Mandarine

Mandarinenbaum selbst ziehen: Einfache Anleitung für Zuhause

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Der Anbau eines Mandarinenbaums im eigenen Garten oder auf der Terrasse eröffnet die Möglichkeit, die exotischen Früchte frisch zu genießen. Dieser Ratgeber führt Sie durch alle wichtigen Aspekte der Mandarinenbaumzucht – von der Vermehrung über die Pflege bis zur Ernte.

Mandarinenbaum züchten

Vermehrung durch Stecklinge

Möchten Sie die einzigartigen Eigenschaften Ihrer bestehenden Mandarinenpflanze erhalten, bietet die Vermehrung durch Stecklinge eine effektive Methode. Folgen Sie dafür einfach diesen Schritten:

  1. Im Frühjahr, nachdem die Pflanze neue Triebe gebildet hat, wählen Sie einen gesunden, etwa 20 cm langen Trieb aus. Schneiden Sie diesen direkt unterhalb einer Knospe ab.
  2. Stecken Sie die frisch geschnittene Unterseite des Stecklings in ein vorbereitetes Gemisch aus Anzuchterde und Sand. Optional können Sie die Schnittstelle vorab in Bewurzelungshormon tauchen, um die Wurzelbildung anzuregen.
  3. Decken Sie das Pflanzgefäß mit einer durchsichtigen Plastiktüte ab, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten und die Bewurzelung zu fördern.
  4. Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen warmen, schattigen Ort, um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden.
  5. Geduld ist gefragt: Es kann mehrere Monate dauern, bis die Stecklinge erfolgreich Wurzeln schlagen und zu neuen Pflanzen heranwachsen.

Vorteile der Stecklingsvermehrung

  • Die neu entstandenen Pflanzen behalten die Merkmale der Mutterpflanze bei, einschließlich Sorte und Fruchtgeschmack.
  • Im Vergleich zur Samenvermehrung ermöglicht diese Methode einen deutlich schnelleren Start.

Nachteile der Stecklingsvermehrung

  • Das Auffinden und Vorbereiten geeigneter Stecklinge erfordert Sorgfalt und Erfahrung.
  • Ein erfolgreicher Prozess setzt gewisse gärtnerische Kenntnisse voraus.

Vermehrung durch Samen

Vermehrung durch Samen

Die Auswahl reifer Kerne ist entscheidend für den erfolgreichen Keimungsprozess

Die Anzucht eines Mandarinenbaums aus Samen beginnt mit der Auswahl von Kernen aus einer reifen Mandarine. Spülen Sie die ausgewählten Kerne vorsichtig ab und lassen Sie sie einen Tag lang trocknen. So schaffen Sie optimale Voraussetzungen für den Keimungsprozess. Eine Mischung aus Anzuchterde und Sand bietet eine ideale Grundlage für das Wachstum. Achten Sie darauf, dass die jungen Pflanzen einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung erhalten und eine Mindesttemperatur von 20 Grad Celsius vorherrscht.

  1. Wählen Sie die Kerne aus einer reifen Mandarine aus und spülen Sie diese ab.
  2. Lassen Sie die Kerne einen Tag lang trocknen.
  3. Legen Sie die Samen in ein vorbereitetes Gemisch aus Anzuchterde und etwas Sand.
  4. Stellen Sie das Pflanzgefäß an einen warmen, hellen Ort, der jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung ist.
  5. Bedecken Sie die Samen leicht mit Erde und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht.
  6. Nach etwa einem Monat zeigen sich die ersten Keimlinge. Achten Sie darauf, dass die jungen Pflanzen weiterhin an einem hellen Standort ohne direkte Sonne stehen.

Vorteile der Samenvermehrung

Vorteile der Samenvermehrung

Die Vermehrung über Samen ist spannend und kostengünstig

  • Diese Methode ermöglicht die Kultivierung einer großen Anzahl von Pflanzen.
  • Die so entstandenen Pflanzen können widerstandsfähiger sein und sich besser an die Bedingungen ihres Wachstumsorts anpassen.
  • Im Vergleich zur Stecklingsvermehrung ist die Anzucht aus Samen kostengünstiger.

Nachteile der Samenvermehrung

  • Der Geschmack und andere Charakteristika der Früchte können variieren und sind nicht zwangsläufig identisch mit der Mutterpflanze.
  • Es kann mehrere Jahre dauern, bis die ersten Früchte erscheinen.
  • Es besteht die Möglichkeit, dass einige Pflanzen keine Früchte tragen.

Standort und Pflege von Mandarinenbäumen

Standort und Pflege von Mandarinenbäumen

Ein sonniger und windgeschützter Standort fördert das Wachstum der Mandarinenbäume

Die richtige Pflege und der ideale Standort sind entscheidend für das Wachstum und die Fruchtentwicklung von Mandarinenbäumen. Mit diesen Hinweisen bieten Sie Ihrem Baum optimale Bedingungen:

Der perfekte Standort

Der perfekte Standort

Ein sonniger Platz vor der Hauswand schützt den Mandarinenbaum vor Wind

Mandarinenbäume bevorzugen sonnige und windgeschützte Standorte. Ein vollsonniger Platz fördert nicht nur das Wachstum, sondern auch die Blüte und Fruchtbildung. Ideal sind Standorte vor einer nach Süden ausgerichteten Hauswand, die sowohl Wärme spendet als auch Schutz vor starkem Wind bietet. Im Sommer profitiert der Baum von der frischen Luft im Freien, während im Winter ein heller und kühler Ort für die Überwinterung erforderlich ist. Die Temperaturen sollten zwischen 5°C und 10°C liegen, um den Baum in die erforderliche Ruhephase zu versetzen.

Pflegeanleitung

Pflegeanleitung

Eine gute Pflege ist das A und O für gesundes Wachstum

Hier sind die wichtigsten Pflegemaßnahmen, die für die Gesundheit und das Wachstum Ihres Mandarinenbaums entscheidend sind:

  1. Bewässerung: Mandarinenbäume bevorzugen mäßig feuchte Bedingungen, ohne dass der Boden durchnässt ist. Überprüfen Sie regelmäßig die Bodenfeuchtigkeit und lassen Sie den Boden zwischen den Gießvorgängen leicht antrocknen.
  2. Substrat: Wählen Sie ein durchlässiges und nährstoffreiches Substrat. Eine Mischung aus Gartenerde, Sand und etwas Kies fördert die Drainage. Spezielle Zitruserde, die bereits optimal zusammengesetzt ist, erleichtert die Pflege.
  3. Nährstoffversorgung: Eine regelmäßige Düngung während der Wachstums- und Blütezeit unterstützt die Gesundheit des Baumes. Verwenden Sie von Frühjahr bis Herbst einen speziellen Zitrusdünger, der alle notwendigen Nährstoffe enthält. In der Ruhephase während des Winters sollte der Düngereinsatz pausiert werden.
  4. Überwinterung: Da Mandarinenbäume nicht frosttolerant sind, ist es wichtig, sie vor dem ersten Frost ins Winterquartier zu bringen. Wählen Sie für das Überwintern Ihres Mandarinenbaums einen hellen Standort bei 5°C bis 10°C, um die Winterruhe zu unterstützen und ein gesundes Aufwachen im Frühjahr zu fördern.

Rückschnitt von Mandarinenbäumen

Für einen gesunden und ertragreichen Mandarinenbaum ist ein bedachtes Vorgehen beim Rückschnitt essenziell. Zwischen Ende Februar und Mitte März ist die ideale Zeit, um Ihrem Mandarinenbaum die notwendige Pflege zukommen zu lassen. Vermeiden Sie einen zu starken Rückschnitt, da der Baum sehr sensibel darauf reagieren kann. Ziel ist es, eine harmonische Krone zu formen und die Gesundheit des Baumes zu unterstützen.

  1. Entfernen Sie zunächst vertrocknete, verkümmerte und kranke Äste, um eine gute Übersicht über die Struktur des Baumes zu erhalten.
  2. Schneiden Sie dann nach innen wachsende Triebe zurück, um für eine bessere Luftzirkulation und Lichteinstrahlung in der Krone zu sorgen.
  3. Überkreuzende Zweige können zu Wachstumsstörungen und Verletzungen führen. Entfernen Sie diese, indem Sie einen der Zweige kappen. Achten Sie darauf, mindestens einen gesunden Trieb stehen zu lassen.
  4. Setzen Sie den Schnitt immer knapp über einem nach außen gerichteten Auge (Knospe) an, um ein gesundes Auswachsen zu fördern.
  5. Verwenden Sie ein scharfes und desinfiziertes Schnittwerkzeug, um Quetschungen zu vermeiden und eine schnelle Wundheilung zu fördern. Versiegeln Sie größere Schnittflächen mit Baumharz, um Pilzinfektionen vorzubeugen.

Durch diese Maßnahmen erreichen Sie eine runde, buschige Krone, die die Gesundheit des Baumes unterstützt und eine reiche Ernte begünstigt. Achten Sie darauf, Frucht tragende Äste zunächst unangetastet zu lassen, um den Ertrag nicht zu gefährden.

Ernte von Mandarinen

Ernte von Mandarinen

Im Herbst können die ersten eigenen Mandarinen geerntet werden

Die Freude am eigenen Mandarinenbaum wird besonders groß, wenn die Zeit der Ernte gekommen ist. Diese findet in der Regel im späten Herbst bis Winter statt, wobei der genaue Zeitpunkt variieren kann. Mandarinen signalisieren ihre Reife durch mehrere eindeutige Zeichen:

  1. Wachstumsstopp: Beobachten Sie die Mandarinen auf ein Anhalten des Wachstums. Wenn die Früchte über einen längeren Zeitraum nicht mehr größer werden, ist dies ein Hinweis auf ihre Reife.
  2. Farbwechsel: Die Verfärbung ist ein weiteres klares Zeichen. Die Schale der Mandarinen beginnt sich von einem satten Grün zu ihrem charakteristischen Orange zu wandeln.
  3. Schalentest: Nehmen Sie eine Frucht vorsichtig in die Hand und drücken Sie sie leicht. Eine reife Mandarine gibt unter leichtem Druck nach, ohne dabei weich oder matschig zu wirken.
  4. Ernte: Verwenden Sie zum Abschneiden der Früchte eine scharfe Schere oder ein Messer. Schneiden Sie die Mandarine samt einem kleinen Stielteil ab, um die Haltbarkeit zu verlängern.

Lagerung der Früchte

Lagerung der Früchte

Die richtige Lagerung sorgt für frische und schmackhafte Mandarinen

Nach der Ernte ist die richtige Lagerung der Mandarinen entscheidend für den Erhalt ihrer Frische und ihres Geschmacks:

  • Reinigung: Waschen Sie die Früchte vorsichtig unter fließendem Wasser.
  • Trocknung: Lassen Sie die Früchte an der Luft trocknen oder tupfen Sie sie vorsichtig mit einem sauberen Tuch ab.
  • Kühl und luftdurchlässig: Bewahren Sie die Mandarinen an einem kühlen, luftdurchlässigen Ort auf. Eine Temperatur von 8 bis 10°C ist ideal.
  • Vermeidung von Druckstellen: Legen Sie die Mandarinen so, dass sie sich nicht berühren.

Indem Sie diese Richtlinien befolgen, können Sie sich über mehrere Wochen hinweg an den selbstgeernteten Mandarinen erfreuen.

Bilder: kazina / iStockphoto