Lotusblume

Lotusblume als Zimmerpflanze: Tipps für Pflege & Anzucht

Die Lotusblume fasziniert mit ihrer Schönheit, stellt aber besondere Ansprüche an die Kultivierung. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung zur Pflege der Lotusblume in der Wohnung und beleuchtet wichtige Aspekte von der Standortwahl bis zur Überwinterung.

Platzbedarf und Gefäßwahl

Ein lichtdichtes Gefäß bietet optimale Wachstumsbedingungen für die Lotusblume

Platzbedarf und Gefäßwahl

Damit sich Ihre Lotusblume in der Wohnung optimal entwickelt, spielt die Wahl des richtigen Gefäßes eine entscheidende Rolle. Die Lotusblume benötigt viel Platz und daher sollten Sie ein recht großes Gefäß wählen. Für kleinere Sorten reicht ein Topf mit einem Durchmesser von etwa 50 Zentimetern und einer Höhe von 30 Zentimetern aus. Für mittelgroße bis große Lotusblumen empfehlen sich Pflanzgefäße mit einem Durchmesser von 60 bis 120 Zentimetern und einer Höhe von mindestens 30 Zentimetern.

Achten Sie darauf, dass das Gefäß rund und lochfrei ist, denn das Rhizom der Lotusblume wächst vorzugsweise entlang der Ränder. Ecken oder Löcher im Topf könnten das Wachstum behindern und schlimmstenfalls zum Absterben der Pflanze führen. Dunkle oder schwarze Töpfe speichern die Wärme besser und begünstigen so das Wachstum. Ein lichtdichtes Gefäß stellt optimale Bedingungen sicher. Der Wasserstand über dem Rhizom sollte zwischen 15 und 30 Zentimetern gehalten werden, abhängig von der Sorte.

Standort in der Wohnung

Platzieren Sie die Lotusblume an einem möglichst sonnigen Fenster, da sie viel Licht benötigt. Direkte Sonneneinstrahlung für mehrere Stunden am Tag ist ideal. Die Umgebungstemperatur sollte konstant zwischen 20 und 25 Grad Celsius liegen, da die Pflanze wärmeliebend ist.

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Schützen Sie die Lotusblume vor Zugluft, da sie darauf empfindlich reagieren kann. Ein windgeschützter Platz reduziert das Risiko, dass die langen Stängel beschädigt werden. Auch eine gewisse Umgebungsluftfeuchtigkeit ist vorteilhaft, da sie natürliche Gewässerbedingungen nachahmt.

Substrat und Dünger

Für ein optimales Wachstum benötigt die Lotusblume ein nährstoffreiches Substrat. Mischen Sie dafür Teicherde, Lehm und einen Langzeitdünger. Diese Mischung bietet den Wurzeln Halt und versorgt die Pflanze kontinuierlich mit den notwendigen Nährstoffen. Verwenden Sie für die oberste Schicht gewaschenen Kies oder kleine Steine, um das Substrat an Ort und Stelle zu halten.

Während der Vegetationsperiode sollten Sie die Pflanze regelmäßig mit einem speziellen Wasserpflanzendünger versorgen. Flüssigdünger, speziell für Wasserpflanzen, kann ebenfalls eingesetzt werden und wird in das Wasser des Pflanzgefäßes gegeben. Vermeiden Sie direkten Kontakt des Düngers mit dem Rhizom, indem Sie ihn zentriert im Substrat verteilen.

Rhizome einpflanzen

Die optimale Zeit zum Einpflanzen der Lotusblume in der Wohnung ist das Frühjahr, da die Rhizome von März bis Mitte Mai erhältlich sind. Während dieser Zeit befinden sich die Pflanzen in einer Ruhephase und die Temperaturen bieten ideale Wachstumsbedingungen.

Beginnen Sie mit einem geeigneten Gefäß, das mindestens 50 cm hoch und ebenso breit ist. Füllen Sie es bis zu einem Drittel mit einem Lehm-Sand-Gemisch, das gut durchfeuchtet sein sollte. Vermeiden Sie die Verwendung von organischen Düngemitteln wie Kompost, da diese Fäulnisgefahr bergen.

Gestalten Sie eine flache Mulde in der Erde und setzen Sie das Rhizom ein, sodass die Triebspitzen nach oben zeigen. Befüllen Sie das Gefäß mit Wasser, sodass der Wasserstand etwa 5 bis 10 cm über der Erdoberfläche liegt. Der Wasserstand sollte während des Wachstums ständig überwacht und gegebenenfalls angepasst werden, maximal jedoch 20 cm.

Lotusblumen auf dem Balkon

Lotusblumen auf dem Balkon

Ein geschützter Standort und Sonnenlicht fördert die Blüte Ihrer Lotusblume

Ab Mai können Sie Ihre Lotusblume auf den Balkon oder die Terrasse stellen, um von den wärmeren Temperaturen und der intensiveren Sonneneinstrahlung zu profitieren. Wählen Sie einen Standort, der viel direktes Sonnenlicht bietet und vor Wind geschützt ist.

Ein großes, rundes und dunkelfarbiges Gefäß eignet sich am besten, um das Wasser länger warm zu halten. Der Wasserstand sollte konstant zwischen 15 und 30 Zentimetern gehalten werden. Während der Wachstumsphase sollten Sie die Pflanze regelmäßig mit speziellem Wasserpflanzendünger versorgen.

Bringen Sie die Pflanze rechtzeitig wieder in die Wohnung, sobald die Temperaturen unter 15 Grad Celsius sinken. Reduzieren Sie den Wasserstand und entfernen Sie die Pflanzenteile, die aus dem Wasser ragen.

Überwinterung

Die Lotusblume muss in den Wintermonaten sorgsam betreut werden. Eine wichtige Voraussetzung ist, die Pflanze frostfrei zu halten. Stellen Sie den Kübel an einen kühlen, aber frostfreien Ort, wie z.B. eine helle Garage oder einen Wintergarten, wo die Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius bleiben.

Schneiden Sie alle oberhalb des Wassers stehenden Pflanzenteile zurück und reduzieren Sie den Wasserstand auf 5 bis 6 Zentimeter. Es ist essenziell, dass der Wasserstand während des Winters konstant bleibt. Tauschen Sie das Wasser bei Bedarf aus, um Fäulnisprozesse und üble Gerüche zu vermeiden.

Wenn Sie keinen geeigneten Raum im Haus haben, kann der Kübel auch im Garten überwintert werden. Graben Sie ihn dazu bis zur Oberkante ein und bedecken Sie die Oberfläche mit einer dicken Styroporschicht und Erde, um zusätzlichen Frostschutz zu bieten. Alternativ kann der Kübel auch mit Styropor und Luftpolsterfolie isoliert werden.

Anzucht aus Samen

Anzucht aus Samen

Die richtige Vorbereitung der Samen fördert die erfolgreiche Anzucht der Lotusblume

Die Anzucht der Lotusblume aus Samen ist eine lohnenswerte Alternative zur Pflanzenvermehrung. Starten Sie den Prozess vorzugsweise im Frühjahr oder Herbst.

Um die Keimrate der Lotussamen zu erhöhen, sollten Sie diese zunächst mit Sandpapier anrauen. Legen Sie die vorbereiteten Samen dann für etwa 24 Stunden in warmes Wasser. Verwenden Sie feuchtes Kokossubstrat oder Teicherde in Anzuchtschalen (10,00€ bei Amazon*). Legen Sie die vorgequollenen Samen auf das Substrat und bedecken Sie sie leicht mit Erde. Stellen Sie die Anzuchtschalen an einen hellen Platz mit Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht.

Nach etwa ein bis vier Wochen sollten die ersten Keimlinge sichtbar werden. Sobald die jungen Pflanzen eine Höhe von circa 8 cm erreicht haben, können diese in größere Pflanzgefäße oder Kübel umgepflanzt werden.

Giftigkeit

Lotusblumen gelten grundsätzlich nicht als giftig und können bedenkenlos als Zimmer- oder Gartenpflanzen gehalten werden. Teile der Pflanze, wie die Blüten und Wurzeln, sind in der asiatischen Küche sehr beliebt. Allerdings besteht die Gefahr, Lotusblumen mit giftigen Wasserpflanzen wie bestimmten Seerosensorten zu verwechseln. Identifizieren Sie die Pflanze genau, bevor Sie Teile davon verwenden oder konsumieren.

Winterhärte

Die Winterhärte der Lotusblumen variiert je nach Art und Klimabedingungen. Einige Arten wie der Gelbe Lotus (Nelumbo lutea) und der Echte Lotus (Nelumbo nucifera) können in gemäßigten Zonen Europas und Nordamerikas Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius überstehen. Voraussetzung ist, dass die Wurzeln mindestens 30 bis 40 cm unter Wasser stehen. Bei Kübelpflanzen empfiehlt sich eine frostfreie Überwinterung. Idealerweise in einem kühlen Raum, wo die Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad Celsius liegen.

Gesundheitliche Aspekte

Der Lotus, insbesondere der Indische Lotus (Nelumbo nucifera), hat in der traditionellen Medizin Asiens eine lange Historie und bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile.

Die verschiedenen Pflanzenteile werden medizinisch genutzt. So wirken Wurzeln lindernd bei Menstruationsproblemen und der Verzehr von Keimwurzeln soll Bluthochdruck und Schlaflosigkeit entgegen wirken. Die Samen können Herz-Kreislauf- und Verdauungsprobleme lindern und das Immunsystem stärken. Die Blätter werden traditionell zur Senkung des Blutzuckerspiegels eingesetzt.

Der Lotus kann Schwermetalle aus dem Boden aufnehmen. Es ist daher ratsam, vor dem Verzehr sicherzustellen, dass die Pflanze aus unbelastetem Boden stammt.

Einfrieren der Lotuswurzel

Einfrieren der Lotuswurzel

Die richtige Vorbereitung sichert die Qualität der eingefrorenen Lotuswurzeln

Das Einfrieren von Lotuswurzeln ist eine effektive Methode, um dieses vielseitige Gemüse länger haltbar zu machen. Lotuswurzeln haben eine knusprige Textur und einen leicht nussigen Geschmack.

Waschen Sie die Lotuswurzel gründlich und schneiden Sie sie in dünne Scheiben oder kleine Stücke. Blanchieren Sie die geschnittenen Stücke für etwa zwei bis drei Minuten in kochendem Wasser und legen Sie sie anschließend sofort in Eiswasser, um den Garvorgang zu stoppen. Lassen Sie sie gut abtropfen. Verteilen Sie die abgekühlten Stücke auf einem Backblech und frieren Sie sie vor, bevor Sie diese in einen gefriergeeigneten Behälter oder wieder verschließbare Gefrierbeutel umfüllen.

Die gefrorenen Lotuswurzeln können direkt in den Kochprozess einbezogen werden und eignen sich gut zum Braten, Sautieren oder Kochen in Suppen und Eintöpfen.

Bilder: PeoGeo / Shutterstock