Maulwurf im Winter: Hält er Winterschlaf oder Winterruhe?
Maulwürfe halten keinen Winterschlaf. Erfahren Sie in diesem Artikel, wie sich Maulwürfe an die kalten Monate anpassen, welche Gefahren im Winter lauern und wie Sie zum Schutz dieser nützlichen Tiere beitragen können.
Hält der Maulwurf Winterschlaf?
Der Maulwurf hält weder Winterschlaf noch Winterruhe. Stattdessen bleibt er auch in den kalten Monaten aktiv, wenn auch mit reduzierter Aktivität, um Energie zu sparen. Dies erreicht er, indem er seine Atemfrequenz und Körpertemperatur leicht absenkt. Maulwürfe legen Vorräte an, indem sie Regenwürmer und andere Bodenbewohner in speziellen Kammern verstauen, was ihnen auch im Winter Nahrung sichert.
Im Winter zieht sich der Maulwurf in tiefere Erdschichten zurück, da diese frostfrei bleiben. Seine Gänge erstrecken sich dann häufig bis in Tiefen von 50 bis 100 Zentimetern. Dort kann er weiterhin graben und Nahrung suchen, ohne von Bodenfrost behindert zu werden. Das Leben im Untergrund wird durch seinen dichten Pelz unterstützt, der ihn auch in den kalten Wintermonaten warm hält.

Der Maulwurf bleibt auch im winterlichen Untergrund aktiv und sucht nach Nahrung
Wie übersteht der Maulwurf den Winter?
Selbst bei winterlicher Kälte bleibt der Maulwurf aktiv, wenn auch mit reduzierter Tätigkeit. Statt in den Winterschlaf zu fallen, hat er sich optimal an die kalten Bedingungen angepasst.
Rückzug in tiefere Bodenschichten
In den kalten Monaten verlagert der Maulwurf seine Gänge in frostfreie Zonen, meist zwischen 60 cm und einem Meter Tiefe. Dies ermöglicht ihm, auch bei Bodenfrost nach Nahrung zu suchen und ungestört zu graben.
Anlage einer Vorratskammer
Im Herbst legt der Maulwurf erhebliche Vorräte an und hält diese unterirdisch kühl. Er lähmt Regenwürmer und andere Bodentiere, um sie frisch zu halten und nach Bedarf im Winter zu verzehren. In den Vorratskammern können mehrere hundert Regenwürmer vorhanden sein.
Bau eines geschützten Nestes
In frostfreier Tiefe errichtet der Maulwurf ein gemütliches Winternest, auch bekannt als „Burg“, das mit Pflanzenmaterial ausgepolstert und gut durch ein Belüftungssystem belüftet ist, um ausreichend Luftzirkulation zu gewährleisten.
Verringerung der Körperfunktionen
Trotz der reduzierten Aktivität bleiben die Maulwürfe wachsam. Ihre Atemfrequenz und Körpertemperatur werden leicht abgesenkt, um Energie zu sparen. Der dichte Pelz schützt sie zusätzlich vor der Kälte.
Was frisst der Maulwurf im Winter?
Im Winter verlässt sich der Maulwurf auf seine angelegten Nahrungsreserven, die hauptsächlich aus durch einen speziellen Biss bewegungsunfähig gemachten Regenwürmern bestehen. Neben Regenwürmern findet der Maulwurf in seinen Vorratskammern auch Insektenlarven und andere Kleintiere.
Sollten die Vorräte erschöpft sein, sucht der Maulwurf gelegentlich an der Erdoberfläche nach weiteren Nahrungsquellen. Dabei setzt er sich der Gefahr aus, von natürlichen Feinden wie Eulen, Greifvögeln, Mardern, Füchsen und Hunden gefangen zu werden. Dieses Risiko zeigt, wie wichtig die sorgfältige Vorbereitung auf den Winter für das Überleben des Maulwurfs ist.
Gefahren für den Maulwurf im Winter
Während der Wintermonate ist der Maulwurf verschiedenen Risiken ausgesetzt, die seine Überlebenschancen beeinträchtigen können.
Unvorhersehbare Wetterbedingungen
Extreme Wetterlagen wie plötzliche Kälteeinbrüche oder langanhaltende Frostperioden können die Bedingungen für den Maulwurf drastisch verschlechtern. Wenn die Temperaturen stark fallen, muss der Maulwurf tiefer graben, um frostfreie Erdschichten zu erreichen. Dies kostet viel Energie und erhöht das Risiko, dass seine Nahrungsvorräte aufgebraucht werden, bevor neue gefunden werden können.
Erhöhte Herausforderungen bei der Nahrungssuche
Gefrorener Boden erschwert die Jagd erheblich, da Regenwürmer sich tiefer in den Boden verkriechen und in eine Kältestarre fallen. Sollte der Maulwurf gezwungen sein, an die Oberfläche zu kommen, um Nahrung zu suchen, erhöht sich das Risiko von Räubern erbeutet zu werden.
Mangel an notwendigen Ressourcen

Ein gut gefüllter Nahrungsvorrat ist überlebenswichtig für den Maulwurf im Winter
Für den Maulwurf ist es entscheidend, vor Wintereinbruch genügend Nahrungsvorräte anzulegen. Bei unzureichenden Vorräten kann die notwendige Energiezufuhr nicht gewährleistet werden, was besonders in langen und strengen Wintern eine ernsthafte Bedrohung darstellt. Aufgrund ihres schnellen Stoffwechsels müssen Maulwürfe kontinuierlich Nahrung zu sich nehmen.
Bevölkerungseinflüsse und menschliche Eingriffe
Der Lebensraum des Maulwurfs wird zunehmend durch menschliche Aktivitäten beeinträchtigt. Überbauung und Flächenversiegelung reduzieren die verfügbaren Wiesen und Weiden, während landwirtschaftliche Maschinen und illegaler Jagddruck weitere Bedrohungen darstellen. Ein weniger natürlicher Lebensraum bedeutet auch weniger Zugang zu nahrhaften Böden, was die Wintervorbereitung des Maulwurfs erschwert.
Stellen Sie sicher, dass Sie den Maulwurf, wenn Sie ihn in Ihrem Garten entdecken, nicht vertreiben oder gefährden. Ein intaktes Ökosystem und ein geeigneter Lebensraum sind entscheidend für das Überleben dieses nützlichen Tieres, besonders während der risikoreichen Wintermonate.