Vor jeder Anwendung synthetischer Antibiotika sollte verantwortungsvoll geprüft werden, ob es für die Erkrankung, besonders bei Kindern, nicht auch pflanzliche Alternativen gibt. Selbst gemachte Erkältungsmedizin liegt von daher voll im Trend und lässt sich leicht und mit nur wenigen Zutaten herstellen. Einige dieser Hausmittel wollen wir Ihnen gerne nochmals ins Gedächtnis zurückrufen.
Kamille und Zwiebeln gegen Ohrenschmerzen
Die altbekannte Zwiebelauflage hat sich über Generationen bewährt. Dazu werden Stückchen einer geschälten Zwiebel in einem Taschentuch oder mithilfe von Küchenpapier zusammengepresst, bis der Saft austritt. Anschließend wärmen Sie dieses Päckchen kurz auf Körpertemperatur (es reicht ein umgedrehter Kochtopfdeckel) und legen eins davon vorsichtig auf das schmerzende Ohr. Darüber kommt ein etwas dickeres Tuch, das mit einem Stirnband gesichert wenigstens 20 Minuten an dieser Stelle verbleibt. Statt Zwiebeln eignen sich für diese Selbsttherapie auch getrocknete Kamillenblüten, die in ein Stoffsäckchen gegeben und mit Wasserdampf aus einem Kochtopf bis zur Körpertemperatur erwärmt werden.
Fiebersenkende Pulswickel mit Arnika
Wenn das Fieber gegen die 39°-Grenze ansteigt und Sie sich matt fühlen, haben sich die klassischen Waden- oder Pulswickel bewährt, die besonders bei Kindern sehr wirkungsvoll sind. Sie benötigen zwei größere Tücher, die sich wenigstens drei Mal um die Hand- oder Fußgelenke wickeln lassen. Befeuchtet werden sie mit warmem Apfelessig (im Verhältnis 1 zu 2), Arnikaessenz (verdünnt auf 1 : 9) und/oder 250 ml Saft einer ausgepressten Zitrone. Die Temperaturen sollten bei Erwachsenen / Kindern 10 bzw. 3 bis 5 Grad unterhalb der aktuellen Körpertemperatur liegen. Die Anwendungszeit beträgt zwischen 10 und 20 Minuten.
Leinsamen bei entzündeten Schleimhäuten
Die feuchten Wärmeanwendungen mit Kamille, wie wir sie bei den Ohrenschmerzen beschrieben haben, helfen als Auflage auf die schmerzenden Bereiche im Gesicht ebenso, wie ein Brei aus Leinsamen, der nur einige Minuten für die Zubereitung braucht. Sie benötigen:
- Leinsamen (notfalls aus der Apotheke oder einem Reformhaus);
- eine Packung Einmaltee-Filterbeutel;
- sechs bis acht Textiltaschentücher;
Zunächst werden 1 1/2 Tassen Leinsamen zusammen mit zwei Tassen kochendem Wasser verrührt. Nach einer kurzen Abkühlung wir der so entstandene Brei in sechs bis acht Filtertüten verteilt, die Sie danach einzeln in die Taschentücher legen und zu einem stabilen Päckchen falten. Bei Kiefer- oder Stirnhöhlenentzündungen verteilen Sie zwei dieser vorher nochmals erwärmten Päckchen parallel zueinander auf die schmerzenden Stellen. Diese Therapie kann täglich bis zu vier Mal wiederholt werden, bis die Schmerzen nachlassen.
Mit schwarzem Rettich Husten bekämpfen
Die markante, typische Schärfe, die besonders schleimlösend und hustenlindernd wirkt, hat der vitaminreiche schwarze Rettich von seinen schwefelhaltigen, heilkräftigen Senfölen, die man bereits im alten Ägypten und weit vor unserer Zeitrechnung zu schätzen wusste. Für die Erste Hilfe bei Husten schneiden Sie bei Ihrem Rettich zunächst die obere Kappe ab, höhlen ihn danach innen trichterförmig aus und stechen mit einer Stricknadel einen Kanal nach unten. Jetzt wird der Rettich auf ein Glas gestellt und mit Bienenhonig gefüllt, sodass der nun austretende Saft mit dem Senföl über Nacht in das Glas abfließen kann. Ein Teelöffel voll, mehrmals täglich eingenommen, wird den Husten bereits nach wenigen Tagen merklich lindern.