Mandarine

Mandarinenbaum: Pflege, Standort & Überwinterung 🍊

Der Mandarinenbaum, ein exotisches Zitrusgewächs, verfügt über einen buschigen Wuchs und bringt aromatische Früchte hervor. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte rund um den Mandarinenbaum – von seinen Eigenschaften über die richtige Pflege bis hin zur Überwinterung.

Steckbrief

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Pflanzenart
Baum
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Lebenszyklus
Mehrjährig
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Wuchs
Kompakt, buschig
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Wuchshöhe
2 bis 6 Meter
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Blütenfarbe
Weiß
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Blütezeit
Mai bis Juni
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Wuchs

Der Mandarinenbaum (Citrus reticulata), auch bekannt als Mandarine, zeichnet sich durch seine kompakte und buschige Wuchsform aus. Im Vergleich zu anderen Zitruspflanzen wie dem Orangen- oder Zitronenbaum wächst er langsamer und bleibt kleiner. Üblicherweise erreicht er eine Höhe von 2 bis 6 Metern und eine Breite von 1,5 bis 2,5 Metern.

Wenn im Kübel kultiviert, entwickelt sich der Mandarinenbaum zu einem niedrigen Gehölz mit dichtem, dunkelgrünem Laub. Die Blätter sind lanzettförmig, immergrün, und ledrig mit leicht gekerbtem Rand. Sie erreichen eine Länge von etwa fünf Zentimetern.

Der Mandarinenbaum kann sowohl als Hochstamm als auch in Buschform kultiviert werden, da er keine oder nur wenige kleine Dornen an seinen Trieben trägt. Dies macht ihn zu einer dekorativen Ergänzung für Gärten und Terrassen. Seine Blütezeit erstreckt sich von Mai bis Juni, wobei die weißen Blüten in den Blattachseln erscheinen. Unter idealen Bedingungen kann die Blüte mehrmals im Jahr auftreten und teilweise parallel zur Fruchtbildung erfolgen.

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Blätter

Die immergrünen Blätter des Mandarinenbaums, auch bekannt als Tangerinenbaum oder Citrus deliciosa, sind glänzend und ledrig. Typischerweise sind sie lanzettförmig mit einem leicht gekerbten Rand. Beim Austrieb sind sie hellgrün, später verfärben sie sich dunkler. Ein markantes Merkmal ist ihr kurzer Blattstiel mit schmalen Flügeln.

Einige Eigenschaften der Blätter umfassen:

  • Blattspreite: Oval bis länglich.
  • Farbe: Oberseits dunkelgrün, unterseits heller gelb-grün.
  • Oberfläche: Dick und ledrig.

Die Blätter erneuern sich etwa alle drei Jahre, was zur kontinuierlichen Gesundheit und Vitalität des Baumes beiträgt. Junge Blätter können in der Küche verwendet werden, entweder als Aromageber in Speisen oder getrocknet zur Zubereitung von Tee.

Blüte

Von Mai bis Juni erfreut der Mandarinenbaum mit seiner üppigen Blütenpracht. Die weißen, selbstfruchtbaren Blüten haben einen Durchmesser von etwa zwei Zentimetern und sind radförmig. Ihr süßer Duft ist angenehm, jedoch weniger intensiv als bei anderen Zitruspflanzen.

Wenn der Baum im Winter an einem dunklen Standort überwintert, kann dies die Blütezeit verzögern.

Früchte

Aus den Blüten entwickeln sich kugelige, grüne Fruchtansätze, die sich zu den charakteristischen Mandarinen entwickeln. Diese sind meist rund bis leicht abgeflacht und besitzen eine dünne Schale, die sich in leuchtenden Gelb- bis Orangerottönen zeigt.

Ein typisches Merkmal reifer Mandarinen ist die leicht lösbare Schale, was das Schälen erleichtert. Die Früchte sollten jedoch nicht zu lange gelagert werden, um Geschmacks- und Texturverlust zu vermeiden. Die Erntezeit fällt in den Winter, wobei die Erntemenge von Jahr zu Jahr schwanken kann (Alternanz).

Im Vergleich zu Clementinen, die eine Kreuzung aus Mandarine und Bitterorange sind, unterscheiden sich Mandarinen in Färbung, Geschmack und Anzahl der Fruchtsegmente.

Welcher Standort ist geeignet?

mandarinenbaum_bild
Frische Mandarinen mit leuchtend oranger Schale und grünen Blättern.
Foto: Joe Ravi | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der Mandarinenbaum gedeiht am besten an einem sonnigen und warmen Standort. Während der Vegetationsperiode ist ein heller Platz ideal. Im Sommer kann der Mandarinenbaum im Freien stehen, wo er von längeren Sonnenstunden profitiert. Ein zu dunkler Standort kann zu Blattverlust und schwachen Trieben führen.

Im Winter sollte der Mandarinenbaum an einem hellen und kühlen Ort mit Temperaturen zwischen 5°C und 10°C platziert werden, um optimale Überwinterungsbedingungen zu gewährleisten. Ein zu warmer Standort im Winter erfordert zusätzliche Pflanzenbeleuchtung.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Ein gut durchlässiges und strukturstabiles Substrat ist für den Mandarinenbaum wichtig, um Staunässe zu vermeiden. Empfohlen wird spezielle Zitruserde, die oft Komponenten wie Blähton, Split, groben Sand oder Lavagestein enthält. Die Erde sollte nährstoffreich und leicht sauer bis neutral sein, mit einem pH-Wert zwischen 5,5 und 6,5.

Schwere Böden können durch die Zugabe von Sand und organischem Material wie Kompost verbessert werden. Eine Drainageschicht am Boden des Pflanzgefäßes sorgt für ausreichend Wasserabfluss und unterstützt die Gesundheit der Wurzeln.

Mandarinenbaum pflegen

Während der Wachstumsphase benötigt der Mandarinenbaum regelmäßige Wassergaben. Gießen Sie, sobald die oberste Erdschicht getrocknet ist, und entfernen Sie überschüssiges Wasser aus dem Untersetzer, um Staunässe zu vermeiden. Verwenden Sie kalkfreies Wasser, etwa Regenwasser.

Der Mandarinenbaum benötigt auch regelmäßige Düngergaben, idealerweise alle 14 Tage, während der Wachstumsperiode. Verwenden Sie einen speziellen Zitrusdünger. Im Herbst und Winter sollten keine Dünger angewendet werden.

Umtopfen Sie den Mandarinenbaum gelegentlich im Frühjahr, wenn das Substrat durchwurzelt ist. Schneiden Sie abgestorbene oder kranke Äste, um die Gesundheit der Pflanze zu fördern. Kontrollieren Sie regelmäßig auf Schädlinge und Krankheiten.

Speziell im Frühling, sobald die Temperaturen auch nachts nicht mehr unter 5°C fallen, stellen Sie den Baum ins Freie. Ein halbschattiger, windgeschützter Platz ist ideal, um Blattschäden zu vermeiden.

Mandarinenbaum richtig pflanzen

Pflanzen Sie den Mandarinenbaum im Frühjahr, wenn der Boden sich erwärmt hat. Bereiten Sie ein Pflanzloch vor, das doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen ist. Verbessern Sie die Drainage mit Kies oder Blähton. Platzieren Sie den Baum so, dass die Oberkante des Wurzelballens ebenerdig mit dem umgebenden Boden abschließt, und gießen Sie anschließend gründlich.

Für kältere Regionen ist eine Kübelpflanzung vorteilhaft, um den Baum im Winter leichter in einen frostfreien Ort bringen zu können.

Mandarinenbaum richtig schneiden

Ein regelmäßiger Rückschnitt ist nicht zwingend erforderlich, fördert jedoch das gesundheitliche und ästhetische Erscheinungsbild des Baumes. Der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt liegt zwischen Ende Februar und Mitte März oder kurz vor/nach der Blütezeit.

Entfernen Sie abgestorbene, kranke oder beschädigte Äste und achten Sie darauf, die Kronenform zu wahren. Ein zu dichter Wuchs sollte vermieden werden, um Licht und Luft zu ermöglichen. Das Pinzieren von Trieben während der Vegetationsperiode fördert eine buschige Form.

Mandarinenbaum vermehren

Die Vermehrung eines Mandarinenbaumes kann sowohl durch Samen als auch durch Stecklinge erfolgen.

Samen

Gewinnen Sie Samen aus reifen Früchten, spülen Sie diese und lassen sie trocknen. Pflanzen Sie die Samen in Anzuchterde und platzieren Sie sie an einem warmen, hellen Ort. Regelmäßiges Feuchthalten ist wichtig. Die Keimung dauert etwa vier bis sechs Wochen, jedoch können mehrere Jahre bis zur ersten Fruchtbildung vergehen.

Stecklinge

Schneiden Sie im Frühjahr nach dem Austrieb etwa 15 cm lange Triebe von gesunden, einjährigen Trieben ab. Entfernen Sie die unteren Blätter und tauchen Sie die Schnittstellen in Bewurzelungspuder. Pflanzen Sie die Stecklinge in ein Gemisch aus Garten- und Sanderde und sorgen Sie für hohe Luftfeuchtigkeit durch Abdecken mit einer durchsichtigen Plastiktüte. Die Bewurzelung kann mehrere Monate dauern.

Die Vermehrung durch Stecklinge ist schneller und erfolgversprechender, da die Pflanzen eher die Eigenschaften der Mutterpflanze beibehalten.

Sorten & Arten

Die Auswahl der richtigen Mandarinenbaumsorte ist entscheidend für den Erfolg der Kultivierung. Einige beliebte Sorten umfassen:

  • ‚Avana‘: Frühreife Früchte, frosthart bis -7°C.
  • ‚Tardivo di Ciaculli‘: Spät reifende Früchte, intensiv im Aroma.
  • Clementine (Citrus clementina): Robust und kältetolerant.
  • Calamondin (Citrus madurensis): Hervorragend für Marmelade, übersteht beheizte Räume.
  • Satsuma-Mandarine (Citrus unshiu): Süßer Geschmack, frühe Reife.
  • ‚Citrus deliciosa‘: Intensiv süß, pflegeleicht.
  • Tangerine (Citrus tangerina): Tieforange Farbe, intensiv im Aroma.
  • ‚Encore‘: Spät reifende, süße Früchte.
  • ‚Kinnow‘: Hohe Ergiebigkeit, reift im Januar und Februar.

Informieren Sie sich vor dem Kauf über die individuellen Bedürfnisse der Sorte, um langjährige Freude an Ihrem Mandarinenbaum zu haben.

Krankheiten & Schädlinge

Mandarinenbäume können von Schädlingen wie Spinnmilben, Schildläusen und Woll- sowie Schmierläusen befallen werden. Regelmäßige Kontrollen und geeignete Pflegemaßnahmen sind entscheidend, um den Baum gesund zu halten.

Maßnahmen zur Bekämpfung

  • Abwischen: Befallene Pflanzenteile mit einem feuchten Tuch reinigen.
  • Einnebeln: Regelmäßiges Einnebeln der Pflanzen hilft gegen Spinnmilben.
  • Pflanzenschutzmittel: Bei starkem Befall können spezielle Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
  • Natürliche Präparate: Natürliche Präparate wie rapsölhaltige Mittel können ebenfalls effektiv sein.

Krankheiten & Schädlinge

Wurzelfäule und Rußtau sind die häufigsten Krankheiten. Eine gründliche Reinigung der Blätter und eine gute Drainage sind notwendig, um diese Probleme zu verhindern.

Vorbeugung

  • Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit in trockenen Innenräumen.
  • Wählen Sie einen hellen, luftumspülten Standort.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig auf Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten.

So kommt die Pflanze über den Winter

Da Mandarinenbäume nicht winterhart sind, benötigen sie einen geeigneten Winterschutz. Ideal ist ein heller, kühler Standort mit Temperaturen zwischen 5°C und 10°C. Während der Überwinterung sollten die Wassergaben reduziert und auf Düngung verzichtet werden. Eine frostfreie Umgebung und ein ausgewogenes Verhältnis von Temperatur und Licht sind entscheidend, um die Pflanzen gesund zu halten.

Geeignete Winterquartiere umfassen unbeheizte Nebenräume, helle Wintergärten oder Gewächshäuser. Vermeiden Sie Zugluft und bewegen Sie den Baum nicht, um Stress zu minimieren.

Im Frühjahr kann der Mandarinenbaum langsam wieder an die Außenbedingungen gewöhnt werden, idealerweise ab Mai, wenn die Temperaturen auch nachts nicht mehr unter 5°C fallen.

Häufig gestellte Fragen

1. Kann ich Mandarinenblätter in der Küche verwenden?

Ja, die immergrünen Blätter des Mandarinenbaums können in der Küche verwendet werden. Junge Blätter eignen sich hervorragend als Aromageber in Speisen oder getrocknet zur Zubereitung von Tee. Sie verleihen Gerichten eine subtile, zitrusartige Note und sind eine interessante Zutat für experimentierfreudige Köche.

2. Wie unterscheidet sich die Überwinterung des Mandarinenbaums von anderen Zitruspflanzen?

Mandarinenbäume brauchen während der Überwinterung ein ausgewogenes Verhältnis von Temperatur und Licht, um den Stoffwechsel in einem gesunden Zustand zu halten. Eine kühle Überwinterungstemperatur unter 12°C versetzt den Baum in eine Winterruhe, wodurch er weniger Licht benötigt. In wärmeren Winterquartieren wie Wohnzimmern ist zusätzliche Pflanzenbeleuchtung notwendig. Der ideale Überwinterungsort ist ein kühler, heller Raum wie ein Treppenhaus, eine Garage mit Fenster oder ein Wintergarten.

3. Warum schwankt die Erntemenge von Mandarinen von Jahr zu Jahr?

Die Schwankung der Erntemenge bei Mandarinenbäumen wird als Alternanz bezeichnet. Dies bedeutet, dass ein Baum in einem Jahr möglicherweise reichlich Früchte produziert, während die Ernte im folgenden Jahr geringer ausfällt. Diese Schwankungen sind bei vielen Obstbäumen, einschließlich Mandarinen, üblich und können durch klimatische Bedingungen, Pflege und den natürlichen Zyklus der Pflanze beeinflusst werden.

4. Welche historischen und kulturellen Fakten gibt es über den Mandarinenbaum?

Der Mandarinenbaum stammt ursprünglich aus dem Grenzbereich zwischen Indien und China und wird dort seit dem 12. vorchristlichen Jahrhundert kultiviert. Der Name „Mandarine“ ist vermutlich auf die orangefarbenen Seidenroben der hochrangigen Beamten am kaiserlichen Hof, den sogenannten „Mandarinen“, zurückzuführen. In Europa wurde die Mandarine erst im 19. Jahrhundert bekannt und wird inzwischen in Ländern wie Spanien, Italien und der Türkei angebaut. Ursprünglich war die Frucht jedoch dem Kaiser und anderen hochrangigen Persönlichkeiten vorbehalten.

Bilder: JackF / stock.adobe.com