Lotusblume

Indische Lotusblume: Aussaat & Pflege-Anleitung

Die indische Lotusblume, bekannt für ihre elegante Schönheit und symbolische Bedeutung, kann auf verschiedene Arten in heimischen Gärten kultiviert werden. Je nach verfügbarem Platz und persönlichen Vorlieben gibt es drei Hauptmethoden zur Anzucht und Pflege: als Wasserpflanze in einem Teich, in einem wassergefüllten Kübel oder in feuchter Erde. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zu allen drei Methoden, von der Vorbereitung der Samen bis zur Überwinterung der ausgewachsenen Pflanzen.

Kultivierungsmethoden im Überblick

Teichkultur

Die traditionelle Methode zur Kultivierung von Lotusblumen ist in einem Gartenteich. Hier haben die Pflanzen ausreichend Platz, um sich natürlich zu entfalten und ihre volle Pracht zu entwickeln.

Kübelkultur mit Wasser

Für Gärten ohne Teich oder auf Balkonen und Terrassen eignet sich die Kultivierung in großen, wassergefüllten Kübeln. Diese Methode ermöglicht es, die Lotusblume auch auf begrenztem Raum zu genießen.

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Erdkultur

Obwohl weniger verbreitet, ist es auch möglich, Lotusblumen in sehr feuchter, nährstoffreicher Erde zu kultivieren. Diese Methode erfordert besondere Aufmerksamkeit bei der Bewässerung.

Voraussetzungen für die Anzucht

Unabhängig von der gewählten Kultivierungsmethode gibt es einige grundlegende Voraussetzungen, die für eine erfolgreiche Anzucht und Pflege der indischen Lotusblume erfüllt sein müssen.

Auswahl und Vorbereitung des Saatguts

Achten Sie bei der Auswahl des Saatguts auf frische, dunkelbraune Samen mit fester Struktur, um eine hohe Keimrate zu gewährleisten. Die harte Samenschale muss vor der Aussaat zunächst vorsichtig angeritzt werden. Verwenden Sie hierfür eine Feile oder Schleifpapier und erzeugen Sie eine kleine, helle Stelle, ohne den empfindlichen Kern zu verletzen. Anschließend weichen Sie die Samen für 24 Stunden in raumwarmem Wasser ein, um die Wasseraufnahme und den Keimprozess zu fördern.

Optimale Bedingungen für die Aussaat

Für die Aussaat verwenden Sie je nach Kultivierungsmethode entweder nährstoffreiche Teicherde (für Teich- und Kübelkultur) oder sehr feuchte, nährstoffreiche Gartenerde (für Erdkultur). Wählen Sie einen hellen Standort mit einer gleichmäßigen Temperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius, um die Keimung zu unterstützen. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung, die junge Keimlinge schädigen kann.

Aussaat der Samen

Aussaattiefe und Gefäßwahl

Für alle Kultivierungsmethoden gilt: Wählen Sie für die Aussaat ein flaches Gefäß mit ausreichend Platz, wie z. B. eine Anzuchtschale oder einen breiten Topf. Pflanzen Sie die Samen etwa 1 cm tief in das Substrat. Bei der Teich- und Kübelkultur füllen Sie das Gefäß anschließend vorsichtig mit Wasser, bis es etwa 5 cm über dem Substrat steht.

Keimdauer und Feuchtigkeit

Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Bei der Erdkultur ist besonders darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht. Die Samen sollten innerhalb von ein bis zwei Wochen zu keimen beginnen. Beobachten Sie die Anzuchtschalen regelmäßig und passen Sie die Feuchtigkeitsverhältnisse bei Bedarf an.

Pflege der Sämlinge

Licht- und Temperaturbedingungen

Wählen Sie für Ihre Sämlinge einen hellen, sonnigen Standort mit einer konstanten Temperatur zwischen 20 und 30 Grad Celsius.

Wasser und Nährstoffe

Bei der Teich- und Kübelkultur achten Sie darauf, den Wasserstand konstant zu halten. Für die Erdkultur ist es wichtig, das Substrat stets feucht, aber nicht übernässt zu halten. Verwenden Sie idealerweise Regenwasser oder abgestandenes Leitungswasser, um Kalkablagerungen zu vermeiden. Unterstützen Sie die gesunde Entwicklung Ihrer Sämlinge durch regelmäßige Düngung mit einem speziellen Flüssigdünger für Wasserpflanzen.

Umpflanzen der Jungpflanzen

Sobald die Jungpflanzen etwa 8 cm hoch sind und mehrere Blätter entwickelt haben, können Sie sie in ihre endgültigen Standorte umpflanzen.

Teichkultur

Pflanzen Sie die Jungpflanzen in Pflanzkörbe mit Teicherde und versenken Sie diese an einer Stelle im Teich, wo die Wassertiefe etwa 30-50 cm beträgt.

Kübelkultur

Wählen Sie dunkle, runde Gefäße mit einer Tiefe von mindestens 60 cm und einem Durchmesser von mindestens 50 cm. Füllen Sie diese mit Teicherde und Wasser. Die Wassertiefe über dem Substrat sollte etwa 20-30 cm betragen.

Erdkultur

Pflanzen Sie die Jungpflanzen in ein Beet mit sehr feuchter, nährstoffreicher Erde. Stellen Sie sicher, dass der Boden stets feucht gehalten wird, beispielsweise durch regelmäßiges Gießen oder die Installation eines Bewässerungssystems.

Pflege der ausgewachsenen Pflanzen

Wasserversorgung

Bei der Teich- und Kübelkultur achten Sie auf eine konstante Wassertiefe. In heißen Sommermonaten kann es nötig sein, regelmäßig Wasser nachzufüllen. Bei der Erdkultur ist eine gleichmäßige Bewässerung entscheidend, um den Boden stets feucht zu halten.

Düngung

Düngen Sie Ihre Pflanzen während der Wachstumsperiode regelmäßig mit einem speziellen Dünger für Wasserpflanzen. Bei der Erdkultur verwenden Sie einen Langzeitdünger für feuchtigkeitsliebende Pflanzen.

Überwinterung

Für die Teichkultur schützen Sie die Wurzelknollen vor Frost, indem Sie eine Wassertiefe von mindestens 30 cm gewährleisten. Bei der Kübelkultur sollten die Gefäße an einem frostfreien, kühlen Ort überwintern. Für die Erdkultur ist eine dicke Mulchschicht als Winterschutz empfehlenswert. Reduzieren Sie während der Wintermonate die Wassermenge, lassen Sie die Rhizome aber nie vollständig austrocknen.

Mit der richtigen Pflege und etwas Geduld werden Sie mit der atemberaubenden Schönheit der indischen Lotusblume belohnt, unabhängig davon, welche Kultivierungsmethode Sie wählen.

Bilder: Michael Schelhorn / Shutterstock