Lotusblume

Lotusblume im Topf: So gelingt die Pflege & Kultivierung

Die Lotusblume, ein Symbol für Reinheit und Schönheit, gedeiht auch im Topf. Dieser Artikel beleuchtet die wesentlichen Pflegeaspekte, von der Standortwahl über die Pflanzung bis zur Überwinterung.

Anforderungsprofil der Lotusblume an ihren Standort

Um die Lotusblume (Nelumbo nucifera) erfolgreich zu kultivieren, sollten Sie einige wichtige Standortfaktoren beachten. Diese tropische Wasserpflanze gedeiht optimal bei gleichmäßiger Wärme und intensiver Sonneneinstrahlung.

  • Sonneneinstrahlung: Eine direkte Sonneneinstrahlung von mindestens sechs Stunden täglich ist essenziell. Ein maximal besonnter Platz fördert die Blütenbildung.
  • Wassertemperatur: Die Wassertemperatur sollte stets über 20 Grad Celsius liegen, da kälteres Wasser das Wachstum hemmt. Die ideale Wassertiefe beträgt zwischen 30 und 60 cm, um den Blättern und Blüten genügend Raum nach oben zu bieten.
  • Schutz vor Wind: Ein windgeschützter Standort ist wichtig, da die langen Stängel der Lotusblume leicht brechen können, wenn sie ungeschützt starken Winden ausgesetzt sind.
  • Wasserqualität: Kalkfreies oder weiches Wasser wird bevorzugt. Verwenden Sie gegebenenfalls gesammeltes Regenwasser, wenn das Leitungswasser zu kalkhaltig ist.

Durch die sorgfältige Berücksichtigung dieser Standortanforderungen stellen Sie sicher, dass Ihre Lotusblume prächtig wächst und blüht.

Auswahl des passenden Topfes

Um eine gesunde Entwicklung der Lotusblume zu gewährleisten, ist die Wahl des geeigneten Topfes entscheidend. Ein runder Topf ist ideal, da die empfindlichen Rhizome leicht beschädigt werden können, wenn sie in Ecken stoßen. Der Durchmesser des Topfes sollte mindestens 50 Zentimeter betragen, um genügend Raum für das Wachstum der Pflanze zu bieten. Eine Tiefe von etwa 60 Zentimetern ist ideal, um die tiefen Wurzeln unterzubringen und gleichzeitig einen stabilen Stand des Topfes sicherzustellen.

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Achten Sie zudem darauf, dass der Topf das Wasser gut halten kann. Ein Topf mit eingebautem Wasserreservoir ist besonders vorteilhaft, da er für die stets benötigte Feuchtigkeit sorgt. Vermeiden Sie Töpfe mit zu vielen Abflusslöchern, da diese das Wasser zu schnell ablaufen lassen könnten, was die Lotusblume nicht verträgt.

Das ideale Substrat

Für die Lotusblume ist ein nährstoffreiches, stabiles und lehmhaltiges Substrat entscheidend. Die beste Wahl ist eine Mischung aus Teicherde und Lehm, die Sie mit einem Langzeitdünger anreichern können. Dies sorgt dafür, dass die Pflanze kontinuierlich mit den benötigten Nährstoffen versorgt wird und gleichzeitig eine solide Basis für die Wurzeln hat.

Substratmischung

Um das ideale Substrat selbst herzustellen, gehen Sie wie folgt vor:

  • Teicherde: Diese sollte der Hauptbestandteil sein, da sie speziell für Wasserpflanzen konzipiert ist und ausreichend Nährstoffe bietet.
  • Lehm: Ein Zusatz von Lehm sorgt für Stabilität und verhindert, dass das Substrat durch Strömungen oder Bewegungen im Wasser weggeschwemmt wird.
  • Langzeitdünger: Ein solcher Dünger versorgt die Pflanze über einen längeren Zeitraum mit wichtigen Nährstoffen, was besonders in der Wachstumsphase wichtig ist.

Feuchtigkeitsmanagement

Um die Feuchtigkeit im Substrat zu optimieren und Fäulnis zu vermeiden, können Sie auch andere Materialien wie Sphagnum Moos oder Kokosfasern hinzufügen. Diese Elemente helfen dabei, das Wasser effektiv zu speichern, ohne die Luftzirkulation zu behindern.

Substratschicht

Die Dicke der Substratschicht sollte etwa 10 bis 15 Prozent der Tiefe des Topfes ausmachen.

Pflanzung des Lotus-Rhizoms

Die beste Zeit, um das Rhizom der Lotusblume zu pflanzen, liegt zwischen März und April. Füllen Sie den zuvor ausgewählten Topf etwa zu zwei Dritteln mit einer Mischung aus lehmhaltiger Teicherde und Langzeitdünger. Bilden Sie in der Mitte eine flache Mulde und legen Sie das Rhizom vorsichtig hinein, sodass die Spitze nach oben zeigt. Achten Sie darauf, das Rhizom nicht zu stark zu biegen, um Brüche zu vermeiden.

Das Rhizom sollte vollständig mit Erde bedeckt werden, während der neue Trieb über der Erdoberfläche bleibt. Füllen Sie den Topf zunächst nur mit einer geringen Menge Wasser, sodass der Trieb über die Wasseroberfläche hinausragt. Mit zunehmendem Wachstum der Pflanze und der Ausbildung von Blättern erhöhen Sie schrittweise den Wasserstand auf bis zu 50 Zentimeter.

Wasserqualität und Düngung

Für die Lotusblume spielt die Wasserqualität eine entscheidende Rolle. Weiches, kalkarmes Wasser ist essenziell für ihr Gedeihen. Verwenden Sie am besten Regenwasser, um den Bedarf zu decken. Sollten Sie auf Leitungswasser angewiesen sein, prüfen Sie den Kalkgehalt und nutzen Sie gegebenenfalls ein Filtermedium, um den Kalk zu reduzieren.

Wichtige Wasserparameter

  • Wasserhärte: Weich bis mittelhart (optimal: 3-25°dGH)
  • pH-Wert: 6,5 bis 7,5
  • Temperatur: Ideal sind Temperaturen zwischen 20 und 30°C

Düngung

Die Lotusblume ist ein Starkzehrer und benötigt während ihrer Wachstumsphase eine regelmäßige und gezielte Düngung. Verwenden Sie einen speziellen Teich- oder Wasserpflanzendünger, der die notwendigen Nährstoffe liefert. Eine Überdüngung sollte jedoch vermieden werden, da diese das biologische Gleichgewicht im Wasser stören kann.

Düngungstipps:

  • Zeitpunkt: Düngen Sie ausschließlich während der Wachstumsphase, diese erstreckt sich vom Frühsommer bis zum Spätsommer.
  • Produkt: Nutzen Sie speziell abgestimmten Teichpflanzendünger, und richten Sie sich nach den Dosierungsempfehlungen des Herstellers.
  • Anwendung: Bringen Sie den Dünger in die Nähe der Pflanzenwurzeln ein, um eine effiziente Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.

Überwinterung der Lotusblume im Topf

Die Lotusblume benötigt in unseren Breiten besonderen Schutz vor Frost, da sie hier nicht winterhart ist. Entfernen Sie im Herbst die oberirdischen Teile der Lotusblume oberhalb der Wasseroberfläche. Entfernen Sie überschüssiges Wasser aus dem Topf, sodass lediglich eine kleine Schicht Wasser über dem Substrat bleibt.

Geeignete Winterquartiere

Der Topf mit der Lotusblume sollte an einem kühlen, frostfreien und idealerweise hellen Ort überwintern. Geeignet dafür sind:

  • Wintergärten: Sie bieten ausreichend Licht und Schutz vor Frost.
  • Gewächshäuser: Hier ist ebenfalls ein guter Schutz vor niedrigen Temperaturen gegeben.
  • Kühle Keller oder Garagen: Bei einer konstanten Temperatur zwischen 5 und 15 Grad Celsius können diese Räume ebenfalls genutzt werden. Bei Bedarf sollten sie mit zusätzlichen Isolationsmaterialien wie Styropor oder Luftpolsterfolie ausgestattet werden.

Rhizom-Alternative

Alternativ können Sie das Rhizom aus dem Topf nehmen. Dieses muss beim Lagern feucht bleiben, was durch das Einwickeln in feuchtes Laub und Zeitungspapier erreicht werden kann. Beachten Sie, dass dies eine weniger übliche, aber machbare Methode darstellt, solange die Feuchtigkeit konstant gehalten wird.

Wichtige Hinweise

  • Temperaturkontrolle: Der Lagerort darf nicht wärmer als 10 Grad Celsius sein, um ein vorzeitiges Austreiben zu verhindern.
  • Luftaustausch: Achten Sie auf eine ungestörte Luftzirkulation, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Wasserqualität: Tauschen Sie das Wasser regelmäßig aus, falls unangenehme Gerüche entstehen, um Fäulnisprozesse zu verhindern.

Besondere Eigenschaften der Lotusblume

Die Lotusblume fasziniert durch eine Reihe einzigartiger Merkmale. Die Blüten der Lotusblume können einen Durchmesser von bis zu 20 cm erreichen und kommen in verschiedenen Farben wie Rosa und Weiß vor. Die Blätter der Pflanze, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, können einen Durchmesser von bis zu 60 cm erreichen. Diese Blätter sind von einer wachsartigen Schicht überzogen, die sie wasserabweisend macht.

Selbstreinigung durch den Lotuseffekt

Ein herausragendes Merkmal der Lotusblume ist der sogenannte Lotuseffekt. Ihre Blätter sind mit mikroskopisch kleinen Erhebungen und einer wachsartigen Beschichtung versehen, die dafür sorgen, dass Wasser und Schmutz einfach abperlen. Dadurch bleiben die Blätter sauber und sind gegen Pilzbefall sowie andere Mikroorganismen geschützt.

Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit

Neben ihrer ästhetischen Schönheit ist die Lotusblume erstaunlich robust. Ihre Fähigkeit, sich selbst zu reinigen, beugt Krankheiten vor und fördert somit ihr langfristiges Wachstum. Die Pflanze kann in verschiedenen Wasserbedingungen gedeihen, solange diese warm und kalkarm sind.

Durch diese besonderen Eigenschaften hat die Lotusblume sowohl kulturell als auch ökologisch einen besonderen Stellenwert und bleibt eine faszinierende Pflanze in Garten- und Teichlandschaften.

Bilder: Nattapon Swanglurt / Shutterstock