Lotusblume

Lotusblume: Bedeutung, Pflege und Kultivierung im Garten

Die Lotusblume (Nelumbo nucifera) symbolisiert Reinheit und spirituelle Entfaltung. Dieser Artikel beleuchtet die Herkunft, den Wuchs, die Pflege und die Symbolik dieser faszinierenden Wasserpflanze und bietet wertvolle Tipps für die Kultivierung im eigenen Garten.

Herkunft

Die Lotusblume stammt ursprünglich aus stehenden Gewässern Asiens, von Indien bis China, und ist auch in den Tropen bis zum Himalaya verbreitet. In ihren Heimatländern ist sie tief in der Kultur verankert und wird sowohl in der Küche als auch für spirituelle und medizinische Zwecke genutzt. Im Hinduismus und Buddhismus gilt sie als Symbol für Reinheit, Erleuchtung und Wiedergeburt. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, aus schlammigem Wasser aufzutauchen und makellose Blüten zu entfalten.

Es gibt zwei Arten der Gattung Nelumbo:

  • Indische Lotusblume (Nelumbo nucifera): Verbreitet in Asien und Nordaustralien.
  • Amerikanische Lotusblume (Nelumbo lutea): Vorkommen in Nordamerika.

Die botanische Bezeichnung „Nelumbo“ bezieht sich auf diese Gattung der Lotosgewächse, was manchmal zu Verwechslungen führt, da „Lotus“ auch für Hornklee (Lotus) verwendet wird. Zudem ist der sogenannte ägyptische Lotus botanisch eine Seerose aus der Gattung Nymphaea.

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Durch menschliche Einflüsse hat die Lotusblume Verbreitung weit über ihre ursprünglichen Habitate hinaus gefunden, darunter Nord- und Südamerika sowie Europa, wo sie 1787 eingeführt wurde und seitdem in europäischen Gärten kultiviert wird.

Wuchs

Die Lotusblume ist eine mehrjährige, krautige Wasserpflanze. Ihr Wachstum beginnt mit einem Rhizom, das im Boden des Gewässers wurzelt und lange, unverzweigte Blatt- und Blütenstiele hervorbringt. Diese Stiele können beeindruckende Längen bis zu 150 Zentimetern erreichen.

Zu den charakteristischen Wuchselementen der Lotusblume gehören:

  • Rhizom: Knollig verdickt und mit Hohlräumen ausgestattet, dient es als mehrjähriges Speicherorgan.
  • Blatt- und Blütenstiele: Tragen die großen, schildförmigen Blätter und Blüten hoch über die Wasseroberfläche.
  • Blätter: Große, runde Blätter mit einem Durchmesser von über 25 Zentimetern, die wasserabweisend sind.

Die Lotusblume bevorzugt sonnige Standorte und warmes Wasser mit Temperaturen über 20 Grad Celsius, was ihr rasches Wachstum fördert. Sie ist winterhart, benötigt jedoch frostfreie Bedingungen, besonders wenn sie in Kübeln kultiviert wird.

Blätter

Die Blätter der Lotusblume sind groß, rund und erreichen Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern. Sie sitzen auf langen, festen Stielen und stehen weit über die Wasseroberfläche hinaus. Ein besonderes Merkmal ist ihre wasserabweisende Oberfläche, die durch eine Wachsschicht verursacht wird. Dieser sogenannte Lotoseffekt sorgt dafür, dass Wasser und Schmutz abperlen, wodurch die Blätter stets sauber bleiben und vor Pilzbefall geschützt sind.

Diese einzigartige Eigenschaft hat auch Anwendungen in der Bionik gefunden, wo sie genutzt wird, um wasser- und schmutzabweisende Oberflächen zu entwickeln.

Blüte

Die Blüten der Lotusblume sind ein atemberaubendes Naturschauspiel. Sie erscheinen im Sommer und verströmen einen angenehmen Duft, der an Vanille erinnert. Die Blüte ist radiärsymmetrisch, erreicht einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern und thront auf einem langen Stiel über dem Wasser.

Im Zentrum der Blüte befindet sich eine gelbe Kapsel mit den Samenanlagen, umgeben von zahlreichen Staubgefäßen. Die Blütenblätter, 12 bis 20 an der Zahl, formen eine perfekte Schale. Die Farbpalette reicht von Weiß über zartes Rosa bis hin zu tiefem Rosa und bei einigen Sorten auch Blau. Die Blüte folgt einem täglichen Rhythmus, sich mit dem Sonnenaufgang zu öffnen und bei Sonnenuntergang wieder zu schließen. Nach der Blüte bleibt eine dekorative Samenkapsel zurück.

Symbolik der Lotusblume

Die Lotusblume besitzt tiefe symbolische Bedeutungen in vielen asiatischen Kulturen. Sie steht für Reinheit, Erleuchtung und spirituelle Entfaltung, besonders im Hinduismus und Buddhismus. Ihre Fähigkeit, aus schlammigen Gewässern makellos schöne Blüten hervorzubringen, dient als Metapher für das menschliche Potenzial, sich trotz Widrigkeiten zu erheben und spirituelles Wachstum zu erlangen.

Im Buddhismus repräsentiert die öffnende Blüte den aufnahmefähigen Geist und wird oft mit Buddha auf einer Lotusblüte dargestellt. Im Hinduismus repräsentiert sie neben Reinheit auch Schöpfung und Wiedergeburt.

In der ägyptischen Mythologie symbolisiert die Lotusblume die Wiedergeburt der Sonne. In China steht sie für Reinheit, eheliche Verbundenheit und Liebe. Auch im Daoismus hat sie bedeutende symbolische Anwendungen.

Früchte

Nach der Blüte entwickelt die Lotusblume nussartige Früchte, die die Samen enthalten. Diese Samen sind für ihre bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit bekannt. Sie sind eingebettet in den größeren Blütenboden und können auch nach vielen Jahren noch keimen, was ihre Anpassungsfähigkeit und Langlebigkeit unterstreicht.

In vielen Kulturen werden sie als Nahrungsmittel geschätzt und in verschiedenen Gerichten verwendet. Auch in der traditionellen Medizin finden sie Anwendung aufgrund ihrer nährstoffreichen Inhalte.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Lotusblume bevorzugt einen sonnigen und geschützten Standort. Optimal ist ein Platz in einem Teich oder einem großen Kübel, an dem sie ungestört wachsen kann. Wichtige Faktoren für einen idealen Standort sind:

  • Sonne und Wärme: Ganztägiger, direkter Sonnenschein und Wassertemperaturen über 20 Grad Celsius sind notwendig.
  • Windschutz: Schützen Sie die Pflanze vor starken Winden.
  • Wassermedium: Sowohl stehende als auch langsam fließende Gewässer sind geeignet. Kalkarmes Wasser und regelmäßig ausgetauschtes Wasser sind ideal.
  • Substrat: Ein nährstoffreiches, lehmhaltiges Sandgemisch ist optimal.

Ein gut vorbereiteter Standort fördert die prächtige Blüte und das gesunde Wachstum der Lotusblume.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Die Lotusblume benötigt einen nährstoffreichen, kalkfreien Boden. Ein lehmhaltiges Sandgemisch bietet die besten Bedingungen für das Rhizom. Während der Wachstumsphase sollte regelmäßig ein spezieller Teichpflanzendünger verwendet werden, um den hohen Nährstoffbedarf der Pflanze zu decken.

Achten Sie darauf, dass der Boden stets feucht bleibt, aber nicht zu nass. Eine gute Bodenvorbereitung und kontinuierliche Pflege sind entscheidend für das gesunde Wachstum und die prächtige Blüte der Lotusblume.

Pflanzung

Die beste Zeit zur Pflanzung der Lotusblume ist das Frühjahr. Verwenden Sie ein rundes Pflanzgefäß, das mindestens 50 Zentimeter hoch und breit ist. Füllen Sie das Gefäß zu einem Drittel mit einem nährstoffreichen Lehm-Sandgemisch. Legen Sie das Rhizom in eine Mulde im Substrat und bedecken Sie es vorsichtig, wobei neue Triebe unbedeckt bleiben sollten. Füllen Sie zunächst nur wenig Wasser ein, damit sich das Wasser schneller erwärmt und das Wachstum fördert.

Im Verlauf des Wachstums erhöhen Sie schrittweise den Wasserstand auf 30 bis 50 Zentimeter.

Lotusblume pflegen

Während der Wachstumsperiode sollten Sie die Lotusblume regelmäßig düngen und auf eine stetige Wasserversorgung achten. Kalkarmes Wasser, wie Regenwasser, ist ideal. Entfernen Sie regelmäßig verwelkte Blätter und Blüten, um gesundes Wachstum zu fördern.

Vor der Frostperiode muss die Lotusblume vor Kälte geschützt werden. In frostfreien Regionen kann sie im Freien überwintern. Bei Kübelpflanzen bringen Sie das Gefäß an einen kühlen, hellen Ort.

Lotusblume vermehren

Die Lotusblume kann durch Rhizomteilung oder durch Samen vermehrt werden.

Vermehrung durch Rhizomteilung

Im Frühjahr teilen Sie die Rhizome vorsichtig mit einem scharfen Messer und pflanzen die Teilstücke in nährstoffreiches Substrat.

Vermehrung durch Samen

Rauen Sie die Samen mit Sandpapier an und weichen sie zwei Tage in Wasser ein. Pflanzen Sie die Samen in feuchtes Kokossubstrat und halten Sie es stets feucht. Nach ein bis zwei Wochen keimen die Samen, und die Jungpflanzen können verpflanzt werden.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Sorten der Lotusblume, die sich in Farbe, Form und Wuchshöhe unterscheiden. Einige bemerkenswerte Sorten sind:

  • Nelumbo nucifera ‚Momo Botan‘: Zartrosa, gefüllte Blüten.
  • Nelumbo nucifera ‚Hot Peony‘: Kleinwüchsig mit gefüllten Blüten und faszinierendem Farbspiel.
  • Nelumbo nucifera ‚Mrs. Perry D.Slocum‘: Zweifarbige Blüten von Rosa zu Cremegelb.
  • Nelumbo nucifera ‚Alba Grandiflora‘: Große, reinweiße Blüten.
  • Nelumbo nucifera var. komarovii: Winterharte Sorte mit pinkfarbenen Blüten.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Überwinterung der Lotusblume erfordert sorgfältige Vorbereitung.

Im Teich überwintern

Stellen Sie sicher, dass die Wassertiefe mindestens 20 bis 30 Zentimeter beträgt. Entfernen Sie alle oberirdischen Pflanzenteile und lassen Sie die Rhizome auf den Teichboden sinken.

Im Kübel überwintern

Kübelpflanzen sollten frostfrei überwintert werden. Stellen Sie den Kübel an einen kühlen, hellen Ort und isolieren Sie ihn gegebenenfalls mit Styropor. Reduzieren Sie den Wasserstand auf eine dünne Schicht über dem Substrat.

Achten Sie darauf, dass die Rhizome feucht bleiben und der Überwinterungsort ausreichend beleuchtet ist, um ein frühzeitiges Austreiben zu verhindern.

Krankheiten & Schädlinge

Die Lotusblume ist robust, kann aber gelegentlich von Schädlingen oder Krankheiten befallen werden.

Zu den häufigsten Schädlingen gehören:

  • Blattläuse
  • Spinnmilben
  • Raupen
  • Schnecken

Mögliche Krankheiten sind:

  • Wurzelfäule
  • Pilzinfektionen

Regelmäßige Inspektionen und vorbeugende Maßnahmen sind wichtig, um die Pflanze gesund zu halten. Ein sonniger, geschützter Standort mit warmem, kalkfreiem Wasser beugt vielen Problemen vor.

Durch sorgfältige Pflege und regelmäßige Beobachtung können Sie sicherstellen, dass Ihre Lotusblume gesund bleibt und ihre beeindruckenden Blüten präsentiert.

Häufig gestellte Fragen

Was ist der Lotoseffekt und warum ist er so besonders?

Der Lotoseffekt ist eine bemerkenswerte Eigenschaft der Lotusblätter, bei der Wasser und Schmutz von der Blattoberfläche abperlen. Dies ist auf eine spezielle Wachsschicht auf den Blättern zurückzuführen, die dafür sorgt, dass sie stets sauber bleiben und sich keine Pilze oder andere Organismen ansiedeln können. Der Lotoseffekt hat die Bionik inspiriert und wird genutzt, um wasser- und schmutzabweisende Oberflächen zu entwickeln.

Wie kann ich die Lotusblume vor Schädlingen und Krankheiten schützen?

Obwohl die Lotusblume im Allgemeinen widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten ist, können gelegentlich Probleme wie Blattläuse, Spinnmilben, Schnecken und Raupen auftreten. Um diese zu bekämpfen, sollten Sie die Pflanze regelmäßig inspizieren und befallene Blätter oder Pflanzenteile frühzeitig entfernen. Auch Krankheiten wie Wurzelfäule und Pilzinfektionen können durch gute Pflege und eine ausgewogene Nährstoffversorgung vermieden werden.

Welche symbolische Bedeutung hat die Lotusblume in verschiedenen Kulturen?

In vielen asiatischen Kulturen hat die Lotusblume eine tiefe symbolische Bedeutung. In der buddhistischen Symbolik steht sie für Reinheit, Erleuchtung und den aufnahmefähigen Geist. Die hinduistische Kultur verbindet sie mit Schöpfung und Wiedergeburt, und in China symbolisiert sie Reinheit, eheliche Verbundenheit und Liebe. Im Daoismus wird sie oft als Symbol der Unsterblichkeit verwendet, und in der ägyptischen Mythologie steht sie für die Wiedergeburt der Sonne.

Wie alt können Lotusblumensamen werden und dennoch keimen?

Lotusblumensamen sind für ihre bemerkenswerte Langlebigkeit bekannt. Sie können auch nach vielen Jahren noch keimen, wodurch sie eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit zeigen. Diese Eigenschaft macht die Lotusblume nicht nur zu einer symbolträchtigen, sondern auch zu einer biologisch faszinierenden Pflanze.

Bilder: Stephanie Connell / stock.adobe.com