Oleander

Oleander: Häufige Krankheiten richtig behandeln

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Oleander sind beliebte Gartenpflanzen, können aber anfällig für verschiedene Krankheiten sein. Dieser Artikel beschreibt die häufigsten Erkrankungen, ihre Symptome und Behandlungsmöglichkeiten, um die Gesundheit Ihrer Oleander zu erhalten.

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Krankheiten sind oft an Blattverfärbungen zu erkennen

Oleanderkrebs: Eine häufige Bedrohung

Der Oleanderkrebs zählt zu den verbreitetsten Erkrankungen des Oleanders. Ausgelöst wird er durch das Bakterium Pseudomonas syringae pv. savastanoi.

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Symptome des Oleanderkrebses

Oleanderkrebs zeigt sich durch verschiedene Symptome, auf die Sie achten sollten:

  • Wucherungen: An Blättern und Trieben bilden sich krebsartige Wucherungen, die sich schwarz verfärben und aufreißen können.
  • Flecken: Auf den Blättern entstehen kleine, wässrig erscheinende Flecken mit gelblichem Rand.
  • Rindenbrand: Die Triebe weisen rindenbrandähnliche, aufgerissene Stellen auf.
  • Deformationen: Triebe können deformiert sein.
  • Knospen- und Blütenbefall: Knospen und Blüten sind verkümmert und oft schwarz gefärbt.
  • Fruchtstandsbeeinträchtigung: Die Entwicklung der Fruchtstände ist eingeschränkt oder diese sind verkrüppelt.

Bekämpfung des Oleanderkrebses

Bekämpfung des Oleanderkrebses

Regelmäßige Kontrollen und Hygienemaßnahmen helfen, Oleanderkrebs wirksam einzudämmen

Um den Oleanderkrebs einzudämmen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen:

  • Rückschnitt: Schneiden Sie betroffene Pflanzenteile bis ins gesunde Gewebe zurück.
  • Hygiene: Reinigen und desinfizieren Sie Ihre Schneidwerkzeuge nach dem Rückschnitt gründlich, um eine Verbreitung der Bakterien zu verhindern.
  • Schädlingsbekämpfung: Da Blattläuse die Bakterien übertragen können, sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob Ihre Oleander von Schädlingen befallen sind und diese gegebenenfalls bekämpfen.

Feuerbrand: Eine meldepflichtige Gefahr

Feuerbrand, ausgelöst durch das aggressive Bakterium Erwinia amylovora, stellt eine ernste Bedrohung für Obst- und Ziergehölze dar. Auch Oleander können betroffen sein.

Symptome des Feuerbrands

Feuerbrand zeigt sich durch folgende Symptome:

  • Dunkelbraune bis schwarze Verfärbungen: Junge Triebe, Blätter und Blüten verfärben sich dunkelbraun bis schwarz.
  • Krümmungen der Triebspitzen: Die Triebspitzen neigen sich hakenförmig nach unten.
  • Klebriger Bakterienschleim: Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann an den Infektionsstellen ein zähflüssiger Schleim austreten, der anfangs milchig-weiß und später bräunlich ist.
  • Blattwerk verbleibt an der Pflanze: Befallene Pflanzenteile bleiben auch im abgestorbenen Zustand an der Pflanze hängen.

Bekämpfung des Feuerbrands

Feuerbrand ist eine meldepflichtige Krankheit. Entdecken Sie einen Befall, sollten Sie die zuständige Pflanzenschutzbehörde informieren und die folgenden Maßnahmen ergreifen:

  1. Rückschnitt befallener Pflanzenteile: Entfernen Sie befallene Äste und Triebe und schneiden Sie mindestens 30 cm ins gesunde Gewebe, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
  2. Entsorgung des Schnittgutes: Verpacken Sie befallene Pflanzenteile sicher und entsorgen Sie diese über den Hausmüll.
  3. Desinfektion der Werkzeuge: Desinfizieren Sie Ihre Werkzeuge nach Gebrauch sorgfältig, idealerweise mit 70-prozentigem Alkohol.
  4. Isolierung betroffener Pflanzen: Um eine Übertragung zu verhindern, sollten Sie den befallenen Oleander sofort von anderen Pflanzen trennen.

Feuerbrand ist nicht heilbar. Daher ist eine schnelle Reaktion entscheidend, um die Ausbreitung einzudämmen und weitere Verluste zu vermeiden. Sie können das Risiko eines Befalls minimieren, indem Sie Verletzungen an den Pflanzen vermeiden und widerstandsfähige Sorten wählen.

Trockenfäule: Gefahr durch Feuchtigkeit

Trockenfäule wird durch den Pilz Ascochyta oleandri ausgelöst und tritt paradoxerweise oft in Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit oder übermäßigem Gießen auf. Daher ist die Erkrankung besonders im Winterquartier ein Problem.

Symptome der Trockenfäule

Symptome der Trockenfäule

Erste Anzeichen der Trockenfäule sind braune und schwarze Flecken auf Blättern

Trockenfäule erkennen Sie an diesen Symptomen:

  • Flecken: Braune und schwarze Flecken auf Trieben und Blättern, die zunächst an den feinen Pflanzenteilen auftreten.
  • Verdorrtes Erscheinungsbild: Obwohl mit Feuchtigkeit assoziiert, wirken betroffene Bereiche vertrocknet – daher der Name Trockenfäule.
  • Progression der Krankheit: Beginnend bei Blütenständen und zarten Trieben, kann sich der Befall bis zum Stamm ausweiten und unbehandelt zum Absterben der Pflanze führen.

Bekämpfung der Trockenfäule

Um die Trockenfäule einzudämmen, können Sie Folgendes tun:

  • Vorbeugung: Achten Sie insbesondere während der Überwinterung auf ein gutes Management des Mikroklimas. Halten Sie das Winterquartier kühl und gut belüftet und vermeiden Sie zu hohe Luftfeuchtigkeit.
  • Rückschnitt: Entfernen Sie befallene Blütenstände und Triebe großzügig unterhalb der beschädigten Bereiche bis ins gesunde Gewebe, um die Ausbreitung des Pilzes zu unterbinden.
  • Hygiene: Reinigen Sie Ihre Schneidwerkzeuge nach jedem Gebrauch gründlich, um eine Übertragung der Sporen zu verhindern.
  • Entsorgung: Entsorgen Sie befallenes Pflanzenmaterial umgehend im Hausmüll.

Sie können das Risiko einer Infektion mit Trockenfäule erheblich reduzieren, indem Sie gezielt vorgehen und die Pflanzen während der Überwinterungsphase adäquat pflegen.

Grauschimmel: Gefahr für Blüten

Grauschimmel: Gefahr für Blüten

Feuchte Bedingungen begünstigen die Ausbreitung von Grauschimmel

Grauschimmel, verursacht durch den Pilz Botrytis cinerea, ist eine Krankheit, die vor allem bei feuchten Bedingungen auftritt und insbesondere gefüllt blühende Oleanderarten betrifft.

Symptome des Grauschimmels

Grauschimmel erkennen Sie an diesen Symptomen:

Graue Beläge: Graue, schimmelige Beläge auf den Blütenständen.

Bekämpfung des Grauschimmels

Bekämpfung des Grauschimmels

Regelmäßige Entfernung vertrockneter Blüten kann das Risiko von Grauschimmel mindern

Um den Grauschimmel zu bekämpfen, eignen sich präventive und direkte Maßnahmen:

  • Entfernung von vertrockneten Blüten: Entfernen Sie abgestorbene und vertrocknete Blütenstände regelmäßig, um den Befall einzudämmen.
  • Luftzirkulation verbessern: Sorgen Sie für eine gute Luftzirkulation, um die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze zu reduzieren und dem Schimmel vorzubeugen.
  • Stärkungsmittel verwenden: Stärkungsmittel können präventiv zur Unterstützung der Pflanzengesundheit eingesetzt werden, besonders während der Blütezeit.
  • Abfallentsorgung: Entsorgen Sie befallenes Laub und Pflanzenteile im Hausmüll.
  • Optimaler Standort: Wählen Sie Standorte mit guter Durchlüftung, damit die Blätter nach Regen oder Taubildung schnell abtrocknen können.
  • Vermeidung von Überkopfbewässerung: Vermeiden Sie es, die Pflanze und die Blüten direkt zu besprühen, um die Feuchtigkeit an den relevanten Teilen gering zu halten.

Rußmehltau: Folge von Schädlingen

Rußmehltau tritt oft als Folge von Schädlingsbefall durch Blatt- oder Schildläuse am Oleander auf.

Symptome des Rußmehltaus

Rußmehltau erkennen Sie an diesen Symptomen:

Schwarze Beläge: Schwarze, rußartige Beläge auf den Blattoberflächen.

Bekämpfung des Rußmehltaus

Bei der Bekämpfung des Rußmehltaus sollten Sie neben der symptomatischen Behandlung vor allem die Ursache bekämpfen:

  • Direkte Reinigung: Waschen Sie die Blätter mit einer Mischung aus Wasser und einem milden Reinigungsmittel ab, um den Rußmehltau und die klebrigen Honigtau-Ablagerungen der Läuse zu entfernen.
  • Schädlingsbekämpfung: Um Rußmehltau nachhaltig zu vermeiden, müssen Sie die zugrunde liegende Schädlingspopulation bekämpfen. Spülen Sie Blattläuse mit einem kräftigen Wasserstrahl von der Pflanze. Bei stärkerem Befall oder wiederkehrenden Problemen sollten Sie biologische Schädlingsbekämpfungsmittel verwenden.
  • Präventive Maßnahmen: Eine standortgerechte Pflege und der gezielte Einsatz von pflanzenstärkenden Mitteln fördern die Gesundheit des Oleanders und beugen weiteren Befällen vor.
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