Maulwürfe im Garten: Was fressen sie und sind sie nützlich?
Maulwürfe sind faszinierende Lebewesen, die ein Leben unter der Erde führen. Dieser Artikel beleuchtet die Ernährungsweise des Maulwurfs und gibt Einblicke in seine wichtige Rolle im Ökosystem Garten.
Die Nahrung des Maulwurfs
Maulwürfe sind reine Fleischfresser und bevorzugen eine Vielzahl von wirbellosen Tieren, die in der Erde leben. Ihre Hauptnahrungsquellen sind Regenwürmer, die einen bedeutenden Teil ihrer Ernährung ausmachen. Mit ihrem hohen Stoffwechsel müssen Maulwürfe täglich etwa die Hälfte ihres Körpergewichts an Nahrung zu sich nehmen.
Zusätzlich zu Regenwürmern fressen Maulwürfe auch andere Bodentiere. Dazu gehören:
- Insektenlarven: Diese umfassen die Larven von Maikäfern, Wiesenschnaken und Dickmaulrüsslern, die oft Pflanzenschädlinge sind.
- Engerlinge: Diese Käferlarven sind ebenfalls eine bedeutende Nahrungsquelle.
- Schnecken: Maulwürfe verspeisen sowohl ausgewachsene Schnecken als auch deren Eier.
- Spinnen, Milben und Raupen: Diese kleinen Tiere ergänzen die Ernährung.
- Ameisen und Asseln: Beide werden häufig gefressen.
Maulwürfe nutzen ihren ausgeprägten Geruchssinn und ihr Gehör, um Beutetiere in ihren weitläufigen Tunnelsystemen aufzuspüren. Ihre Jagdmethodik erlaubt es ihnen, effizient nach Nahrung zu suchen und regelmäßig ihre Tunnelsysteme zu kontrollieren.
Durch das Anlegen von Vorratskammern, besonders vor dem Winter, sorgen sie für eine kontinuierliche Nahrungszufuhr. Hierbei beißen sie den Regenwürmern das vordere Segment ab, wodurch diese bewegungsunfähig bleiben und als Wintervorrat dienen können. Diese Vorratshöhlen können bis zu 800 Regenwürmer beherbergen.
Jagdinstinkt und Techniken
Maulwürfe besitzen außergewöhnliche Fähigkeiten zur Beutefindung und Jageffizienz. Trotz ihrer nahezu blinden Augen verlassen sie sich auf ihren feinen Geruchssinn, ihr empfindliches Gehör und ihre speziellen Tastorgane. Diese sensorischen Fähigkeiten ermöglichen es ihnen, Vibrationen und Bewegungen von Beutetieren im Boden exakt wahrzunehmen.
Das Tunnelsystem eines Maulwurfs kann bis zu 200 Meter lang und bis zu 70 Zentimeter tief sein. Maulwürfe legen Quer-Tunnel an, die als Fallen für Beutetiere dienen. Gleichzeitig durchqueren sie regulär ihr Tunnelsystem, um ausreichend Beute zu finden.
Überraschenderweise können Maulwürfe sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 4 km/h durch ihre Tunnel bewegen, was sie zu effizienten Jägern macht. Ihre kräftigen Frontpfoten ermöglichen es ihnen, blitzschnell zu graben und ihre Beute zu ergreifen.
Maulwürfe als Nützlinge im Garten
Maulwürfe spielen eine wichtige Rolle im Gartenökosystem. Sie tragen bedeutend zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei, indem sie eine Vielzahl von Bodenschädlingen wie Engerlinge, Drahtwürmer und Schnecken fressen. Diese Aktivität reduziert den Bedarf an chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln und schützt Ihre Pflanzen.
Die Grabaktivitäten der Maulwürfe verbessern die Bodenstruktur, indem sie den Boden auflockern und belüften. Dies fördert die Wasserdrainage und Wurzelentwicklung, was zu gesünderen Pflanzen führt. Die von ihnen aufgeworfene Erde ist besonders fein und eignet sich hervorragend als Pflanzerde.
Maulwürfe sind zudem ein Indikator für gesunden Boden, da ihre Anwesenheit zeigt, dass der Boden reich an nützlichen Mikroorganismen und Bodentieren ist. Diese unterstützen das kräftige Wachstum von Pflanzen.
Vegetarische Nahrung und Missverständnisse
Maulwürfe zeigen keinerlei Interesse an pflanzlicher Nahrung. Sie verschmähen Pflanzen, Wurzeln und Gemüse vollständig, indem sie bei Grabarbeiten lediglich Pflanzenteile beiseiteschieben. Eine Nahrungsaufnahme von pflanzlichen Materialien findet nicht statt. Schäden an Gartenpflanzen sollten daher anderen Tierarten wie Wühlmäusen zugeschrieben werden.
Der Maulwurf im Winter
Maulwürfe unternehmen keine Winterpause, sondern sorgen durch Vorratskammern mit gelähmten Regenwürmern für ausreichend Nahrung in den kalten Monaten. Diese Methode sichert ihnen Zugang zu frischer Nahrung, wobei die lebenden und bewegungsunfähigen Regenwürmer über die Monate konserviert bleiben. Wenn der Boden gefroren ist oder die Vorräte zur Neige gehen, jagen Maulwürfe auch an der Erdoberfläche, wobei sie während dieser Zeit vorsichtiger vor Raubtieren sein müssen.
Durch ihr spezifisches Jagdverhalten und ihre Ernährungsweise sind Maulwürfe bemerkenswerte Jäger und wichtige Akteure im ökologischen Gleichgewicht von Gartenlandschaften. Indem sie Bodenschädlinge bekämpfen und die Bodenqualität verbessern, tragen sie langfristig zu einer gesunden und nachhaltigen Gartenumgebung bei.