Maulwurf

Maulwürfe & ihre Lebensweise: Faszinierende Fakten & Details

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Maulwürfe werfen Maulwurfshügel und können sehr schlecht sehen. Das weiß ja jeder. Aber wussten Sie auch, dass ein Maulwurf ein einzigartiges Organ hat und in seinem Bau eine Schlafkammer anlegt? Erfahren Sie im Folgenden eine Menge interessanter Fakten rund um die Lebensweise des Maulwurfs.

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Der Maulwurf kommt nur an die Oberfläche, um den Erdaushub nach oben zu tragen
AUF EINEN BLICK
Wie ist die Lebensweise eines Maulwurfs?
Die Lebensweise des Maulwurfs zeichnet sich durch einzigartige Merkmale aus: er bewohnt selbstgegrabene Tunnelsysteme mit verschiedenen Kammern, wie Vorrats- und Schlafkammern, folgt keinem Tag-Nacht-Rhythmus und ist ein nützliches Tier, das Schädlinge frisst und den Boden lockert.

Das Aussehen vom Maulwurf

Maulwürfe sind putzige Wesen: Sie werden bis zu 16cm lang und 130g schwer und sind somit kleiner als eine Ratte. Mit seiner spitzen Schnauze, den sehr kleinen Augen und den großen Schaufeln der Vorderpfoten ist er wahrlich ein besonderes Säugetier.

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Exkurs

Der sechste Sinn vom Maulwurf

Maulwürfe haben ein Organ, das kein anderes Tier auf Erden besitzt: Das Eimersche Organ. Dieses befindet sich in der Haut an der Rüsselnase und hat fünf Mal so viele Nervenfasern wie unsere Hand. Damit kann der Maulwurf z.B. wahrnehmen, wenn ein Wurm seine Muskeln bewegt. Daneben verfügt der Maulwurf über einen sehr guten Geruchssinn und kann deutlich besser hören als wir.

Der Lebenszyklus vom Maulwurf

Maulwürfe sind Einzelgänger. Nur zur Paarungszeit zwischen Februar und April finden sich paarungswillige Maulwürfe zusammen, um für Nachwuchs zu sorgen. Zu dieser Zeit verlassen Männchen ihr Revier, wodurch mehr Maulwurfshügel zu beobachten sind. Maulwurfsweibchen tragen vier Wochen lang und bringen so zwischen März und Ende Mai zwei bis sieben Junge zur Welt. Diese öffnen erst nach etwa drei Wochen die Augen und suchen sich im Alter von etwa sechs Wochen ein eigenes Revier. Die Sterblichkeit der Kleinen ist sehr hoch. Über die Hälfte erreichen nicht die Geschlechtsreife im nächsten Jahr. Maulwürfe können bis zu sieben Jahre alt werden; allerdings sterben nur wenige glückliche Tiere an Altersschwäche.

Das Tunnelsystem des Maulwurfs

Maulwürfe graben bekanntlich Tunnelsysteme. Die Gänge liegen je nach Art des Gangs und Jahreszeit zwischen 10 und 100cm tief liegen. Im Winter gräbt der Maulwurf deutlich tiefer, um Nahrung zu finden.
Pro Stunde gräbt ein Maulwurf um die sieben Meter, weswegen sein Bau eine beachtliche Länge von insgesamt bis zu 200m annehmen kann. Den Aushub bekommen wir an der Oberfläche als Maulwurfshügel zu sehen. In dem Tunnelsystem legt der Maulwurf mehrere Kammern an, unter anderem:

  • Vorratskammern
  • eine Wohn- und Nistkammer
  • Wasserstelle

Wann ist der Maulwurf aktiv?

Viele fragen sich, ob der Maulwurf nacht- oder tagaktiv ist. Da der Maulwurf aber unter der Erde lebt, wo der Rhythmus von Tag und Nacht praktisch irrelevant ist, folgt er diesem nicht. Stattdessen hat der Maulwurf Wach- und Schlafphasen, die jeweils etwas vier Stunden daher.

Der Maulwurf als Nützling

Bei Rasenliebhabern ist der Maulwurf verhasst, denn er hinterlässt unschöne Häufchen auf dem schönen Rasen. Abgesehen von diesem optischen Detail ist der Maulwurf aber ein wahrer Segen für jeden Zier- und Nutzgarten: Maulwürfe sind super Schädlingsvertilger und reine Fleischfresser, weswegen sie Pflanzen keinen Schaden zufügen – ganz anders als z.B. die Wühlmaus. Sie fressen pro Tag mindestens die Hälfte ihres Körpergewichts an Engerlingen, Würmen, Larven, Schnecken und Co. und halten so den Garten frei von Schädlingen. Außerdem durchlüften sie durch ihre Grabaktivität den Boden und verbessern so dessen Qualität.

Tipp

Der Maulwurf steht unter Schutz. Daher darf er weder getötet, noch gefangen, noch gejagt werden. Einzig das Vertreiben mit ungefährlichen Mitteln ist erlaubt. Ob man diesen Gartenbeschützer allerdings vertreiben sollte, ist fraglich.

Bilder: Bildagentur Zoonar GmbH / Shutterstock