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Pflaumenwickler-Befall: Was tun gegen Maden in Pflaumen?

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Der Pflaumenwickler ist ein Schädling, der erhebliche Schäden an Pflaumen- und Zwetschgenbäumen verursachen kann. Dieser Artikel beschreibt die Biologie des Schädlings, die Symptome eines Befalls und gibt Tipps zur effektiven Bekämpfung.

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Maden in Pflaumen stammen von einem Nachtfalter

Der Pflaumenwickler: Ein Schädling mit Folgen

Der Pflaumenwickler (Cydia funebrana) stellt eine erhebliche Bedrohung für Pflaumen- und Zwetschgenbäume dar. Sein Schadenpotential entsteht sowohl durch den direkten Fraß der Larven als auch durch die Schaffung von Eintrittspforten für Pilzinfektionen.

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Entwicklungsstadien und Lebensraum

Der erwachsene Pflaumenwickler ist ein graublauer Falter, der seine Eier bevorzugt an warmen, windstillen Abenden bei Temperaturen über 15 Grad Celsius auf junge Früchte legt. Die Eiablage kann bei wechselnden Temperaturen verlängert und intermittierend erfolgen. Nach etwa einer Woche schlüpfen die cremefarbenen Larven, die in das Fruchtfleisch eindringen und fünf Larvenstadien durchlaufen. Die ausgewachsenen Larven sind rosa mit schwarzen Köpfen und suchen sich Verpuppungsstellen im Boden oder in Baumrindenspalten.

Überwinterung und Generationsentwicklung

Ein Teil der Larven verpuppen sich sofort und bildet eine zweite Generation, die wieder Eier auf die Früchte legt. In wärmeren Jahren kann sogar eine dritte Generation entstehen, was die Problematik verschärft.

Bekämpfung des Pflaumenwicklers

Um den Pflaumenwickler effektiv zu bekämpfen, ist eine Kombination von Bekämpfungsstrategien notwendig. Dazu gehören vorbeugende Maßnahmen, die direkte Bekämpfung der Larven sowie biologische Methoden.

Vorbeugende Maßnahmen

Ergreifen Sie frühzeitig vorbeugende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Baumkontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig Ihre Pflaumenbäume auf Larvennester und befallene Früchte. Entfernen und entsorgen Sie befallene Früchte sofort.
  • Nistkästen für Vögel und Fledermäuse: Fördern Sie natürliche Fressfeinde, indem Sie Nistkästen aufhängen.
  • Schutznetze: Decken Sie die Bäume oder einzelne Äste nach der Blüte mit Schutznetzen ab, um die Eiablage der Falter zu verhindern.
  • Früh reifende Sorten pflanzen: Pflaumenwickler befallen hauptsächlich mittlere bis späte Sorten. Das Pflanzen früh reifender Sorten kann helfen, den Befall zu verringern.

Bekämpfung der Larven

Indem Sie befallene Früchte rechtzeitig entfernen und die Larven abfangen, können Sie die Verbreitung des Pflaumenwicklers eindämmen:

  • Absammeln befallener Früchte: Entfernen und entsorgen Sie regelmäßig befallene Früchte und Fallobst.
  • Fanggürtel: Bringen Sie Ende Juli Fanggürtel am Stamm an, um die Larven beim Verlassen der Früchte abzufangen. Kontrollieren und säubern Sie die Gürtel regelmäßig bis Ende September.
  • Wellpappringe: Wickeln Sie Wellpappringe um den Stamm, die den Larven als Versteck dienen. Kontrollieren und erneuern Sie die Ringe regelmäßig.
  • Stammbürsten: Bürsten Sie im Herbst oder Winter den Stamm Ihrer Bäume ab, um überwinternde Larven zu entfernen.

Biologische Bekämpfung

Die biologische Kontrolle durch natürliche Feinde ist eine umweltfreundliche Methode:

  • Schlupfwespen: Setzen Sie Schlupfwespen ein, die die Eier des Pflaumenwicklers parasitieren. Diese Maßnahme erfolgt je nach Pflaumensorte ein- bis dreimal jährlich mit speziellen Pappkarten.
  • Nematoden: Verwenden Sie Nematoden, um die Larven im Boden zu bekämpfen. Die Nematoden dringen in die Larven ein und töten sie ab.

Maden in Pflaumen: Ungefährlich, aber unappetitlich

Maden in Pflaumen werden durch den Pflaumenwickler verursacht. Sie sind gesundheitlich unbedenklich, da die Magensäure die Larven zersetzt. Der Anblick ist jedoch unappetitlich. Untersuchen Sie deshalb Pflaumen vor dem Verzehr sorgfältig. Typische Merkmale eines Befalls sind vorzeitiger Fruchtfall, kleine Eingangsöffnungen mit farblosen, gummiartigen Tröpfchen sowie Fraßgänge und Kotspuren im Fruchtinneren. Entfernen Sie konsequent befallenes Obst und Fallobst, um die Vermehrungszyklen des Schädlings zu unterbrechen und Investieren Sie in Schutzmaßnahmen wie Fanggürtel oder Pheromonfallen, um die Ausbreitung der Pflaumenwickler zu verhindern.

Durch diese Maßnahmen gewährleisten Sie nicht nur die optische Qualität der Pflaumen, sondern verhindern auch die weitere Verbreitung des Schädlings in Ihrem Garten. Ein sorgfältiger Umgang mit befallenen Früchten ist unerlässlich, um langfristig eine gesunde Obsternte zu sichern.

Bilder: Todorean-Gabriel / Shutterstock