Oleander

Oleander Ableger vermehren: Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Selbst Oleander aus Stecklingen bzw. Ablegern zu ziehen, ist gar nicht so schwer – das immergrüne Gewächs lässt sich recht leicht bewurzeln. Sie brauchen nicht einmal extra geeignete Triebe schneiden, sondern können stattdessen ohnehin anfallendes Schnittgut vom jährlichen Rückschnitt hierfür verwenden.

Oleander Stecklinge
Oleander-Ableger können im Wasser bewurzelt werden
AUF EINEN BLICK
Wie ziehe ich Oleander aus Ablegern?
Um Oleander-Ableger zu ziehen, schneiden Sie junge Triebspitzen ab und entfernen Sie alle Blätter bis auf das oberste Paar. Stellen Sie die Stecklinge in ein Wasserglas und warten Sie, bis feine Wurzeln entstehen. Anschließend pflanzen Sie die bewurzelten Triebe in Anzuchterde und pflegen Sie sie, bis sie kräftig genug zum Umtopfen sind.

Geeignete Stecklinge auswählen und schneiden

Grundsätzlich lassen sich alle Pflanzenteile des Oleanders bewurzeln, vom zarten Kopfsteckling bis hin zum bereits verholzten Trieb. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, wählen Sie jedoch am besten die Spitzen junger Triebe, die Sie mit einem scharfen und sauberen Messer von der Mutterpflanze abtrennen. Achten Sie dabei darauf, die Schnittstelle nicht zu quetschen. Bestenfalls halten Sie den Schnitt zudem leicht schräg, denn damit erleichtern Sie der Pflanze die Wasseraufnahme. Zu guter Letzt entfernen Sie alle Blätter bis auf das oberste Blattpaar. Sollte dieses zudem sehr groß sein, können Sie die einzelnen Blätter halbieren.

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Oleander-Ableger im Wasserglas bewurzeln

Da Oleander-Ableger zum Bewurzeln sehr viel Wasser benötigen, ist es sinnvoll, die Ableger in ein Glas Wasser zu stellen. Diese Maßnahme ist zwar nicht unbedingt notwendig – Sie können die Triebe auch gleich in Anzuchterde stecken – verspricht aber eine höhere Erfolgsrate. Wechseln Sie das Wasser täglich, da der austretende Pflanzensaft eine Bewurzelung behindert. Das Glas mit den Stecklingen sollte an einem warmen und hellen (aber nicht vollsonnigen!) Standort stehen, beispielsweise auf einem Fensterbrett. Die Wurzeln bilden sich innerhalb von etwa vier Wochen.

Bewurzelte Stecklinge einpflanzen

Sobald die feinen Wurzeln ca. ein bis zwei Zentimeter lang sind, können Sie die jungen Pflänzchen zunächst in Anzuchterde einpflanzen. Tauchen Sie sie zuvor jedoch in ein Pulver mit Wachstumshormonen (12,00€ bei Amazon*), dies erleichtert das Anwachsen. Wässern Sie die zarten Pflänzchen regelmäßig und kräftig, sorgen Sie außerdem für eine hohe Luftfeuchtigkeit. Stülpen Sie zu diesem Zweck ein Einwegglas oder eine abgeschnittene PET-Flasche über den Steckling. Vergessen Sie nicht, diesen täglich zu lüften.

Junge Oleander richtig pflegen

Nun lassen Sie den jungen Oleander sich erst einmal kräftig weiter entwickeln. Bis dieser mehrere neue Triebe gebildet und kräftig gewachsen ist, können noch einmal mehrere Wochen ins Land ziehen. Sobald die Pflanze kräftig genug ist, kann das Umtopfen in normale Blumenerde erfolgen. Sorgen Sie für reichlich Wasser und ausreichend Licht, wobei Sie die Jungpflanze bei entsprechendem Wetter am besten an einem geschützten Standort im Freien aufstellen können. Achten Sie darauf, sie noch nicht gleich der direkten Sonne auszusetzen – anderenfalls kommt es schnell zu Verbrennungen. Düngen brauchen Sie den frisch eingepflanzten Oleander noch nicht. Überwintern Sie den Steckling kühl, aber frostfrei sowie möglichst hell. Gießen Sie ihn nur soweit, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Im zeitigen Frühjahr gewöhnen Sie die junge Pflanze langsam an einen geschützten Platz im Freien und beginnen außerdem mit der Düngung. Mit ein wenig Glück blüht sie bereits in dieser Saison.

Tipp

Tragen Sie beim Schneiden von Oleander unbedingt immer Handschuhe! Der austretende Pflanzensaft ist giftig und kann Hautirritationen hervorrufen.