Kurkuma anbauen: So gelingt’s im eigenen Zuhause
Kurkuma, auch bekannt als Gelbwurz, lässt sich mit etwas Geduld auch außerhalb der Tropen anbauen. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung für den Anbau, die Pflege und die Ernte von Kurkuma in den eigenen vier Wänden.
Kurkuma anbauen
Kurkuma, auch als Safranwurz bezeichnet, gedeiht ursprünglich in tropischen Klimazonen Südostasiens, kann jedoch unter den richtigen Bedingungen auch in gemäßigteren Breiten erfolgreich kultiviert werden. Für den Anbau benötigen Sie ein frisches Stück Kurkuma-Rhizom. Diese Rhizomstücke können Sie in Supermärkten oder Asia-Läden erwerben.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Einpflanzen
- Rhizom vorbereiten: Teilen Sie die Kurkumawurzel in etwa 3-5 cm lange Stücke und lassen Sie die Schnittstellen einige Tage antrocknen.
- Pflanzgefäß und Substrat: Wählen Sie ein tiefes und breites Pflanzgefäß und füllen Sie es zu einem Drittel mit Drainagematerial wie feinem Kies. Mischen Sie den Kies mit normaler Pflanzenerde im Verhältnis 30:70.
- Einpflanzen: Legen Sie die Rhizomstücke flach auf die Erde, sodass sie leicht bedeckt sind. Ein Abstand von mindestens 15 cm zwischen den Stücken ist notwendig.
- Bewässerung: Gießen Sie sparsam und vermeiden Sie unbedingt Staunässe.
Standort und Pflege
- Temperatur: Kurkuma benötigt eine konstante Umgebungstemperatur von etwa 18 Grad Celsius. Temperaturen unter 12 Grad Celsius sind schädlich.
- Licht: Ein halbschattiger Platz ist ideal, um Blattverbrennungen zu vermeiden. Zu wenig Licht hemmt das Wachstum.
- Feuchtigkeit: Die Pflanze bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 80%. Ein Glasdeckel über dem Pflanzgefäß kann helfen, sollte jedoch täglich gelüftet werden, um Schimmelbildung zu verhindern.
- Standortwahl: Ein Standort auf der Fensterbank oder im beheizten Wintergarten ist ideal; auch auf dem Balkon kann Kurkuma gedeihen.
Ernte und Überwinterung
- Erntezeit: Nach etwa neun Monaten, wenn die Blätter welken, können die Rhizome ausgegraben werden.
- Überwinterung: Die Rhizome müssen vor Frostbeginn ausgegraben und bei 10 bis 15 Grad Celsius, zum Beispiel in einem kühlen Keller, überwintert werden. Die Rhizome sollten trocken in Sand oder Tüchern aufbewahrt werden.
Das ideale Pflanzsubstrat
Für Kurkuma ist ein nährstoffreiches und gut durchlässiges Pflanzsubstrat unerlässlich. Eine bewährte Mischung besteht aus zwei Dritteln Blumenerde und einem Drittel grobem Sand. Alternativ eignet sich Kokoserde mit einem pH-Wert von 5,5 bis 6,5. Eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton am Boden des Pflanzgefäßes ist für den Wasserabfluss und die Vermeidung von Staunässe wichtig.
Kurkuma vermehren
Kurkuma wird durch Teilung der Rhizome vermehrt. Diese Methode ist einfach und effektiv.
Schritte zur Vermehrung
- Rhizom vorbereiten: Schneiden Sie ein gesundes Rhizom in fünf Zentimeter lange Stücke. Jedes Stück sollte mindestens eine grüne Knospe haben.
- Schnittstelle trocknen lassen: Lassen Sie die Schnittstellen einige Tage an der Luft trocknen.
- Einweichen: Weichen Sie die getrockneten Rhizomstücke über Nacht in lauwarmem Wasser ein.
- Pflanzgefäß vorbereiten: Füllen Sie ein tiefes Pflanzgefäß mit einer Drainageschicht aus Kies oder Blähton.
- Substrat hinzufügen: Mischen Sie Pflanzenerde mit 30% feuchtem Kies und füllen Sie das Gefäß.
- Einpflanzen: Legen Sie die Rhizomstücke flach auf die Erde, sodass sie leicht bedeckt sind. Der Abstand zwischen den Stücken sollte 15 cm betragen.
- Bewässerung: Gießen Sie das Substrat leicht an und sorgen Sie für gleichmäßige Feuchtigkeit ohne Staunässe.
Kurkuma pflegen
Um Ihre Kurkumapflanze gesund zu halten, beachten Sie folgende Pflegehinweise:
- Bewässerung: Halten Sie den Boden stets feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Gießen Sie vorzugsweise in den Morgenstunden.
- Temperatur: Gewährleisten Sie eine konstante Temperatur von etwa 18° bis 22° Celsius.
- Luftfeuchtigkeit: Hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 80% ist optimal. Erhöhen Sie die Feuchtigkeit durch regelmäßiges Besprühen oder eine nahegelegene Wasserschale.
- Düngung: Düngen Sie die Pflanze während der Wachstumsphase alle vier Wochen mit organischem Flüssigdünger oder Brennnesseljauche. Stellen Sie die Düngung ab September ein.
- Blattpflege: Entfernen Sie regelmäßig abgestorbene oder gelbe Blätter.
Düngen
Für eine optimale Nährstoffversorgung sollten Sie während der Wachstumsperiode von April bis September einmal im Monat einen organischen Flüssigdünger oder Brennnesseljauche verwenden. Ab September stellen Sie die Düngung ein.
Kurkuma ernten
Die Ernte erfolgt nach etwa neun Monaten, wenn die Blätter begonnen haben zu welken.
Schritte zur Ernte
- Vorbereitung: Lockern Sie die Erde rund um die Pflanze, um die Rhizome nicht zu beschädigen.
- Ausgraben: Heben Sie die Rhizome vorsichtig aus der Erde.
- Säuberung: Entfernen Sie überschüssige Erde sanft.
Lagerung und Weiterverarbeitung
- Frischverzehr: Die Rhizome können sofort frisch verwendet werden.
- Trocknen und Mahlen: Schneiden Sie die Wurzeln in 3-5 mm dicke Scheiben und trocknen Sie diese bei Zimmertemperatur. Sobald die Scheiben trocken und brüchig sind, können sie zu Pulver verarbeitet werden. Bewahren Sie das Kurkumapulver in luftdichten Gefäßen an einem kühlen, dunklen Ort auf.
Kurkuma überwintern
Kurkuma ist nicht winterhart und erfordert spezielle Maßnahmen zur Überwinterung.
Vorgehensweise
- Ausgraben der Rhizome: Heben Sie die Rhizome bei sinkenden Temperaturen vorsichtig aus dem Boden.
- Erste Reinigung: Entfernen Sie grobe Erdpartikel und lagern Sie die Rhizome in einem kühlen, dunklen Raum bei 10 bis 15 Grad Celsius.
- Verpackung: Wickeln Sie die Rhizome in trockene Tücher oder legen Sie sie in trockenen Sand.
- Pflege während der Lagerung: Halten Sie die Rhizome trocken und gießen Sie nicht.
Im Frühjahr können die Rhizome erneut eingepflanzt werden. Weichen Sie sie zuvor in lauwarmem Wasser ein.
Kurkuma trocknen und mahlen
Nach der Ernte müssen die Rhizome gründlich gereinigt und getrocknet werden. Schneiden Sie sie in etwa 3 bis 5 mm dicke Scheiben und trocknen Sie sie bei niedriger Temperatur im Backofen oder an einem gut belüfteten Ort. Die getrockneten Scheiben können anschließend zu Pulver gemahlen und in luftdichten Gefäßen aufbewahrt werden.
Schädlinge und Krankheiten
Kurkuma ist relativ robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten, erfordert jedoch dennoch aufmerksame Pflege.
Häufige Schädlinge
- Spinnmilben: Erkennen Sie einen Befall an feinen, weißlichen Gespinsten an den Blättern. Bekämpfen Sie diese mit einem harten Wasserstrahl oder natürlichen Mitteln wie Neemöl.
- Blattläuse: Diese Schädlinge können die Pflanze schwächen. Natürliche Insektizide oder Brennnesseljauche sind hilfreich.
Häufige Krankheiten
Wurzelfäule: Vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule zu verhindern.
Vorbeugende Maßnahmen
- Standortwahl: Stellen Sie die Pflanze an einen gut belüfteten Platz, um Feuchtigkeitsansammlungen zu vermeiden.
- Bodenpflege: Nutzen Sie gut durchlässige Erde und eine Drainageschicht.
- Regelmäßige Inspektion: Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig auf Befall.
Mit sorgfältiger Pflege können Sie Schädlingen und Krankheiten vorbeugen und robuste Kurkumapflanzen heranziehen.