Topinambur vermehren: So gelingt’s mit Knolle & Aussaat
Topinambur lässt sich einfach durch Knollen vermehren, aber auch die Aussaat ist möglich. Dieser Artikel erklärt beide Methoden und gibt Tipps zur Wuchskontrolle der robusten Pflanzen.
Vermehrung von Topinambur mit Knollen
Topinambur (Helianthus tuberosus) lässt sich besonders einfach und effizient durch das Einpflanzen von Knollen vermehren. Dies ist die bevorzugte Methode, da sie leicht durchführbar und bei richtiger Handhabung sehr ergiebig ist.
Auswahl der Knollen
Für die Vermehrung sollten Sie gesunde und kräftige Knollen auswählen. Jede Knolle sollte mindestens ein oder zwei Augen aufweisen, aus denen neue Triebe sprießen können. Lagern Sie Knollen, die Sie nicht sofort pflanzen möchten, kühl und trocken, um Austrocknung und Vitalitätsverlust zu vermeiden, oder einfrieren Sie sie.
Zeitpunkt der Pflanzung
Der optimale Zeitpunkt zur Pflanzung der Knollen liegt im Frühjahr von Mitte März bis Ende April oder im Herbst von Oktober bis November. Diese Perioden bieten ideale Bedingungen, da der Boden weder zu kalt noch zu warm ist und die Knollen gut anwachsen können.
Pflanztiefe und Abstand
Setzen Sie die Topinambur-Knollen etwa 10 bis 15 cm tief in den Boden. Ein Pflanzabstand von 30 bis 40 cm zwischen den Knollen und 60 bis 80 cm zwischen den Reihen bietet den Pflanzen ausreichend Platz, um sich optimal zu entwickeln und gegenseitiges Bedrängen zu verhindern.
Bodenvorbereitung
Bereiten Sie den Boden gründlich vor, indem Sie ihn tiefgründig lockern und von Steinen und Unkraut befreien. Topinambur bevorzugt lockere, humusreiche und leicht sandige Böden. Bei schweren Böden kann eine Beimischung von Sand die Durchlässigkeit verbessern. Eine Beimischung von Kompost kann die Nährstoffversorgung der Pflanzen zusätzlich unterstützen.
Pflege nach der Pflanzung
Nach der Pflanzung sollten Sie die Knollen gut angießen. Gießen Sie während der Wachstumsperiode regelmäßig, insbesondere bei anhaltender Trockenheit. Bei starkem Wuchs können Sie die Pflanzen anhäufeln, um ihre Standfestigkeit zu verbessern. Achten Sie darauf, bis die Pflanzen groß genug sind, um Unkraut selbst zu unterdrücken.
Werden die Pflanzen zu dicht, entfernen Sie überschüssige Triebe, um die Entwicklung kräftigerer Haupttriebe zu unterstützen. Um ein Wuchern zu verhindern, empfiehlt es sich, eine Wurzelsperre (11,00€ bei Amazon*) um das Beet zu setzen oder den Topinambur an weniger frequentierten Stellen im Garten zu pflanzen.
Vermehrung von Topinambur durch Aussaat
Die vegetative Vermehrung von Topinambur über Knollen ist weit verbreitet, doch auch die Aussaat bietet eine spannende Alternative.
Gewinnung und Vorbereitung der Samen
Topinambur bildet Samen in den Blüten, die im Spätsommer bis Herbst reifen. Ernten Sie die ausgereiften Blütenstände und trocknen Sie sie gut. Die Samen lassen sich anschließend durch Ausklopfen der Blütenstände gewinnen.
Anzucht und Aussaat
Ab März können die vorbereiteten Samen in Töpfen oder Anzuchtschalen ausgesät werden. Verwenden Sie Anzuchterde und bedecken Sie die Samen leicht mit etwa 1 cm Substrat. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
Keimphase
Stellen Sie die Aussaatgefäße an einen hellen, warmen Ort. Die Keimung kann je nach Bedingungen mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Ein Standort mit konstanten Temperaturen um 20 Grad Celsius ist für eine erfolgreiche Keimung ideal.
Pflege der Keimlinge
Sobald sich die Keimlinge zeigen, sorgen Sie für ausreichendes Licht, um ein Vergeilen der Pflanzen zu verhindern. Pikieren Sie stärker gewachsene Exemplare in einzelne Töpfe, um ihnen mehr Raum zu geben und kräftige Wurzeln zu fördern.
Auspflanzen ins Freiland
Ab Mai können die kräftigen Jungpflanzen ins Freiland gesetzt werden. Wählen Sie einen sonnigen Standort mit humosem, gut durchlässigem Boden. Halten Sie einen Pflanzabstand von etwa 50 bis 60 cm ein, um den Pflanzen ausreichend Platz zur Entfaltung zu bieten.
Wuchereigenschaften von Topinambur
Topinambur zeichnet sich durch ein starkes und rasches Wachstum aus. Unter günstigen Bedingungen kann diese mehrjährige Staude eine Höhe von bis zu drei Metern erreichen. Ein wesentliches Merkmal sind die unterirdischen Ausläufer, an deren Enden sich Knollen befinden. Diese Knollen speichern Nährstoffe, die entscheidend für das Überleben der Pflanze im Winter sind, um sie zu überwintern.
Kontrolle des Wuchses
Um die Ausbreitung von Topinambur im Garten zu bändigen und ein Überwuchern anderer Pflanzen zu verhindern, sind einige Maßnahmen besonders effektiv:
- Wurzelsperre einsetzen: Versenken Sie eine mindestens 2 mm starke Plastikfolie oder Metallbarriere bis zu etwa 50 cm tief in den Boden, um die unterirdische Ausbreitung der Rhizome zu verhindern. Die Barriere sollte einige Zentimeter über den Boden hinausragen.
- Pflanzung in tiefen Behältern: Alternativ können Sie Topinambur in großen, bodenlosen Kübeln oder Mörtelwannen pflanzen, die tief in den Boden eingegraben werden. Dies hält die Rhizome kontrolliert.
- Regelmäßiges Ausgraben: Überprüfen Sie im Frühjahr und Herbst die Ränder Ihres Topinamburbeets und entfernen Sie neue Triebe, indem Sie sie vorsichtig ausgraben. Dies hält die Pflanzen in ihrem vorgesehenen Bereich.
- Überschüssige Triebe frühzeitig entfernen: Reißen oder schneiden Sie überschüssige Triebe ab, sobald sie etwa kniehoch sind. Das reduziert die Nährstoffkonkurrenz und verhindert unkontrolliertes Wachstum.