Beerenobst

Loganbeere: Anbau, Pflege und Ernte der Beere

Die Loganbeere, eine Kreuzung aus Brombeere und Himbeere, verbindet die besten Eigenschaften beider Arten. Dieser Artikel beleuchtet die zentralen Aspekte der Kultivierung, von den idealen Standortbedingungen bis hin zu Vermehrung und Verwendung.

Wuchs

Die Loganbeere wächst ähnlich wie die Brombeere und bildet einen dichten Strauch mit überwiegend niederliegenden, langen Trieben aus. Sie kann eine Wuchshöhe von bis zu fünf Metern und eine Wuchsbreite von 200 bis 300 Zentimetern erreichen, mit einer Wuchsgeschwindigkeit von 100 bis 300 Zentimetern pro Jahr. Die Triebe der dornenlosen Loganbeere sind rankend und aufrecht. Eine Rankhilfe unterstützt das vertikale Wachstum und fördert die Ausbildung mehrerer Grundtriebe, was der Pflanze eine robuste Struktur verleiht.

Ihre Rinde variiert zwischen olivgrün und rotbraun, und aufgrund der Dornenlosigkeit ist die Handhabung der Loganbeere sehr angenehm.

Diese Merkmale machen die Loganbeere ideal für die Kultivierung an Spalieren, Rankhilfen und Pergolen in Ihrem Garten.

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Blätter

Die Blätter der Loganbeere sind etwa fünf Zentimeter groß und mattgrün. Sie zeigen eine drei- bis fünffach gefiederte Struktur mit ungleichmäßig bis annähernd doppelt gesägtem Rand. Rundlich herzförmig bis schwach dreilappig geformt, laufen die Blätter spitz oder breit aus. Die Oberseite der Blätter ist glatt und vereinzelt behaart, während die Unterseite dicht und graufilzig ist. Diese besonderen Blätter verleihen der Pflanze ein markantes Erscheinungsbild.

Blüte

Im Frühling entwickelt die Loganbeere unscheinbare weiße bis hellrosa Blüten in Doldentrauben. Diese zwittrigen, radiärsymmetrischen Blüten mit fünfzähliger Struktur haben eiförmig-lanzettliche Kelchblätter mit einer langen Spitze und teilweise filzig behaarte Fruchtblätter. Die männlichen Blüten sind in der Regel größer als die weiblichen.

Aus diesen Blüten entstehen die länglichen, dunkelroten Sammelsteinfrüchte der Loganbeere.

Früchte

Die Früchte der Loganbeere sind längliche, dunkelrote Beeren, die ein wein-säuerliches Aroma und eine Hauch Süße bieten. Sie können bis zu vier Zentimeter lang werden und erreichen ihre Erntereife von Juli bis August. Die Beeren sind empfindlich und sollten vorsichtig geerntet werden, da sie anfällig für Druckstellen sind.

Diese aromatischen Früchte eignen sich hervorragend für den Frischverzehr sowie für die Verarbeitung zu Marmeladen, Säften, Gelees, Weinen und Desserts, wodurch sie vielseitige kulinarische Möglichkeiten bieten.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Loganbeere bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Die pralle Mittagssonne sollte vermieden werden, da sie dies nicht gut verträgt. Besonders milde Regionen, wie Weinbaugebiete, fördern hohe Erträge. Auch an schattigen Standorten kann die Loganbeere gut wachsen, allerdings mit geringeren Erträgen.

Der ideale Boden sollte humos, durchlässig und nährstoffreich sein. Trocken bis frisch und mit geringem Kalkgehalt bietet er die besten Bedingungen für die Loganbeere. Der Strauch ist bedingt frosthart, sodass in kühleren Klimazonen eine gute Durchlüftung und hohe Bodenqualität essenziell sind. Staunässe sollte vermieden werden.

Die Loganbeere kann auch in Kübeln auf Balkon oder Terrasse angebaut werden, solange ausreichend Platz vorhanden ist. Ein Pflanzabstand von etwa 150 Zentimetern ist ideal, wenn mehrere Loganbeeren im Garten gesetzt werden.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ernte benötigt die Loganbeere einen optimalen Boden. Ein sandig-humoser, durchlässiger und humusreicher Boden ist ideal. Staunässe sollte vermieden werden, da dies das Wurzelwachstum hemmt und Wurzelfäule begünstigt. Regelmäßiges, mäßiges Gießen bei Trockenheit ist wichtig, da die Loganbeere längere Trockenperioden schlecht verträgt. In schweren Lehm- oder Tonböden kann die Zugabe von Sand oder Kies die Durchlässigkeit verbessern.

Loganbeere pflegen

Die Loganbeere ist generell pflegeleicht, benötigt aber regelmäßige Pflege für optimalen Ertrag.

Gießen

Die Loganbeere ist trockenheitsresistent und muss nur bei längerer Trockenheit zusätzlich gegossen werden. Staunässe sollte vermieden werden, da diese Wurzelfäule verursachen kann. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit zu halten.

Düngen

Gedüngt wird die Loganbeere im Frühjahr vor dem Austrieb und im Herbst nach der Ernte. Kompost, Rindenmulch in Kombination mit Langzeitdünger oder Hornspäne sind empfehlenswert. Auf mageren Böden kann zusätzlich kaliumhaltiger Dünger verwendet werden.

Schneiden

Ein regelmäßiger Schnitt ist aufgrund des starken Wuchses der Loganbeere wichtig. Im Sommer werden Ranken während der Vegetationsperiode ausgedünnt, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten. Nach der Ernte sollten zweijährige, kranke und verkümmerte Ranken direkt über dem Boden abgeschnitten werden. Diese Maßnahmen, falls im Herbst vergessen, können bis Ende Februar nachgeholt werden. Neue Triebe sollten nach dem Schnitt an einem Drahtrahmen befestigt werden.

Rankhilfe und Unkrautbekämpfung

Eine Rankhilfe wie ein Drahtrahmen, Zaun oder Spalier ist notwendig. Junge Pflanzen profitieren von der regelmäßigen Entfernung von Beikräutern, um Konkurrenz um Licht und Wasser zu vermeiden. Eine Mulchabdeckung kann helfen, Unkraut zu unterdrücken, Feuchtigkeit zu speichern und vor Frost zu schützen.

Pflanzung

Die Pflanzung erfolgt idealerweise im Herbst oder im Frühjahr.

  1. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort.
  2. Graben Sie ein Pflanzloch, das etwa 5 bis 10 cm größer ist als der Wurzelballen.
  3. Lockern Sie die Erde und mischen Sie Kompost oder verrotteten Mist unter den Aushub.
  4. Schwere Böden sollten mit Sand oder Kies durchlässiger gemacht werden.
  5. Setzen Sie die Pflanze etwa 5 bis 10 cm tiefer ein, um die Bildung neuer Triebe zu fördern.
  6. Füllen Sie das Pflanzloch mit der durchmischten Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
  7. Gießen Sie die Pflanze gründlich an.

Ein Pflanzabstand von etwa zwei Metern sorgt für ausreichend Platz für die Wurzelausbreitung. Ein stabiles Rankgerüst sollte zeitgleich mit der Pflanzung aufgestellt werden, da die Triebe der Loganbeere rankend wachsen.

Loganbeere vermehren

Die Loganbeere lässt sich am einfachsten durch Absenker vermehren.

  1. Wählen Sie im Frühjahr oder Spätherbst eine lange Ranke und biegen Sie die Triebspitze bis zum Boden.
  2. Bedecken Sie den gebogenen Teil mit Erde, wobei die Triebspitze herausragen muss.
  3. Fixieren Sie die vergrabene Ranke mit Erdankern oder Steinen.
  4. Bis zum Herbst oder über den Winter bilden sich neue Wurzeln.

Sobald die neue Pflanze ausreichend Wurzeln gebildet hat, kann sie von der Mutterpflanze getrennt und an einem neuen Standort eingepflanzt werden. Der neue Pflanzort sollte gut vorbereitet sein, humos, durchlässig und nährstoffreich. Ein Pflanzabstand von etwa 150 cm gewährleistet eine gute Wurzelausbreitung.

Krankheiten & Schädlinge

Die Loganbeere ist relativ robust und widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Sie kann jedoch von Blattläusen, Brombeergallmilben und Himbeerkäfern befallen werden. Krankheiten wie Brombeerrost, Falscher Mehltau, Graufäule und Verzwergungskrankheit können auftreten.

Vorbeugende Maßnahmen und effiziente Bekämpfung:

  • Entfernen und entsorgen Sie konsequent befallene Pflanzenteile.
  • Fördern Sie Fressfeinde wie Marienkäfer und Vögel.
  • Vermeiden Sie Staunässe durch gut durchlässigen Boden.
  • Schneiden Sie regelmäßig, um eine gute Belüftung sicherzustellen.

Mit sorgfältiger Pflege und regelmäßiger Kontrolle lassen sich Probleme frühzeitig erkennen und bekämpfen.

Verwendung

Die Früchte der Loganbeere sind vielseitig einsetzbar:

  • Frischverzehr
  • Marmelade
  • Saft
  • Gelee
  • Wein
  • Kuchenbelag
  • Desserts
  • Smoothies
  • Joghurt oder Quark
  • Kompott
  • Eis
  • Fruchtleder

Loganbeeren sind reich an Vitamin C, Kalzium und Phosphor. Diese Nährstoffe fördern die Gesundheit von Haut, Zähnen und Knochen und unterstützen das Immunsystem. Der hohe Anteil an Antioxidantien und Anthocyanen hilft, freie Radikale im Körper abzuwehren.

In der Küche können Loganbeeren als Ersatz für Himbeeren oder Brombeeren verwendet werden, um traditionellen Rezepten eine besondere Note zu verleihen. Frischverzehrte Beeren sind kühl gelagert etwa zwei Tage haltbar, können jedoch eingefroren werden, um sie langfristig aufzubewahren und zu verschiedenen Gelegenheiten zu genießen.

Häufig gestellte Fragen

1. Ist die Loganbeere selbstfruchtbar oder benötigt sie eine zweite Pflanze zur Befruchtung?

Ja, die Loganbeere ist selbstfruchtbar. Allerdings können die Erträge höher sein, wenn mehrere Pflanzen nah beieinander gepflanzt werden.

2. Gibt es ähnliche Kreuzungen aus Brombeeren und Himbeeren wie die Loganbeere?

Ja, neben der Loganbeere gibt es auch andere Kreuzungen wie die Taybeere und Boysenbeere, die ebenfalls köstliche Beerenfrüchte liefern.

3. Was sind die besten Sorten der Loganbeere?

Es gibt einige bekannte Sorten der Loganbeere wie ‚Phenomenal‘, ‚Thornless Logan‘ und ‚Thornless Young‘. Eine stachellose und wohlschmeckende Sorte ist ‚LY654‘.

4. Woher stammt die Loganbeere ursprünglich, und wo wird sie heute angebaut?

Die Loganbeere entstand im 19. Jahrhundert im Garten des kalifornischen Richters J. H. Logan. Heute wird sie hauptsächlich in den US-Bundesstaaten Oregon und Washington sowie in England und Tasmanien angebaut. In Western Australia ist sie sogar verwildert.

Bilder: JoannaTkaczuk / Shutterstock