Maulwurf

Maulwurf im Garten: Was tun, ohne ihn zu töten?

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Sie können die Maulwurfshügel in Ihrem Rasen nicht mehr sehen und wollen den Maulwurf töten? Davon sollten Sie unbedingt absehen, denn das Töten von Maulwürfen ist strengstens verboten! Erfahren Sie im Folgenden, welche Alternativen es gibt, den Maulwurf legal loszuwerden und welche Strafen auf Sie warten, wenn Sie den Maulwurf vernichten.

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Der Einsatz von Tötungsfallen gegen Maulwürfe ist verboten!
AUF EINEN BLICK
Darf man einen Maulwurf töten oder welche Alternativen gibt es?
Das Töten von Maulwürfen ist strengstens verboten, da sie unter Naturschutz stehen. Anstelle des Tötens können Maulwürfe mit alternativen Methoden, wie Geräuschen und Gerüchen, legal vertrieben werden. Bei Missachtung drohen je nach Land empfindliche Strafen, wie Geldbußen oder Freiheitsstrafen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Da der Maulwurf unter Naturschutz steht, ist es verboten, einen Maulwurf zu töten oder zu fangen.
  • Alternativ lässt sich ein Maulwurf mit Geräuschen und Gerüchen vertreiben.
  • Es ist sinnvoll, verschiedene Methoden zu kombinieren, um Erfolg zu garantieren.

Der Maulwurf als Nützling

Der Maulwurf ist aller Maulwurfshügel zum Trotz ein wichtiger Nützling. Ein Maulwurf im Garten hat gleich mehrere positive Effekte:

  • Er frisst Insekten, die unseren Pflanzen gefährliche werden können wie Engerlinge, Raupen oder Larven.
  • Er durchwühlt die Erdschichten und sorgt so für eine gute Bodenqualität mit einer guten Durchlüftung.
  • Er hält Wühlmäuse und andere schädliche Nager fern.

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Wer einen Maulwurf im Garten hat, kann sich also im Prinzip glücklich schätzen.

Der Maulwurf unter Schutz

Aufgrund seiner Nützlichkeit, zählt der Maulwurf zu den besonders geschützten Arten. Er ist (noch) nicht vom Aussterben bedroht. Fangen, quälen oder gar töten darf man ihn aber nicht. Paragraph 44 im Bundesnaturschutzgesetz schreibt vor:

Es ist verboten, 1. wild lebenden Tieren der besonders geschützten Arten nachzustellen, sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. (Vorschriften für besonders geschützte und bestimmte andere Tier- und Pflanzenarten, Paragraph 44, 1 aus Dejure.org)

Ferner dürfen auch seine Ruhe- und Fortpflanzungsstätte nicht beschädigt oder gar zerstört werden. Das betrifft also die Maulwurfshügel und die darunterliegenden Gänge.

Strafen für das Maulwurf-Töten

Wer es dennoch wagt, einem Maulwurf Schaden zuzufügen, muss mit deftigen Strafen rechnen.
In Deutschland sind die Bußgelder bundeslandabhängig und variieren von 10.000 (Saarland) bis 65.000€ (Brandenburg).
In Österreich erwarten Sie bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe oder ein Bußgeld von mehreren tausend Euro.
In der Schweiz steht der Maulwurf nicht unter Schutz.

Tipp

Auch das Fangen des Maulwurfs mit einer Lebendfalle ist untersagt. Da der Maulwurf ständig fressen muss, kann der Fang außerdem zu seinem Tod führen.

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Das Töten von einem Maulwurf kann eine deftige Geldstrafe nach sich ziehen

Maulwurf vertreiben: Alternativen zum Töten

Wenn Sie einen Maulwurf im Garten haben, müssen Sie sich aber nicht zwangsläufig mit den Hügel abfinden, auch wenn viele naturverbundene Gärtner dem Nutzen über den rein visuellen Schaden den Vorrang geben.

Stattdessen können Sie zu sanften Vertreibungsmethoden greifen, von denen wir Ihnen im Folgenden einige vorstellen.

Maulwurf mit Geräuschen vertreiben

Maulwürfe haben ein sehr gutes Gehör – ein Ausgleich zu den fast blinden Augen. Daher lässt er sich gut mit Lärm stören. Egal, für welche Methode Sie sich entscheiden, wichtig bei der Anwendung von Geräuschen gegen Maulwürfe ist:

  • Montieren Sie ihre Geräuschquelle immer direkt in einen Maulwurfsgang. Sie können sie direkt in einen Hügel stecken oder einen Gang zwischen zwei Hügeln ausfindig machen.
  • Bringen Sie mehrere Geräuschkulissen an verschiedenen Punkten an, sodass die Beschallung von mehreren Seiten kommt.
  • Halten Sie die Maßnahme noch eine Zeitlang aufrecht, auch wenn keine Grabaktivität mehr zu beobachten ist, um zu verhindern, dass der Maulwurf wiederkommt.
  • Um die Wirksamkeit zu erhöhen, ist es ratsam, verschiedene Methoden zu kombinieren.

Diese Optionen haben Sie:

Ultraschallgerät aus dem Fachhandel

Im Fachhandel werden Ultraschallgeräte zur Maulwurfsbekämpfung angeboten. Deren Effektivität ist aber mehr als fraglich. Anwender berichten in den meisten Fällen, dass der Maulwurf sich von dem Gerät nicht beeindrucken lässt und bestenfalls für ein paar Tage verschwindet. Dazu kommt, dass Ultraschallwellen zwar für uns nicht hörbar sind, aber andere empfindliche Ohren wie die unserer Haustiere oder nützlicher Fledermäuse durchaus stört.

Selbstgebautes Windrad

Wenn Sie gern basteln, ist diese Option eine gute Variante für Sie: Sie benötigen eine Metallstange, eine Plastikflasche und eine Schere. Wie Sie aus diesen Materialien ein Windrad gegen Maulwurf bauen, erfahren Sie in unserer Anleitung.

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Mit einfachen selbst gebauten Gerätschaften lässt sich ein Maulwurf vertreiben

Dosen an Metallstange

Wenn Sie eine schnellere Lösung suchen, können Sie sich für diese etwas lautere, aber einfachere Variante entscheiden:

  1. Stecken Sie eine Metallstange in einen Maulwurfshügel.
  2. Befestigen Sie an der Oberseite eine kurze, horizontale Stange.
  3. Binden Sie an diese Stange eine oder zwei Dosen. Diese sollten so montiert werden, dass sie schon bei leichtem Wind an die Stange schlagen und diese zum Schwingen bringen.

Flasche in Maulwurfshügel stecken

Diese Methode ist noch einfacher, als die vorhergehenden: Stecken Sie eine Flasche – ohne Deckel! – verkehrtherum in einen Maulwurfshügel. Fährt der Wind über die Flaschenöffnung, entstehen Geräusche, die direkt in den Maulwurfsgang geleitet werden.

Exkurs

Der Name des Maulwurfs

Haben Sie sich auch schon gefragt, warum der Maulwurf Maulwurf heißt? Das Wort „Maul“ stammt von dem althochdeutschen Wort „Molte“, was mit „Erde“ übersetzt werden kann. Mit unserem heutigen Begriff „Maul“ hat es rein gar nichts zu tun. „Maulwurf“ kann also mit „Erdwerfer“ übersetzt werden.

Maulwurf mit Gerüchen vertreiben

Neben seinem extrem guten Gehör, hat der Maulwurf auch einen sehr feinen Geruchssinn. Daher lässt er sich auch mit Gerüchen vertreiben. Als effizient haben sich erwiesen:

Buttersäure gegen Maulwurf

In Foren im Internet ist oft zu lesen, dass Buttersäure eine gute Methode gegen Maulwürfe ist. Wir möchten hier davon abraten und stattdessen den Einsatz von Buttermilch empfehlen. Buttersäure ist ätzend und bildet stinkende Gase in Kontakt mit Sauerstoff und Wasser. Auch diese Gase sind ätzend und können sowohl unsere Schleimhäute als auch die des Maulwurfs reizen. Buttermilch ist eine weniger aggressive und ebenfalls wirkungsvolle Alternative.

Maulwurf mit Karbid vergasen

Ebenfalls stark abraten möchten wir von dem Einsatz von Karbid gegen Maulwürfe. Zwar ist dieses Mittel leider nicht offiziell verboten, aber es ist äußerst gefährlich und stark umweltschädigend. Karbid erinnert an einen grauen Fels und gibt stark stinkende Gase ab, wenn es mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Diese Gase sind hochentzündlich und ätzend. Dazu kommt, dass Karbid schon bei einer hohen Luftfeuchtigkeit reagiert, was die Lagerung zu einer Herausforderung macht. Weiterhin entstehen beim Einsatz von Karbid hochgiftige Substanzen, die Mikroorganismen und Tieren schaden. Daher ist Karbid in der Nähe von Wasserquellen verboten.

Bilder: Arie van der Wulp / Shutterstock