Maulwurf

Wie alt wird ein Maulwurf? Lebensdauer & Einflussfaktoren

Maulwürfe sind faszinierende Tiere mit einer Lebenserwartung von zwei bis fünf Jahren. Dieser Artikel beleuchtet die Faktoren, die ihre Lebensdauer beeinflussen, von natürlichen Feinden und Revierkämpfen bis hin zu Umweltbedingungen und Fortpflanzungszyklen.

Lebenserwartung des Europäischen Maulwurfs

Hohe Sterblichkeitsrate bei Jungtieren beeinflusst die Lebensdauer des Maulwurfs erheblich

Lebenserwartung des Europäischen Maulwurfs

Die Lebensspanne des Europäischen Maulwurfs (Talpa europaea) beträgt im Durchschnitt zwei bis fünf Jahre. Unter idealen Bedingungen können manche Exemplare bis zu sechs Jahre alt werden. Einflussfaktoren wie Fressfeinde, Umweltbedingungen und soziale Interaktionen spielen eine wesentliche Rolle. Eine hohe Sterblichkeitsrate bei Jungtieren, die im Alter von etwa zwei Monaten das Nest verlassen, verringert dabei die durchschnittliche Lebenserwartung.

Natürliche Feinde und ihre Auswirkungen

Maulwürfe haben zahlreiche natürliche Feinde, die ihre Lebensdauer verkürzen können. Zu diesen Fressfeinden zählen Füchse, Bussarde, Eulen, Rabenvögel, Störche, Wildschweine sowie Hunde und Katzen. Diese Tiere lauern den Maulwürfen sowohl ober- als auch unterirdisch auf, insbesondere an den Gängen und Eingängen zu ihrem Tunnelsystem sowie an der Erdoberfläche, und das Töten von Maulwürfen kann strafrechtlich verfolgt werden.

Rivalität und Revierkämpfe

Maulwürfe leben als Einzelgänger und sind nicht bereit, Artgenossen in ihrem Revier zu dulden. Begegnungen führen oft zu heftigen Kämpfen, die tödlich enden können und somit die Lebenserwartung der Tiere beeinträchtigen. Besonders während der Paarungszeit von Februar bis März sind aggressive Auseinandersetzungen häufig. Diese Kämpfe tragen erheblich zur hohen Sterblichkeitsrate der Jungtiere bei, die um ihr eigenes Revier kämpfen müssen, nachdem sie das Nest der Mutter verlassen haben.

Auswirkungen von Umweltfaktoren

Die Umweltbedingungen haben erheblichen Einfluss auf das Überleben und die Lebensdauer von Maulwürfen. Entscheidende Faktoren sind:

  • Nahrungsverfügbarkeit: Der tägliche Nahrungsbedarf eines Maulwurfs entspricht etwa seinem eigenen Körpergewicht. Eine Nahrungspause von mehr als einem Tag kann tödlich sein. In Zeiten von Dürre oder Bodenfrost ist die Nahrungssuche besonders schwierig, was die Lebensdauer verkürzt.
  • Landwirtschaftliche Einflüsse: Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden sowie die Verdichtung des Bodens durch schwere Maschinen beeinträchtigen den Lebensraum der Maulwürfe erheblich. Dies führt zu einer schlechteren Bodenqualität und einem Rückgang der Hauptnahrungsquelle der Maulwürfe.
  • Naturkatastrophen: Ereignisse wie Hochwasser und dauerhafter Bodenfrost können die Bauten der Maulwürfe zerstören und die Tiere töten, was die durchschnittliche Lebenserwartung der Population drastisch senken kann, insbesondere während des Winterschlafs.
Fortpflanzung und Generationswechsel

Der schnelle Generationswechsel sichert den Bestand der Maulwürfe nachhaltig

Fortpflanzung und Generationswechsel

Maulwürfe pflanzen sich in der Regel einmal pro Jahr fort. Die Weibchen bringen nach einer Tragzeit von rund vier Wochen zwei bis sieben Junge zur Welt. Die Neugeborenen sind zunächst blind und nackt. Nach etwa drei Wochen öffnen sich die Augen und das Fell beginnt zu wachsen. Die Jungen werden etwa vier bis sechs Wochen gesäugt und verlassen dann das mütterliche Revier, um selbstständig zu werden. Mit sechs bis zwölf Monaten erreichen sie die Geschlechtsreife und können sich dann im darauffolgenden Jahr fortpflanzen. Der schnelle Generationswechsel trägt dazu bei, den Bestand der Maulwürfe trotz ihrer relativ kurzen Lebensdauer zu sichern.

Bilder: Alan Tunnicliffe / Shutterstock