät – auch Vergiftungserscheinungen hervorrufen.