Oleander Schoten: Vermehrung und Zucht Schritt für Schritt
Oleander sind eine unermüdliche Blühpflanze: Bei guten Bedingungen – ergo bei warmem und sonnigem Wetter – blüht der Strauch zwischen Mai und Oktober mit zahlreichen zarten Blüten. Wie jede Blütenbildende Pflanze ist natürlich auch der Oleander bestrebt, Samenschoten auszubilden und sich so zu vermehren. Diese Eigenschaft kann der Hobbyzüchter sowohl zur Vermehrung als auch zur Zucht eigener Sorten ausnutzen.
Oleanderblüten befruchten
Doch bevor der Oleander Früchte bilden kann, müssen die Blüten zunächst einmal befruchtet werden. Die Blüten der Pflanze sind zwittrig, d. h. sowohl weiblich als auch männlich. Theoretisch ist eine Selbstbefruchtung möglich, wahrscheinlicher ist es jedoch, wenn sich zwei verschiedene Oleander gegenseitig Erbinformationen austauschen – dies ist auch notwendig, um beispielsweise neue Sorten zu erhalten. Normalerweise erfolgt die Befruchtung über Tiere oder Insekten, der Hobbyzüchter kann diese Aufgabe aber auch per Hand vornehmen. Hierfür benötigen Sie lediglich einen Pinsel, mit dem Sie gleich nach dem Öffnen der Blütenknospen Blütenstaub von einer Blüte auf eine andere übertragen.
Gute Bedingungen für das Ausreifen der Schoten schaffen
Nicht in jedem Sommer wird die Ausbildung der Schoten von Erfolg gekrönt sein, denn dazu braucht der Oleander sehr viel Sonne und Wärme. In eher kühlen und regnerischen Sommern kann daher auch die Blüte ausfallen. Außerdem brauchen die Samenschoten in der Regel recht lange, um auszureifen – deutsche Sommer sind oft zu kurz für diesen Prozess. Sie können die warme Jahreszeit jedoch künstlich verlängern, indem Sie den Oleander in einen warmen und hellen Wintergarten umquartieren – vergessen Sie dabei nicht, zusätzliche Pflanzenlampen (49,00€ bei Amazon*) zu installieren. Die Schoten sind erntereif, sobald sie sich braun verfärben und längsseitig aufplatzen.
Die darin enthaltenen, bräunlichen Samen besitzen – ähnlich wie die Samen des Löwenzahns – Schirmchen, denn Oleandersamen werden mit Hilfe des Windes in der Umgebung verteilt. Sie jedoch entnehmen den Schoten die Samen und gehen weiter wie folgt vor:
- Weichen Sie die Samen über Nacht in lauwarmem Wasser ein.
- Säen Sie sie anschließend in eine flache Anzuchtschale mit frischem, nährstoffarmem Anzuchtsubstrat.
- Ideal für diesen Zweck ist ein Substrat auf der Basis von Kokosfasern.
- Befeuchten Sie Samen und Substrat
- und halten Sie beides in den nächsten Wochen feucht.
- Bedecken Sie die Schale mit Klarsichtfolie, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.
- Stellen Sie die Anzuchtschale an einen hellen und warmen Platz.
Die Samen werden, sofern alles gut geht, innerhalb von einigen Wochen keimen.
Tipp
Bedenken Sie, dass die Ausbildung der Schoten der Pflanze sehr viel Kraft kostet, die wiederum zulasten der Blütenbildung geht.