Maulwurf

Maulwurf-Aktivität: Wann gräbt er am meisten?

Maulwürfe im Garten sind nützliche Schädlingsbekämpfer, können aber durch ihre Grabaktivitäten auch Schäden anrichten. Dieser Artikel beleuchtet das Verhalten der Tiere, die damit einhergehenden Vor- und Nachteile und gibt Tipps für ein harmonisches Miteinander.

Die Grabaktivitäten des Maulwurfs

Maulwürfe sind sowohl tagsüber als auch nachts in ihren Gängen aktiv

Die Grabaktivitäten des Maulwurfs

Maulwürfe sind faszinierende Tiere, die sowohl tagsüber als auch nachts aktiv sind. Ihr Aktivitätszyklus wechselt kontinuierlich zwischen mehreren Stunden des Grabens und der Jagd nach Nahrung und kürzeren Ruhephasen. Ein solcher Zyklus läuft sowohl tagsüber als auch nachts ab und ist unabhängig von Lichtverhältnissen oder der Uhrzeit. Daher können Sie Maulwürfe sowohl morgens, nachmittags als auch spät in der Nacht antreffen.

Ihren Zyklus optimiert der Maulwurf auf die Effizienz des Grabens. In einer Nacht kann ein Maulwurf bis zu 75 Meter Graben und mehrere Hügel anlegen. Im Herbst konzentrieren sie sich verstärkt auf die Nahrungssuche für den Winter, während die Paarungszeit zwischen Januar und März zu vermehrten Grabaktivitäten führt. Im Sommer gräbt der Nachwuchs intensiv auf der Suche nach eigenen Revieren.

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Maulwürfe sind körperlich ideal an ihre Grabtätigkeit angepasst. Ihre starken Vorderpfoten und der zylindrische Körperbau ermöglichen effektives Graben. Ihr ausgeprägter Tastsinn, unterstützt durch empfindliche Tasthaare an Schnauze und Schwanz, erlaubt ihnen, sich selbst in völliger Dunkelheit zu orientieren.

Durch ihre Aktivitäten tragen Maulwürfe zur Bodenlockerung und -belüftung bei, was einen positiven Einfluss auf das Bodenökosystem hat, auch wenn ihre Gänge und Hügel oft als lästig empfunden werden.

Faktoren, die die Grabaktivität beeinflussen

Umweltbedingungen beeinflussen die Grabaktivität der Maulwürfe stark und vielfältig

Faktoren, die die Grabaktivität beeinflussen

Die Grabaktivität der Maulwürfe wird durch verschiedene Umweltbedingungen beeinflusst. Diese umfassen Faktoren wie Jahreszeit, Temperatur, Bodenbeschaffenheit und Nahrungsverfügbarkeit.

Jahreszeitliche Einflüsse

Jahreszeitliche Einflüsse

Maulwürfe passen ihre Grabtätigkeit an die jahreszeitlichen Bedingungen an

Je nach Jahreszeit ändern Maulwürfe die Tiefe ihrer Grabtätigkeit. Im Sommer arbeiten sie häufiger in den oberen Bodenschichten, um leichter an Nahrung zu gelangen. Im Winter ziehen sie sich in tiefere Erdschichten zurück, um Frost zu vermeiden.

Temperaturschwankungen

Temperaturschwankungen

Maulwürfe errichten wärmeisolierende Nester aus Blättern bei sinkenden Temperaturen

Sinkende Temperaturen führen zu längeren Aktivitätsphasen und kürzeren Ruhezeiten. Sobald die Temperatur im Bau unter 16-18°C fällt, errichten Maulwürfe wärmeisolierende Nester aus Blättern zur Regulierung ihrer Körpertemperatur während der Ruhephasen.

Bodenbeschaffenheit

Maulwürfe bevorzugen lockere und feuchte Böden, da diese das Graben erleichtern. In steinigen oder stark verdichteten Böden sind sie weniger aktiv, da der Grabprozess in solchen Bedingungen erschwert wird.

Nahrungsverfügbarkeit

Nahrungsverfügbarkeit

Nährstoffarme Böden führen zu erhöhter Grabaktivität bei geringem Nahrungsangebot

Die Nahrungsverfügbarkeit spielt ebenfalls eine große Rolle. Bei knappem Nahrungsangebot steigt die Grabaktivität, da Maulwürfe mehr Gänge zur Nahrungssuche anlegen müssen. In nährstoffarmen Böden können die Reviere besonders groß sein, was ebenfalls zu intensiverem Graben führt.

Diese Faktoren erlauben es Maulwürfen, ihre Überlebensstrategien flexibel an wechselnde Umweltbedingungen anzupassen.

Anzeichen für Grabaktivität

Frische Maulwurfshügel sind eindeutige Indikatoren für die Anwesenheit von Maulwürfen

Anzeichen für Grabaktivität

Maulwürfe hinterlassen verschiedene sichtbare Spuren, die auf ihre aktive Grabtätigkeit hindeuten können. Achten Sie auf folgende Hinweise in Ihrem Garten:

  • Frische Maulwurfshügel: Diese charakteristischen Erdhaufen sind ein untrügliches Zeichen für die Anwesenheit eines Maulwurfs. Ein Maulwurf kann täglich mehrere solcher Hügel anlegen.
  • Oberflächennah verlaufende Gänge: Vor allem im Sommer können die Gänge nahe der Erdoberfläche verlaufen und netzartig als leichte Erhebungen im Rasen sichtbar werden.
  • Absenkungen im Boden: Durch tieferliegende Gänge kann die darüberliegende Erde absinken und kleine Mulden oder Dellen im Boden verursachen.
  • Verändertes Pflanzenwachstum: Das Wachstum von Pflanzen kann beeinträchtigt sein, da Maulwürfe den Boden lockern und Nährstoffe verlagern.

Indem Sie diese Anzeichen im Auge behalten, können Sie die Anwesenheit und den Aktivitätsbereich von Maulwürfen in Ihrem Garten besser einschätzen.

Der Lebensraum des Maulwurfs

Maulwürfe finden in vielfältigen Umgebungen passende Lebensbedingungen. Entscheidend sind dabei die Bodenbeschaffenheit, der Feuchtigkeitsgehalt und die Verfügbarkeit von Nahrung.

Bevorzugte Lebensräume

Bevorzugte Lebensräume

Maulwürfe bevorzugen feuchte, lockere Böden in Wiesen, Gärten und Wäldern

  • Wiesen und Weiden: Diese Flächen bieten ideale Bedingungen mit feuchten, lockeren Böden und einer reichhaltigen Insektenfauna.
  • Gärten und Parks: Auch in städtischen Gebieten sind sie oft anzutreffen, was jedoch häufig zu Konflikten mit Gartenbesitzern führt.
  • Wälder: Vor allem Laub- und Mischwälder sind optimal durch ausreichend Unterholz und feuchte Böden.

Maulwürfe können auch in Feuchtgebieten und Mooren leben, ebenso wie an Feldrainen und in Brachflächen. In der Nähe von Wasserquellen finden sie oft beste Bedingungen, da dort die Feuchtigkeit konstant ist.

Landwirtschaftlich genutzte Flächen bieten ebenfalls Potenzial als Lebensraum, sofern sie nicht intensiv bearbeitet werden.

Diese Tiere sind an die gemäßigten Zonen Europas angepasst und kommen daher in vielen Teilen Europas vor, fehlen jedoch in extremen klimatischen Bedingungen wie den polaren Regionen und sehr trockenen Gebieten.

Die Ernährung des Maulwurfs

Maulwürfe haben einen hohen Energiebedarf und sind deshalb beständige Jäger. Ihre Nahrung besteht hauptsächlich aus wirbellosen Tieren, die sie in ihrem unterirdischen Tunnelsystem aufspüren. Dabei spielen Regenwürmer eine zentrale Rolle. Diese werden oft in speziellen Vorratshöhlen gelagert, wobei die Maulwürfe den Würmern durch Abbeißen des Kopfsegments die Bewegungsfähigkeit nehmen, um sie als frischen Futtervorrat zu konservieren.

Neben Regenwürmern fressen Maulwürfe auch:

  • Insektenlarven: Larven von Wiesenschnaken, Maikäfern und Dickmaulrüsslern stellen eine wichtige Nahrungsquelle dar.
  • Schnecken und Asseln: Diese ergänzen das Nahrungsangebot des Maulwurfs.
  • Kleine Nager und Echsen: In seltenen Fällen erbeuten Maulwürfe auch kleine Nager wie Mäuse sowie Echsen.

Maulwürfe benötigen täglich etwa die Hälfte ihres Körpergewichts an Nahrung. Aufgrund ihres schnellen Stoffwechsels müssen sie regelmäßig Nahrung zu sich nehmen und können ohne Nahrung nicht länger als 24 Stunden überleben. Bei extremem Nahrungsmangel verlassen sie ihre unterirdischen Tunnel nur selten, und meist nur nachts, um oberirdisch nach Futter zu suchen.

Die Sinneswahrnehmungen des Maulwurfs

Maulwürfe haben bemerkenswerte Anpassungen entwickelt, um das Leben in ihren unterirdischen Gängen zu meistern. Ihre Sinneswahrnehmungen sind von zentraler Bedeutung.

Sehvermögen

Ihre extrem kleinen Augen sind unter dem Fell fast verborgen und ermöglichen es ihnen lediglich, Hell-Dunkel-Schattierungen zu erkennen.

Geruchssinn

Der Maulwurf besitzt einen ausgezeichneten Geruchssinn, der es ihm ermöglicht, Nahrung und potenzielle Gefahren zu identifizieren. Dieser feine Geruchssinn ist besonders im Dunkel der Tunnel von Vorteil.

Tastsinn

An der Schnauze und am Schwanz befinden sich empfindliche Tasthaare, auch Vibrissen genannt. Besonders hervorzuheben ist das „Eimersche Organ“ an der Schnauze, das bei Maulwürfen einzigartig ist und sowohl kleinste Erderschütterungen als auch Bewegungen von Beutetieren wahrnehmen kann.

Hörsinn

Maulwürfe haben ein sehr sensibles Gehör. Ihre kleinen Ohren sind von Hautlappen bedeckt, um das Eindringen von Erde zu verhindern. Sie sind in der Lage, leise Geräusche und Luftdruckveränderungen zu erkennen.

Diese spezialisierten Sinneswahrnehmungen ermöglichen es Maulwürfen, effizient zu jagen und sich sicher durch ihre weitverzweigten Gangsysteme zu bewegen.

Maulwürfe und der Garten

Maulwürfe bieten durch Bodenlockerung Vorteile, können aber auch Schäden verursachen

Maulwürfe und der Garten

Maulwürfe sind allgegenwärtige Bewohner unserer Gärten und ihre Anwesenheit kann sowohl vorteilhaft als auch problematisch sein.

Vorteile der Maulwürfe im Garten

Vorteile der Maulwürfe im Garten

Maulwürfe tragen zur Bodenlockerung und zur natürlichen Schädlingsbekämpfung im Garten bei

  1. Bodenlockerung und Belüftung: Durch das Graben von Tunneln lockern Maulwürfe die Erde auf, was die Bodenbelüftung verbessert und gesundes Pflanzenwachstum unterstützt.
  2. Natürliche Schädlingsbekämpfung: Maulwürfe ernähren sich von Regenwürmern, Insekten und ihren Larven. Damit tragen sie zur Bekämpfung von schädlichen Insekten wie Engerlingen und Schnecken bei.

Nachteile und mögliche Schäden

  1. Schäden an Rasenflächen: Die Hügel können den optischen Gesamteindruck gepflegter Rasenflächen beeinträchtigen und das Mähen erschweren.
  2. Beeinträchtigung von Beeten und Anpflanzungen: Gänge unter Blumenbeeten oder Nutzpflanzen können Wurzeln freilegen und junge Pflanzen destabilisieren.

Umgang mit Maulwürfen

Um ein harmonisches Miteinander zu erreichen, können verschiedene Methoden hilfreich sein:

  • Vibrationen und Geräusche: Sie können Holzpfähle oder Metallstangen in die Erde schlagen und gelegentlich daran klopfen. Diese Vibrationen und Geräusche vertreiben Maulwürfe, da sie als störend empfunden werden.
  • Gerüche einsetzen: Ein Sud aus Holunderblüten oder Knoblauchzehen kann helfen, da Maulwürfe empfindliche Nasen haben. Auch Hausmittel wie Buttermilch oder eine Mischung aus Seifenlauge und gekochten Nüssen können nützlich sein.

Bitte beachten Sie, dass Maulwürfe unter Naturschutz stehen und daher nur sanfte Vergrämungsmethoden angewendet werden dürfen. So lässt sich ein harmonisches Zusammenleben mit den fleißigen Bodenbewohnern sicherstellen und Ihr Garten bleibt ein Ort natürlichen Gleichgewichts.

Bilder: Maksim Safaniuk / Shutterstock