Luzerne

Luzerne erfolgreich anbauen: Aussaat-Tipps für Hobbygärtner

Luzerne ist eine vielseitige Nutzpflanze, die sowohl als Viehfutter als auch zur Bodenverbesserung angebaut werden kann. Dieser Artikel liefert Ihnen alle wichtigen Informationen für eine erfolgreiche Kultivierung von Luzerne, von der Aussaat bis zur Ernte.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für die Aussaat von Luzerne?

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat von Luzerne richtet sich nach der Bodentemperatur und den klimatischen Bedingungen in Ihrer Region. Beginnen Sie Anfang April mit der Aussaat, sobald die Bodentemperatur konstant über 5 °C liegt. Leichte Fröste schaden dem Saatgut nicht, eine Bodentemperatur von mindestens 10 °C fördert jedoch eine schnellere Keimung.

Für eine Frühjahrsaussaat empfehlen sich die Monate April und Mai, während eine Sommervariante im August erfolgen sollte. In kälteren Regionen sollten Sie die Aussaat bis spätestens Ende August abschließen, um Winterschäden zu vermeiden und eine gute Pflanzenetablierung zu gewährleisten.

Beachten Sie folgende Hinweise:

  • Säen Sie bis spätestens Mitte August, um die Winterhärte zu sichern.
  • Späte Aussaaten im Sommer vermeiden, dass der Herbstschnitt entfällt und Schneckenprobleme auftreten können.

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Diese Termine stellen sicher, dass sich die Luzerne ausreichend entwickeln kann, um die bevorstehenden Wintermonate zu überstehen.

Wie bereite ich den Boden für die Aussaat vor?

Sorgfältige Bodenvorbereitung ist entscheidend für eine erfolgreiche Luzerneaussaat. Beginnen Sie damit, den Boden tiefgründig zu lockern und alle Unkräuter gründlich zu entfernen, da Luzerne in ihren anfänglichen Wachstumsphasen nur langsam vorankommt und Unkrautdruck schlecht verträgt.

Achten Sie auf eine feinkrümelige Bodenstruktur, die eine gute Durchwurzelung ermöglicht. Eine gleichmäßige Verteilung des Bodens sorgt dafür, dass die feinen Samen gut mit dem Boden in Kontakt kommen und gleichmäßig keimen können. Verdichtungen sollten vermieden werden, da sie die Wurzeltiefe und das Luftvolumen im Boden beeinträchtigen.

Vor der Aussaat empfiehlt es sich, eine Bodenuntersuchung durchzuführen, um den pH-Wert zu bestimmen und gegebenenfalls anzupassen. Ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert (6,0 bis 7,5) ist ideal. Sollte Ihr Boden zu sauer sein, können Sie durch Kalken den pH-Wert erhöhen und gleichzeitig die Aktivität der für Luzerne wichtigen Knöllchenbakterien fördern.

Achten Sie auch auf eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen, insbesondere Kalium und Kalzium, die essenziell für das Wachstum sind. Eine gezielte Düngung auf Grundlage der Bodenanalyse kann hier sehr hilfreich sein.

Zum Abschluss der Bodenvorbereitung empfiehlt es sich, nach dem Säen den Boden mit einer Walze leicht anzudrücken. Dies stellt sicher, dass die Samen einen guten Bodenkontakt haben, was eine gleichmäßige Keimung fördert.

Wie säe ich Luzerne richtig aus?

Für eine erfolgreiche Luzerneaussaat befolgen Sie bitte die folgenden Schritte:

1. Saatbett vorbereiten:

  • Bereiten Sie ein tiefgründig gelockertes Beet mit einer feinkrümeligen und gut durchlässigen Bodenstruktur vor. Der Boden sollte nährstoffreich und frei von Staunässe sein.

2. Saatzeitpunkt:

  • Luzerne kann zwischen April und August ausgesät werden. Beginnen Sie idealerweise ab Mitte April, wenn die Bodentemperatur mindestens 5°C beträgt.

3. Saattiefe:

  • Die Samen sollten etwa 1 bis 1,5 cm tief in den Boden eingearbeitet werden. Eine zu tiefe Aussaat kann Keimprobleme verursachen, während eine zu flache Aussaat die Samen anfälliger für Vogel- und Wildfraß macht.

4. Sätechnik:

  • Sie können die Samen breitwürfig oder in Reihen mit einem Abstand von 8 bis 12,5 cm ausbringen. Nach der Aussaat drücken Sie den Boden leicht an, beispielsweise mit einer Walze, um den Bodenkontakt der Samen zu verbessern.

5. Aussaatmenge:

  • Für eine flächendeckende Aussaat benötigen Sie etwa 25 bis 30 kg Luzernesaatgut pro Hektar. Auf kleineren Flächen können Sie sich an einer Menge von etwa 25 bis 30 g pro 10 m² orientieren.

6. Bewässerung nach der Aussaat:

  • Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, besonders während der Keimphase, die in der Regel zwischen 7 und 14 Tagen liegt.

Durch diese sorgfältigen Schritte sichern Sie optimale Bedingungen für das Wachstum und Gedeihen Ihrer Luzerne.

Wie pflege ich die Luzerne nach der Aussaat?

Nach dem Ausbringen der Saat ist gleichmäßige Feuchtigkeit entscheidend, bis die Keimlinge sichtbar werden. Sobald die Pflanzen gut verwurzelt sind, genügt eine moderate Bewässerung, da Luzerne Trockenheit gut verträgt.

Unkrautmanagement ist besonders in den frühen Wachstumsphasen wichtig. Ein erster Schröpfschnitt etwa 7 bis 8 Wochen nach der Aussaat kann einjährige Unkräuter beseitigen und das Wachstum der Luzerne fördern. Dabei sollten Sie darauf achten, die Luzernepflanzen nicht zu beschädigen.

Für eine optimale Nährstoffversorgung bietet sich die Düngung mit kalium- und kalziumhaltigem Dünger an. Kalken kann notwendig sein, um den pH-Wert des Bodens optimal einzustellen. Stickstoffdünger ist in der Regel nicht erforderlich, da Luzerne in Symbiose mit Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft fixiert.

Vor dem Wintereinbruch sollten Sie die Luzerne auf eine Höhe von etwa 10 cm zurückschneiden. Dieses Vorgehen reduziert Krankheitsrisiken und bereitet die Pflanzen optimal auf die Wintermonate vor.

Wie bekämpfe ich Unkraut in Luzerne?

Unkrautmanagement ist entscheidend für ein gesundes Wachstum der Luzerne. Entfernen Sie Unkräuter vor der Aussaat gründlich und führen Sie etwa 7 bis 8 Wochen nach der Aussaat einen ersten Schröpfschnitt durch, um einjährige Unkräuter zu beseitigen. Achten Sie darauf, die Schneidwerkzeuge so einzustellen, dass nur das Unkraut geschnitten wird.

Mechanische Unkrautbekämpfung wie das Eggen kann nach dem ersten Schnitt erfolgen, wenn die Luzerne gut etabliert ist. Dies fördert die Bodenbelüftung und unterstützt das Wurzelwachstum. Ein weiterer Schnitt im Herbst hilft, Herbstverunkrautung zu verhindern und reduziert die Ansiedlung von Mäusen.

Chemische Methoden sollten nur als letztes Mittel und unter Einhaltung aller Vorschriften angewendet werden, da nur wenige Herbizide für Luzerne zugelassen sind. Konsultieren Sie hierzu einen qualifizierten Experten.

Wie und wann ernte ich Luzerne?

Der ideale Zeitpunkt für die Ernte hängt von der geplanten Nutzung der Luzerne ab. Schneiden Sie die Pflanze im Knospenstadium bis zur beginnenden Blüte, wenn Sie sie als hochwertiges Tierfutter nutzen möchten. Dies garantiert einen hohen Eiweißgehalt. Der erste Ernteschnitt ist oft nach etwa 75 Tagen möglich.

Schneiden Sie die Luzerne in einer Höhe von 8 bis 10 cm, um das erneute Austreiben der Pflanze zu gewährleisten. Für eine Nutzung als Gründüngung mähen Sie die Luzerne vor der Samenbildung und arbeiten sie in den Boden ein, um die Nährstoffe freizusetzen.

Planen Sie die Erntetermine sorgfältig, um eine kontinuierliche Versorgung mit Nährstoffen sicherzustellen.

Wie lagere ich Luzerne?

Nach der Ernte gibt es verschiedene Methoden zur Lagerung von Luzerne, um ihre wertvollen Inhaltsstoffe zu bewahren:

1. Trocknung:

  • Trocknen Sie die Luzerne an der Luft oder maschinell, um den Eiweißgehalt zu erhalten und Schimmelbildung zu verhindern. Diese Methode eignet sich zur Herstellung von Luzerneheu.

2. Silierung:

  • Konservieren Sie die Luzerne in einem anaeroben Milieu, indem Sie sie in luftdichter Silofolie verpacken. Durch Fermentation entsteht Milchsäure, die das Futter konserviert.

3. Verarbeitung:

  • Verarbeiten Sie getrocknete oder silierten Luzerne zu Luzerneheu, Luzernepellets, Luzernecobs, Luzernebriketts oder Luzerneballen. Diese Produkte benötigen ebenfalls eine trockene Lagerumgebung.

4. Lagerbedingungen:

  • Lagern Sie Luzerne immer trocken, kühl und gut belüftet, um Qualität und Haltbarkeit zu gewährleisten. Vermeiden Sie Feuchtigkeit und große Temperaturschwankungen.

Mit der richtigen Lagerungsmethode bleibt Luzerne länger als hochwertiges Futter erhalten.

Bilder: Air Images / Shutterstock