Clevere Verteidigungsstrategie ersetzt Dornen, Rinde und Gifte
Als winzige, wurzellose Sporenpflanzen mussten Moose sich etwas einfallen lassen, um Freßfeinde auf Abstand zu halten. Da die grünen Landpflanzen sich nicht mit spitzen Dornen, dicker Rinde oder giftigem Saft einem Angriff erwehren können, haben sie die Effektivität von Oxylipinen für sich entdeckt. Steigt einer anrückenden Schnecke alleine schon dieser Duft in die Nase, vergeht ihr der Appetit.
Mit Lebermoos-Extrakt gegen Schnecken – So geht es
Feldversuche erbrachten die Erkenntnis, dass sich in Lebermoos die fraßhemmenden Stoffe in einer hohen Konzentration befinden. In Verbindung mit Alkohol entsteht ein wirksamer Extrakt, das Schnecken vertreibt, ohne sie zu töten. Die Effektivität ist vergleichbar mit dem toxischen Schneckenkorn, das bislang im Hausgarten – aus der Not heraus und mit schlechtem Gewissen – angewendet wurde. So entfaltet Lebermoos-Extrakt im Zier- und Nutzgarten seine Wirkung:
- Beginnend mit einer Dosierung von 5 ml je Liter Wasser die Wirksamkeit austesten
- Das Naturmittel bei Bedarf höher dosieren, bis Schnecken von den Pflanzen ablassen
- Die zu schützende Pflanze am Abend oder frühen Morgen tropfnass mit der Lebermoos-Lösung besprühen
Lebermoos-Extrakt kann übrigens auch vorbeugend aufgesprüht werden, um Ihre Pflanzen vor Pilzinfektionen zu schützen. So berichten Bio-Gärtner von guten Erfahrungen gegen Mehltau, Sternrußtau, Grauschimmel oder Kräuselkrankheiten.
Tipp
Moos leistet nicht nur effektive Hilfestellung im Kampf gegen gefräßige Schnecken, sondern filtert zugleich Schadstoffe aus der Luft. Verschiedene Moosarten binden Schwermetalle, Feinstaub oder gar Ammoniak aus Autoabgasen. Torfmoose bilden Torf, der weltweit geschätzte 400 Milliarden Tonnen Kohlenstoff aufnimmt. Eine derartige Menge an Treibstoffgas wäre in der Lage, die Temperatur auf der Erde ansteigen zu lassen, mit katastrophalen Folgen für Flora und Fauna.