Oleander

Oleander-Balgfrüchte: Ernten, Aussäen und Vermehren

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Gewöhnlich kann der Oleander sehr einfach über Stecklinge vermehrt werden, dazu können Sie sogar anfallendes Schnittgut vom jährlichen Rückschnitt verwenden. Es gibt jedoch auch die Möglichkeit, Oleander über selbst gesammelte Samen zu vermehren, denn der Strauch bildet bei entsprechender Witterung auch hierzulande samenhaltige Balgfrüchte aus. Allerdings brauchen Sie für diese Art der Pflanzenvermehrung deutlich mehr Geduld als bei der Stecklingsanzucht.

Oleander Samen
Die Samen der Balgfrüchte können zur Vermehrung genutzt werden
AUF EINEN BLICK
Oleander Balgfrüchte abschneiden oder stehen lassen?
Sollten Oleander-Balgfrüchte abgeschnitten oder stehen gelassen werden? Die Entscheidung hängt von Ihren Prioritäten ab: Möchten Sie mehr Blüten, entfernen Sie die Fruchtansätze. Wenn Sie sich an der Samenvermehrung versuchen möchten, lassen Sie die Balgfrüchte stehen und hoffen auf deren Reife.

Oleander bildet schotenartige Fruchtstände aus

Die Blüten des Oleanders sind zwittrig, d. h. sowohl männlich als auch weiblich und somit in der Lage, sich selbst zu befruchten. In der Regel erfolgt die Bestäubung jedoch durch Tiere. Sofern Sie die verblühten Blütenstände nicht abschneiden, sondern stehenlassen, können Sie – entsprechend warmes und sonniges Wetter vorausgesetzt – auf Balgfrüchte hoffen. Die länglichen, etwa 10 oder sogar mehr Zentimeter langen Schoten sind zunächst grün, färben sich aber bis zur Reife braun. Die Samen sind reif, sobald die Früchte von allein aufplatzen und die schirmchenbewehrten Samenkörner freigeben.

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Oleanderfrüchte abschneiden oder hängen lassen?

Die Ausbildung von Früchten und Samen kostet der Pflanze sehr viel Kraft, die sie wiederum weder ins Wachstum noch in die Ausbildung neuer Blüten stecken kann. Hinzu kommt, dass die Früchte in unseren Breitengraden nicht in jedem Fall ausreifen werden, da es im Herbst viel zu schnell kühl wird. Sie können die Ausreifung jedoch fördern, indem Sie den Oleander zwischen Mitte und Ende August mit Kalidünger versorgen – dies kommt außerdem den Trieben zugute, die ebenfalls schneller ausreifen. Ob Sie die Balgfrüchte nun also stehen lassen oder doch lieber abschneiden, bleibt ganz Ihnen überlassen: Legen Sie mehr Wert auf Blüten, entfernen Sie die Fruchtansätze. Wollen Sie sich dagegen an der Samenvermehrung versuchen, so lassen Sie die Balgfrüchte stehen und hoffen auf deren Reife.

Samen sammeln und aussäen

Die Samen aus den reifen, aufgeplatzten Früchten können Sie sammeln und sofort auf nährstoffarmem Anzuchtsubstrat aussäen. Um die Keimhemmung zu durchbrechen, sollten Sie die Körnchen allerdings für mindestens einen Tag in lauwarmem Wasser einweichen. Da es sich beim Oleander um eine mediterrane Pflanze handelt, ist eine Stratifikation nicht notwendig. Allerdings gehört der Oleander zu den Lichtkeimern, d. h. Sie brauchen die Samen nicht mit Erde zu bedecken. Halten Sie sie jedoch gleichmäßig feucht und sorgen Sie für eine hohe Luftfeuchtigkeit und gleichbleibende Wärme, beispielsweise in einem Zimmergewächshaus. Meist erfolgt die Keimung nach etwa vier Wochen.

Tipp

Vorsicht! Wie alle Teile des Oleanders sind auch die Balgfrüchte stark giftig!