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Monstera verzweigen: Ist das möglich und wie geht’s?

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Die Monstera, bekannt für ihre markanten Blätter, verzweigt sich nur selten von selbst. Dieser Artikel beleuchtet die Gründe dafür und zeigt verschiedene Methoden auf, wie Sie das Wachstum Ihrer Monstera zu einer buschigeren Form anregen können.

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Es ist nicht einfach, eine Monstera zum Verzweigen anzuregen

Monstera-Verzweigung: Fakten und Mythen aufgeklärt

Die beliebte Zimmerpflanze Monstera deliciosa verzweigt sich in der Regel nicht von selbst. Dies führt zu zahlreichen Mythen und Missverständnissen hinsichtlich der Förderung des Zweigwachstums. Ein weit verbreiteter Irrtum besagt, dass das Kappen des Haupttriebs eine Verzweigung anregt. Tatsächlich führt dieser Schnitt zwar zu einem erneuten Austrieb, jedoch entsteht dabei meist keine echte Verzweigung. Der Schnitt aktiviert lediglich ein bereits vorhandenes, aber ruhendes Auge, was zur Bildung eines neuen Triebes führt, jedoch ohne zusätzliche Verzweigungen zu erzeugen.

Schlafende Augen: Der Schlüssel zur Verzweigung

Schlafende Augen, auch als ruhende Knospen bezeichnet, stellen das ungenutzte Potenzial der Monstera zur Verzweigung dar. Diese befinden sich typischerweise in der Nähe der Blattansätze entlang des Stammes und zeichnen sich durch ihre erstaunliche Lebensfähigkeit über viele Jahre hinweg aus. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Regeneration der Pflanze, falls sie Teile ihres Wuchses verliert. Die Herausforderung besteht darin, diese verborgenen Potenziale zu entdecken und gezielt zu aktivieren.

Wo befinden sich schlafende Augen und wie sehen sie aus?

Wo befinden sich schlafende Augen und wie sehen sie aus?

Die schlafenden Augen finden sich über den Blattknoten der Monstera-Pflanze

  • Schlafende Augen liegen meist direkt über einem Blattknoten.
  • Sie sind etwa 1-2 mm breit, 3-5 mm lang und leicht erhaben.
  • Anfangs präsentieren sie sich in einem hellen Grün, bevor sie zu einem satten Grün mit bräunlicher Spitze reifen.

Aktivierung schlafender Augen

  1. Lokalisieren Sie ein schlafendes Auge in der Nähe eines Blattknotens.
  2. Entfernen Sie gegebenenfalls vorsichtig den darüber liegenden Teil des Stammes.
  3. Durch den Schnitt oder das Entfernen des Triebs erhöht sich der Saftdruck an dieser Stelle, was als Signal für schlafende Augen dient, aktiv zu werden.
  4. Ein aktiviertes Auge entwickelt sich zu einem Seitentrieb, insbesondere wenn es sich knapp unterhalb einer Schnittstelle befindet.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Aktivierung dieser schlafenden Augen ein natürlicher Prozess ist, der von den individuellen Lebensbedingungen und Bedürfnissen der Pflanze gesteuert wird. Ein gezielter Rückschnitt kann diesen Prozess unterstützen, indem er nicht nur die Form der Pflanze optimiert, sondern auch verborgenes Wachstumspotenzial freisetzt.

Einflussfaktoren auf die Verzweigung

Einflussfaktoren auf die Verzweigung

Die richtige Nährstoffversorgung fördert das Wachstum und die Verzweigung der Monstera

Die Verzweigung einer Monstera wird von verschiedenen Schlüsselfaktoren beeinflusst:

  • Lichtverhältnisse: Monstera-Pflanzen gedeihen am besten bei hellem, indirektem Licht. Ein zu dunkler Standort hemmt die Entwicklung neuer Triebe und führt zu weniger stark oder gar nicht eingeschnittenen Blättern.
  • Nährstoffversorgung: Eine ausgewogene Nährstoffversorgung mit Stickstoff für das Blattwachstum, Kalium für starke Zellwände sowie Eisen und Magnesium für gesunde, grüne Blätter ist unerlässlich.
  • Bewässerung: Eine Monstera benötigt eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Sowohl Staunässe als auch völlige Trockenheit müssen vermieden werden, um optimales Wachstum zu gewährleisten.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit fördert das Wachstum und die Vitalität der Monstera.
  • Alter der Pflanze: Ältere Pflanzen neigen tendenziell eher zur Bildung von Seitentrieben.
  • Genetische Faktoren: Bestimmte Arten und Sorten von Monstera zeigen eine stärkere Tendenz zur Verzweigung als andere.

Jeder dieser Faktoren spielt eine Rolle in der Entwicklung Ihrer Pflanze und kann die Neigung zur Verzweigung sowohl positiv als auch negativ beeinflussen.

Alternative Methoden für ein buschigeres Erscheinungsbild

Um Ihrer Monstera zu einem dichteren und volleren Erscheinungsbild zu verhelfen, bieten sich mehrere bewährte Methoden an:

  • Ableger hinzufügen: Pflanzen Sie Ableger derselben Pflanzenart neben der Mutterpflanze ein, um ein optisch dichteres Erscheinungsbild zu erzielen. Dies fördert einen volleren Wuchs, der die Illusion mehrerer Verzweigungen erzeugt.
  • Kletterhilfen: Unterstützen Sie das vertikale Wachstum Ihrer Monstera mit einer Kletterhilfe wie einem Moosstab. Dies verbessert nicht nur die Stabilität, sondern kann auch die Blattentwicklung und die Gesamterscheinung der Pflanze positiv beeinflussen.
  • Verschiedene Monstera-Arten kombinieren: Schaffen Sie eine natürliche Vielfalt in Form und Struktur, indem Sie verschiedene Monstera-Varianten miteinander kombinieren. Verschiedene Blattgrößen und -formen tragen zu einem reichhaltigeren, buschigeren Gesamtbild bei.

Monstera-Sorten mit stärkerer Verzweigung

Verschiedene Monstera-Arten weisen eine natürliche Neigung zu einem buschigen, verzweigten Wachstum auf. Diese Arten unterscheiden sich teilweise deutlich von der bekannten Monstera deliciosa, sowohl in ihrer Wuchsform als auch in ihren bevorzugten Bedingungen.

  • Monstera adansonii: Die auch als Schweizer Käse Pflanze bekannte Art zeichnet sich durch viele kleine, löchrige Blätter aus. Sie wächst schnell und bildet zahlreiche Ranken, was zu einem dichteren Erscheinungsbild führt.
  • Monstera obliqua: Diese seltene Art ähnelt der Monstera adansonii, hat jedoch dünnere Blätter und größere Löcher. Sie wächst langsamer, bildet aber ebenfalls Ausläufer. Sie ist schwer zu finden und gilt als Rarität unter den Monstera-Arten.
  • Monstera dubia: Diese weniger bekannte Art besticht durch ihre kriechende Wachstumsform und ihren Wandel von kleinen, herzförmigen Blättern mit dunkler Panaschierung im Jugendstadium zu größeren, grünen Blättern ohne Panaschierung im ausgewachsenen Zustand.

Diese Arten profitieren von einem Standort mit hellem, indirektem Licht und einer konstanten Luftfeuchtigkeit. Im Vergleich zur Monstera deliciosa benötigen sie möglicherweise etwas mehr Aufmerksamkeit in Bezug auf Licht und Feuchtigkeit, um ihre charakteristische Verzweigung und Blattform auszubilden.

Bilder: Firn / Shutterstock