Mirabelle

Mirabelle schneiden: Die 5 besten Schnittvarianten erklärt

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Mirabellenbäume wachsen sehr schnell und breiten sich rasch aus. Damit sie sich gut entwickeln und zahlreiche reife Früchte hervorbringen können, benötigen Sie den passenden Schnitt zur richtigen Zeit. Um die Mirabelle erfolgreich zu schneiden, gibt es sechs Varianten:

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Im Alter von fünf Jahren beginnt der Erhaltungsschnitt
AUF EINEN BLICK
Welche Schnittarten sind wichtig beim Mirabellenbaum?
Mirabelle schneiden gelingt mit Formschnitt, Erziehungsschnitt, Fruchtholzschnitt, Erhaltungsschnitt und Verjüngungsschnitt. Durch zeitlich richtigen Schnitt entwickelt sich der Baum optimal und bringt zahlreiche reife Früchte hervor.
  • Formschnitt
  • Fruchtholzschnitt
  • Erziehungsschnitt
  • Erhaltungsschnitt
  • Verjüngungsschnitt

Der erste Formschnitt

Vorzugsweise lassen Sie den Formschnitt gleich zu Beginn in der Baumschule vornehmen. Die Profis wissen,wie sie die Mirabelle passend schneiden, für eine optimale Formung an wurzelnackten Gehölzen. Möchten Sie dennoch selbst aktiv werden, achten Sie auf das Verhältnis zwischen Krone und Wurzel: Wurzel ein wenig kürzen und Krone um ein Drittel auslichten.

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Der grundlegende Erziehungsschnitt

Mit dem Erziehungsschnitt kurz nach Pflanzung und erster Blüte legen Sie ein stabiles Grundgerüst für Ihr junges Mirabellenbäumchen. Ziel ist eine sinnvolle Aufteilung in Hauptstamm, Gerüstäste und Fruchtäste aufzubauen. So gehen Sie vor:

Schritt für Schritt zum erziehenden Schnitt

  1. Kürzen Sie die Leitäste um ein Drittel.
  2. Am besten sollten die Spitzen der oberen Triebe knapp unter der Stammspitze angeordnet sein.
  3. Das letzte Auge (unten stehende Knospe) weist vorzugsweise nach außen.
  4. Überschüssige Triebe entfernen Sie komplett.
  5. Auch steil nach oben wachsende Wasserschosse sollten Sie entfernen. Denn diese kosten die Pflanze viel Kraft.
  6. Abschließend entfernen Sie alle Triebe, die unterhalb der Leitäste wachsen.
  7. Lassen Sie den Haupttrieb unberührt.

Der gelegentliche Fruchtholzschnitt

Bei einem stark wachsenden Baum, der jedoch kaum mehr Knospen ausbildet, ist ein Fruchtholzschnitt ratsam. Dabei gilt es, einen kräftigen Mirabellenbaum nur mäßig, einen schwachen Baum hingegen umso stärker zu schneiden. Im Laufe der Zeit senkt sich das Fruchtholz stark ab. Hängende Partien werden dann nicht mehr mit genügend Nährstoffen versorgt. Somit übernehmen Neutriebe die Funktion als Fruchtäste. Diese bilden sich am Scheitelpunkt des ursprünglichen Fruchtastes. Schneiden Sie den alten Ast bis zum neuen Trieb zurück.

Der regelmäßige Erhaltungsschnitt

Der regelmäßig stattfindende Erhaltungsschnitt ist besonders wichtig für eine ertragreiche Ernte. Er sorgt dafür, dass die Krone nicht durch vergreiste Äste und Triebe zu dicht wird. Andernfalls könnten Blüten und Früchte nicht genügend Licht aufnehmen. Nach der fünfjährigen Erziehungsphase der Mirabelle beginnen Sie mit dem Erhaltungsschnitt: Jährlich nach der Blütezeit zwischen April und Mai liegt der optimale Zeitpunkt für den erhaltenden Baumschnitt der Mirabelle. Schneiden Sie alle abgestorbenen Triebe sorgfältig heraus, auch die nach innen wachsenden. Sich kreuzende Bestandteile müssen ebenfalls weichen. Zudem bildet ein Mirabellenbaum zahlreiche steil nach oben ragende Wasserschosse, die ihm Energie rauben. Entfernen Sie auch diese Triebe umfassend. Vergessen Sie nicht jene aus den Wurzeln heraus sprießenden Triebe. Auch diese Konkurrenz für die fruchttragenden Bereiche sollten Sie bis zum Stamm zurückschneiden.

Altershilfe Verjüngungsschnitt

Sehr alten Gehölzen mit kaum mehr neuen Trieben könnten Sie mittels Verjüngungsschnitt zu neuem Leben verhelfen. Schneiden Sie dafür nach Augenmaß alles heraus, was ein harmonisches Bild stört. Entfernen Sie Wasserschosse, alte Äste sowie jene, die in die Krone ragen. Bis in das alte Holz darf der Schnitt hier reichen.

Für eine regelmäßige Knospung schneiden Sie immer die gesamte Krone, nicht nur einzelne Areale. Der manchmal noch empfohlene Winterschnitt ist wenig ratsam. Er erhöht vielmehr die Gefahr, dass Krankheiten oder Schäden am Baum entstehen.

Bilder: ueuaphoto / Shutterstock